9000 Unfälle auf dem Spielplatz pro Jahr - Normen für den Unterhalt überarbeitet

Bewegung an der frischen Luft ist für eine gesunde Entwicklung der Kinder elementar. Spielplätze sind dafür ideal. Doch leider verunfallen dort jedes Jahr rund 9000 Kinder und Jugendliche.

Um schwere Unfälle zu verhindern, braucht es neben der Aufsicht durch Erwachsene vor allem sichere Spielplätze. 2020 wurden die Normen für Spielplätze überarbeitet. Die BFU unterstützt Gemeinden bei der Umsetzung und gibt Tipps für ein sicheres Spielplatzvergnügen.

Spielen ist wichtig für die kindliche Entwicklung. Wenn Kinder draussen gemeinsam springen, klettern und rutschen, können sie nicht nur ihre Grenzen ausloten, sondern auch ihre motorischen und sozialen Fähigkeiten weiterentwickeln. Allerdings haben Kinder noch nicht das Gefahrenbewusstsein von Erwachsenen. Deshalb gilt es, Gefahren auf dem Spielplatz zu reduzieren. Denn jährlich verunfallen dort rund 9000 Kinder – meist durch Stürze. Zum Glück sind schwere Unfälle aber sehr selten. Die Unfallursachen sind vielfältig: Manchmal sind die Kinder zu ungestüm unterwegs oder die Erwachsenen bei der Aufsicht unaufmerksam, nicht selten liegt es aber an mangelndem Unterhalt der Spielplatzgeräte.



Spielplatz jährlich inspizieren

Für Betrieb und Unterhalt von Spielplätzen gelten seit einem halben Jahr strengere Anforderungen. Neu muss eine anerkannte Fachperson das Sicherheitsniveau des Spielplatzes und dessen Umgebung prüfen, bevor er in Betrieb genommen wird – und danach mindestens einmal jährlich. Ebenso ist in der europaweit geltenden Norm SN EN 1176 festgelegt, dass Betreiber die Spielplätze wöchentlich bis täglich auf offensichtliche Gefahren, z. B. Scherben, prüfen sollen. Und alle ein bis drei Monate sollen sie kontrollieren, ob sämtliche Geräte noch einwandfrei funktionieren und wie es um deren Abnutzung steht. Die wichtigsten Informationen zu Wartung und Unterhalt hat die BFU in einem Video zusammengefasst. Sie bildet in Kursen Fachkräfte aus und bietet auch Kurse für Gemeindemitarbeitende an.

Ohne Helm für einmal besser

Eltern und Betreuungspersonen können einen wichtigen Beitrag zur Unfallprävention leisten. Dabei geht es nicht darum, jede Gefahr zu eliminieren; Kinder sollen lernen, mit Gefahren umzugehen. Betreuungspersonen können aber schweren Verletzungen vorbeugen, indem sie ihre Kinder beim Spielen im Auge behalten und indem sie etwa dafür sorgen, dass die Kinder auf dem Spielplatz weder einen Velohelm noch einen Schlüssel um den Hals tragen. Die Bändel können sich verfangen, das Kind Verletzungen davontragen und schlimmstenfalls ersticken.

Weitere Tipps und Links

  • Mängel auf Spielplätzen dem Betreiber (bei öffentlichen Spielplätzen i. d. R Gemeinde) melden.
  • Video der BFU zum Thema anschauen.
  • Als Planerin oder Planer: Nur Geräte verwenden, die der Norm SN EN 1176 entsprechen. Nützliche Infos gibt es in der BFU-Fachdokumentation Spielplätze.

 

Quelle: Beratungsstelle für Unfallverhütung
Titelbild: Billion Photos – shutterstock.com

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