Mai bisher deutlich zu kühl und teilweise deutlich zu nass

Der Mai war bisher alles andere als ein Wonnemonat, so war es bisher verbreitet deutlich zu kühl, teilweise deutlich zu nass und vor allem im Norden zu bewölkt.

Mehr als die Hälfte des Wonnemonats Mai ist schon vorbei, Zeit, eine Wetter-Zwischenbilanz zu ziehen. Nachfolgend sollen die Temperaturen, Niederschläge und Sonnenscheindauer genauer betrachtet werden.

Temperaturen: Bisher deutlich zu kühl, teilweise mehr als 3 Grad gegenüber dem klimatischen Mittel des ganzen Monats kühler

Die erste Maihälfte ist im Vergleich zum klimatischen Mittel 1981 bis 2010 des ganzen Monats deutlich zu kühl ausgefallen. Die Abweichungen bei den betrachteten Stationen beträgt dabei aktuell zwischen 1,7 Grad in Lugano und 3,9 Grad in Sitten (siehe abschliessende Liste). Verantwortlich für die tiefen Temperaturen ist dabei ein südlicher als üblich verlaufender Jetstream. Letzterer stellt dabei ein polarumlaufendes Starkwindband in etwa 10 km Höhe dar und markiert die Grenze zwischen kalten Luftmassen im Norden und warmer Luft im Süden. Bisher lagen wir zumeist im Bereich kühler Luftmassen.

Dies wird sich in den kommenden Tagen auch wenig ändern, sodass der Mai auch am Ende zu kühl ausfallen dürfte. Nach dem bereits zu kühlen April würde dies dann bereits der zweite zu kühle Monat in Folge darstellen, was in den letzten Jahren kaum mehr je vorgekommen ist.

Niederschläge: Bisher teilweise deutlich zu nass

Die bisherigen Niederschlagsmengen sind recht unterschiedlich, mit Ausnahme der Messstation Chur konnte aber bei den betrachteten Stationen überall bisher mehr als die Hälfte des normal im gesamten Monat fallenden Niederschlags registriert werden (siehe abschliessende Liste). Teilweise gab es bereits mehr Niederschlag als sonst im gesamten Monat, insbesondere im Wallis, in der Romandie, im Jura und in der Nordwestschweiz.

In Sitten ist sogar schon beinahe das Doppelte des normalen Mainiederschlags gefallen. Damit liegt die bisherige Niederschlagssumme schon unter den Top 10 der nassesten Maimonate dieser bis 1864 zurückreichenden Messreihe! Die Karte mit den bisher gefallenen Niederschlagsmengen in der Schweiz zeigt, dass es mit Ausnahme Nord- und Mittelbündens sowie weiten Teilen des Engadins bisher mehr als 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gab, teilweise waren es auch mehr als 100 Liter (siehe nachfolgende Grafik). Da in den kommenden Tagen weiterer Niederschlag dazukommt, wird der Monat wohl verbreitet zu nass ausfallen.

Sonnenscheindauer: Bisher im Norden verbreitet unterdurchschnittlich

Mit Ausnahme der Messstation Lugano liegt die bisherige Sonnenscheindauer unter 50% (siehe abschliessende Liste). Damit war es bisher im Norden verbreitet zu bewölkt. Da es in den kommenden Tagen sehr wechselhaft weitergeht, ist sehr fraglich, ob dieses Defizit bis zum Ende des Monats noch ausgeglichen werden kann. So kann vermutet werden, dass der Mai vielerorts zu bewölkt ausfallen wird.

Eine Grafik und eine Tabelle finden sich hier.

 

Quelle: MeteoNews
Titelbild: Symbolbild © PakistanZindabad – shutterstock.com

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