Kanton Uri: Betrugsmasche „Falscher Polizist“ – Türke (28) festgenommen

Am Donnerstag, 22. Oktober 2020, meldete eine Bürgerin der Kantonspolizei Uri, dass sie womöglich der Betrugsmasche „Falscher Polizist“ zum Opfer gefallen sei.

Die Frau wurde durch eine Person, die sich als Polizist der Kantonspolizei Uri ausgab, telefonisch aufgefordert, einen Geldbetrag in ihrem Briefkasten zu deponieren.

Ein Mann, mutmasslich einer kriminellen Gruppierung angehörend, holte das dort deponierte Bargeld anschliessend ab und fuhr mit einem Aargauer Personenwagen davon. Das signalisierte Fahrzeug konnte wenig später durch die Kantonspolizei Schwyz auf der Autobahn in Küssnacht gestoppt und der mutmassliche Betrüger festgenommen werden.

Im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen der Kantonspolizei Uri wurde festgestellt, dass der verhaftete Mann für mehrere weitere Delikte in den Kantonen Aargau und Zürich in Frage kommt. Die Deliktssumme beläuft sich dabei auf über 100’000 Franken.

Beim Täter handelt es sich um einen türkischen Staatsangehörigen mit Wohnsitz in einem EU-Staat. Der 28-jährige Mann ist mehrheitlich geständig, die Delikte begangen zu haben. Der Beschuldigte hat sich vor der Staatsanwaltschaft Uri zu verantworten. Der Mann wurde nach Abschluss der polizeilichen Abklärungen zwecks Einleitung von ausländerrechtlichen Massnahmen dem Amt für Arbeit und Migration zugeführt. Der Person wurde eine Wegweisungsverfügung und die Ausschaffungshaft zwecks Vollzug in einen Drittstaat eröffnet sowie ein fünfjähriges Einreiseverbot für die Schweiz verfügt.

Die Kantonspolizei Uri warnt vor dieser Betrugsmache:

• Seien Sie misstrauisch, wenn ein(e) Polizist/-in Sie auffordert, grössere Geldsummen abzuheben und einem Fremden zu übergeben oder irgendwo zu deponieren. Die Polizei verlangt nie grössere Bargeldsummen; erst recht nicht telefonisch.

• Werden Sie misstrauisch, wenn ein Anrufer Sie zu Zahlungen auffordert oder wenn Sie heikle Daten wie Kontoinformationen oder Passwörter herausgeben sollen. Auch wenn der Anrufer sagt, er brauche diese Informationen zum Abgleich oder zu Ihrer Identifikation.

• Falls die „117“ auf Ihrem Telefondisplay erscheint, nehmen Sie den Anruf nicht entgegen und informieren Sie die Polizei in Ihrem Kanton. Die Polizei ruft Sie nie über die Notrufnummer an.

• Bitten Sie bei Unsicherheit darum, dass Sie zurückrufen können. Wählen Sie dann aber nicht die Rückruftaste auf Ihrem Handy, sondern rufen Sie die offizielle Nummer der örtlichen Polizei an. Fragen Sie dort nach, ob man sie tatsächlich erreichen wollte.

• Telefonbetrüger suchen ihre Opfer im öffentlichen Telefonbuch aus. Sie suchen gezielt nach Personen mit einem traditionellen Vornamen, da dieser einen Hinweis auf das Alter liefern könnte. Schützen Sie sich, indem Sie nur den ersten Buchstaben Ihres Vornamens vermerken. Ändern Sie Ihren Telefonbucheintrag direkt online.

• Nehmen Sie Warnhinweise von Bankangestellten ernst und erlauben Sie diesen bei geringsten Zweifeln, die Polizei zu verständigen.

• Merken Sie sich Namen und Telefonnummern der anrufenden Person und melden sie diese der Polizei.

 

Quelle: Staatsanwaltschaft Uri und Kantonspolizei Uri
Titelbild: Symbolbild © Kapo Uri

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