In einer On-Off-Beziehung mit dem Winter

Die erste Hälfte des Aprils zeigte sich bisher zu kalt, zu trocken und eher sonnenarm.

Die zwei Polarluftausbrüche in den vergangenen zwei Wochen führten zwar zu einem Temperaturdefizit und wurden auch von Niederschlägen begleitet, ansonsten haben sich die Regenwolken bisher geziert. Dies bedeutete für uns jedoch keinen strahlend blauen Himmel – ausgedehnte Wolkenfelder und Quellwolken beeinträchtigten das Sonne Tanken.

Dynamische erste Aprilhälfte

Bisher zog sich konsequent eine bestimmte Bauernregel durch die erste Monatshälfte – „April, April, der macht was er will“. Grund dafür war der stark mäandrierende Polarjetstream: Die Schweiz befand sich abwechselnd in einem Rücken mit  milden Luftmassen, einige Tage später aber auch schon wieder in einem Trog, in welchem mit nördlicher Höhenströmung Polarluft zur Schweiz transportiert wurde.

Beispielsweise startete der April mit hochdruckbestimmtem und oft mildem Wetter. Im weiteren Verlauf grüsste aber auch schon ein Sturmtief über Skandinavien, von diesem ausgehend überquerte eine Kaltfront die Schweiz und hatte einen markanten Temperatursturz zufolge. So erreichten am 6. April die Höchsttemperaturen im Norden nur einstellige Werte – Schnee fiel bis in tiefe Lagen.

Danach sorgte ein Zwischenhoch für eine Wetterberuhigung und mildere Temperaturen, aber auch diese Frühlingsstimmung wollte nicht lange anhalten. In der Nacht auf den 12. April erreichte uns ausgehend von einem Zwischentief bei Deutschland bereits die nächste Kaltfront, welche uns vorübergehend winterliche Temperaturen bescherte. Aktuell verwöhnt uns das Hochdruckgebiet Queen über Skandinavien mit hochdruckbestimmtem und recht sonnigem Wetter, allerdings wollen die kühlen Luftmassen noch nicht so richtig weiter ziehen. Die anhaltende Bise macht die Situation nicht gerade angenehmer. Detaillierte Infos über den Grund für solche Temperaturschwankungen gibt es hier.

Zu kalt, zu bewölkt, aber nicht nass genug

Die kalte Polarluft macht sich auch in der Zwischenbilanz bemerkbar – das Temperaturmittel liegt aktuell oft um 2 bis 3 Grad unter der Norm. Zusätzlich herrschten während mehreren Nächten frostige Verhältnisse, was das Temperaturmittel weiter in ein Defizit zerrt. Im Tessin stemmte sich hingegen mehrfach der Nordföhn gegen die niedrigen Temperaturen, aber auch hier sickerten die Kaltluftmassen von Norden her ein, wodurch das Temperaturmittel in Lugano um -0.8 Grad unter der Norm liegt.

Des Weiteren zeigte sich der April bis jetzt zu trocken; die zwei im ersten Abschnitt erwähnten Kaltfronten versorgten die Schweiz zwar mit Niederschlägen, allerdings waren dies die einzigen Fronten, welche Regen oder Schnee mit sich brachten. Da die in der Höhe einfliessende Kaltluft die Atmosphäre labilisierte, bildeten sich zwar Quellwolken, welche den Blick auf die Sonne beeinträchtigten, aber abgesehen davon nur örtlich für ein paar Schauer sorgten.

Die Niederschlagsmengen sowie die Sonnenscheindauer liegen aktuell somit unter der Norm. Hier ist jedoch wichtig anzumerken, dass der direkte Vergleich mit den Normwerten nur eine erste Abschätzung geben soll. Da noch allfällige Niederschlagsmengen von der zweiten Monatshälfte fehlen, ist ein gewisses Defizit zur Norm zu erwarten. Dasselbe gilt für die Sonnenscheindauer. Durch ausgedehnte Wolkenfelder und Quellwolken befinden sich die Sonnenstunden noch unter der Norm, die zweite Monatshälfte hat aber durchaus noch eine Chance das auszugleichen.

Aussichten

Bis Samstag sind Morgens noch teilweise frostige Temperaturwerte zu erwarten, auch tagsüber ist es mit Temperaturen um 9 bis 11 Grad für die Jahreszeit weiterhin zu kühl, aber abgesehen von Quellwolken immerhin teilweise sonnig. Bis Mittwoch steigen die Temperaturen jedoch allmählich an: Jeweils Morgens ist es zwar immer noch kalt, aber zumindest sinken die Temperaturen in der Nacht im Flachland nicht mehr unter den Gefrierpunkt. Tagsüber nähern wir uns zunehmend frühlingshafteren Temperaturen – so sind am Mittwoch nach aktuellem Stand Höchstwerte von 13 bis 17 Grad zu erwarten. Nach einem teilweise bewölkten und ab und zu nassem Sonntag und Montag zeigt sich bis Mitte nächste Woche immer häufiger die Sonne.

Eine Grafik und eine Tabelle finden sich hier.

 

Quelle: MeteoNews
Titelbild: Michael Derrer Fuchs – shutterstock.com

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