Drogendealer wieder in Haft
Ende November 2019 wurde ein damals 29-Jähriger aus Steyr nach 2 ½ Jahren Haft entlassen. Bis dahin wurde er bereits mehrfach wegen Drogendelikten verurteilt.
Am 20. Juli 2020 wurde von Zollbeamten am Flughafen Frankfurt ein Paket mit zwei Liter reinem Amphetaminöl sichergestellt, aus welchen man mehrere Kilogramm verkaufsfertiges Amphetamin (Speed) herstellen hätte können. Das Paket war an dessen in Steyr wohnhaften 27-jährigen Halbbruder adressiert. Über Interpol wurden die Ermittlungen gegen den Empfänger an das Landeskriminalamt OÖ abgetreten und gemeinsam mit den Kriminalbeamten von Steyr geführt, da die beiden den Ermittlern bereits zurückliegend für Drogendelikte, sowie chemische Herstellung bekannt waren.
Bei der Festnahme des heute 30-Jährigen konnte ermittelt werden, dass er von März 2020 bis zum 7. Oktober 2020 von einem unbekannten Darknet-Vendor Suchtmittel bezog und dieses in konsumtaugliche, in der Suchtgiftszene übliche Amphetaminpaste, weiterverarbeitete. Zudem erwarb er noch MDMA, welches er zu Ecstasy Tabletten verarbeitete und führte noch Crystal Meth persönlich von Tschechien nach Österreich ein. Die Darknet-Sendungen ließ er sich an die Adresse seiner Mutter aus dem Bezirk Amstetten liefern, die neben dem Halbbruder und Sub-Verteilern im Raum Steyr wesentlich an der Weiterverarbeitung der Drogen unterstützend mitwirkte.
Großteils wurden die Drogen an Sub-Verteiler im Raum Steyr und Amstetten unter die Konsumenten gebracht. Eine Anordnung der Staatsanwaltschaft Steyr führte zu vier Festnahme- und sieben Durchsuchungsanordnungen. Bei den Zugriffen unterstützen das LKA OÖ die Einsatzgruppe für organisierte Straßenkriminalität, die Diensthundeinspektionen Linz und St. Pölten sowie Ermittler des Bundeskriminalamtes. In der Wohnung, wo sich der 30-Jährige aufhielt, bei der große Mengen an Amphetamin, Amphetaminöl, XTC-Tabletten, MDMA, Methamphetamin und Bargelderlöse aus Drogenverkäufen, sowie große vorrätige Mengen an Chemikalien und umfangreiches Equipment für ein Drogenlabor sichergestellt wurden, sind neben der Wohnungsbesitzerin auch weitere anwesende weibliche Personen vorübergehend festgenommen worden. Bei den Verstecken war der 30-Jährige kreativ. Seit seiner Haftentlassung konnte ihm eine fünfstellige Summe an Geld für Drogenhandel nachgewiesen werden, zu der er sich geständig zeigte. Zu seinen Sub-Verteilern verweigerte er überwiegend die Angaben, es konnten jedoch drei davon ausgeforscht und 15 Endabnehmer angezeigt werden. Die Verurteilungen vom 1. Juni 2021 bescherten dem 30-Jährigen neun Jahre, dessen Bruder drei Jahre, der Mutter vier Jahre unbedingt sowie einem Mittäter knapp drei Jahre Haft.
Neben diesen Ermittlungen gelang es noch einer tschechischen Tätergruppe, die im Zeitraum von Jänner 2019 bis September 2020 in Österreich und Deutschland agierte, zumindest elf versuchte und vollendete Betrugshandlungen nachzuweisen. Der 30-Jährige lernte zuvor in Haft einen der Täter dieser Gruppe kennen. Diesen unterstützte der 30-Jährige bei dessen Betrugshandlungen nach der Haftentlassung, indem er ihn mit seinem Fahrzeug chauffierte. Nach einer bestehenden Festnahmeanordnung wurde der damalige Mithäftling festgenommen und in die Justizanstalt eingeliefert. Zwei weitere Mittäter der Gruppierung konnten ebenfalls identifiziert werden und es wurden die Ermittlungsergebnisse und das Strafverfahren gegen diese an die Strafverfolgungsbehörden in Tschechien abgetreten.
Quelle: Landeskriminalamt OÖ
Titelbild: Symbolbild (© Lisa-S – shutterstock.com)