Vierjähriger Junge in der Donau ertrunken
Osterhofen, Lkr. Deggendorf. Am Sonntag, 09.08.2020, gegen 14.40 Uhr ging bei der Notrufzentrale die Meldung ein, dass ein Kind im Bereich Endlau ins Wasser gefallen ist, trotz umfangreicher Suchmaßnahmen konnte der Junge nur noch tot geborgen werden.
Nach bisherigen Erkenntnissen hielt sich der 4-Jährige mit seinen Eltern (44 und 26 Jahre alt), seiner 6-jährigen Schwester und zwei weiteren Geschwistern, 8 Jahre alt und im Säuglingsalter, in der Nähe des Donauufers auf.
Der 4-Jährige und seine 6-jährige Schwester gingen gemeinsam zum Spielen an die Donau. Nach kurzer Zeit erkannte ein 48-jähriger Badegast, dass sich das Mädchen im Wasser in Not befand. Ihm gelang es die 6-Jährige unverletzt aus dem Wasser zu ziehen. Zwischenzeitlich wurde der Vater der Kinder auf die Situation aufmerksam und fragte nach dem Jungen, der nicht mehr zu sehen war. Gemeinsam suchten die Männer mit einem 34-jährigen weiteren Badegast sofort nach dem 4-Jährigen.
Trotz der unmittelbar eingeleiteten umfangreichen Suchmaßnahmen durch die Polizei, die Wasserwacht, die Feuerwehr und das BRK, unterstützt durch einen Polizeihubschrauber, konnte der 4-Jährige erst gegen 16.00 Uhr, unweit der Stelle, an der er verschwunden war, aus dem Wasser geborgen werden. Sofort eingeleitete Reanimationsmaßnahmen verliefen erfolglos.
Die Kriminalpolizei Deggendorf hat in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Deggendorf die Ermittlungen zum Unfallhergang übernommen. Sie prüft, ob die Eltern ihre Aufsichtspflicht verletzt haben. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde eine Obduktion des Kindes angeordnet. Diese wird am 11.08.2020 im Institut für Rechtsmedizin der LMU München durchgeführt.
Die Ermittler suchen in Zusammenhang mit dem Unfall nach einer Frau, die sich mit einem Kind an der Unfallstelle aufgehalten hat und den Unfall beobachtete. Die Frau wird gebeten, sich mit der Kripo Deggendorf, Tel. 0991/3896-0, in Verbindung zu setzen.
Die Donau wurde während der Suche für den Schiffsverkehr gesperrt.
Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang nochmals vor den Gefahren eines fließenden Gewässers.
Quelle: Polizeipräsidium Niederbayern
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