Der Sommer nimmt Anlauf

Angesichts des aktuell doch ziemlich durchwachsenen Wetters ist diese Überschrift mitunter noch schwer zu glauben, aber doch ist es so. Bis zum kommenden Wochenende geht es wetter- und temperaturtechnisch deutlich bergauf, die Zeichen stehen tatsächlich auf Sommer!

Aus meteorologischer Sicht hat am 1. Juni der Sommer begonnen, nach einem freundlichen und warmen Start liess das Juniwetter zuletzt aber doch etliche Wünsche offen. Am Boden lagen und liegen wir zwar im Bereich einer flachen Hochdruckzone, die Luft im Alpenraum ist allerdings angefeuchtet und durch ein Höhentief labil geschichtet.

Das Resultat ist ein wechselhafter Wettercharakter mit einer Mixtur aus Wolken, sonnig aufgelockerten Phasen sowie Regengüssen und Gewittern. Seit Anfang Juni kamen so regional schon beachtliche Regenmengen zusammen, vor allem entlang der Alpen und im Osten war es zuletzt oft nass. In Urnäsch fielen bis heute Morgen rund 160 Liter pro Quadratmeter, allein gestern waren es 67 Liter. Damit ist das Monatssoll hier schon nahezu erfüllt. Durch den schauerartigen Niederschlagscharakter ist der Regen aber recht inhomogen verteilt, auf engem Raum können erhebliche Unterschiede bestehen.

Ähnlich wie gestern entsteht das Wetter heute wieder zu einem guten Teil vor der eigenen Haustür, die feuchte und labil geschichtete Suppe wird quasi vor Ort aufgekocht. Die Wolken dominieren, die Sonne zeigt sich nur zwischendurch. Und kaum kommt sie durch, bilden sich gleich dicke Quellwolken.

Heute Vormittag regnet es nur da und dort, am Nachmittag nimmt die Schauertätigkeit aber zunehmend Fahrt auf – es bilden sich neue Regengüsse und Gewitter. Örtlich kann es wieder ordentlich schütten! Durch den schwachen Höhenwind ziehen diese Zellen zudem nur langsam, wodurch die hohen Intensitäten mitunter längere Zeit anhalten. Lokal sind so wieder grössere Regenmengen mit dabei, kleinräumige Überschwemmungen und hochgehende Bäche sind möglich!

Auch morgen Mittwoch erwartet uns noch einmal ein ähnlicher Wettercharakter mit einer veränderlichen Mischung aus Wolken, Auflockerungen und teilweise gewittrigen Regengüssen. Im Vergleich zu heute hat die Sonne aber bereits etwas mehr Anteile, das wirkt sich auch auf die Temperaturen aus – es wird schon eine Spur wärmer.

Im Laufe des Donnerstags nimmt der Hochdruckeinfluss auch in der Höhe langsam zu, von Westen her wird die Luft trockener und die Schichtung stabiler. Am Morgen gibt es zum Teil hochnebelartige Wolken, welche sich tagsüber in Quellbewölkung umwandeln. Entlang der Berge bilden sich in weiterer Folge noch einmal ein paar Platzregen, für Gewitter reicht es auf der Alpennordseite nur noch im Ausnahmefall. Später am Abend fallen vorhandene Schauerzellen rasch in sich zusammen. Im Flachland geht der Tag bereits mehrheitlich trocken über die Bühne, in der Romandie ist es ohnehin schon recht sonnig. Die Temperaturen erreichen 23 bis 25 Grad, im Wallis und im Tessin liegen bis zu 28 Grad drin.

Der Freitag gestaltet sich auf der Alpennordseite recht sonnig mit zumeist nur noch harmlosen Quellwolken, nur in den Bergen besteht noch ein kleines Risiko für lokale Regenspritzer. Im Süden sind die Quellwolken zahlreicher und das Gewitterrisiko grösser.

Danach erwartet uns das erste echte Sommer-Wochenende dieses Jahres! Wir dürfen uns auf viel Sonnenschein sowie nur dekorative Schleier- und Quellwolken freuen. Mit 26 bis 28 Grad sind die Temperaturen absolut badetauglich, einzig die Gewässer sind noch immer etwas frisch. Dank der Bise kommt man nicht allzu sehrt ins Schwitzen, und nach dem Bad in einem See oder Pool ist man mitunter froh, ein Handtuch griffbereit zu haben. Am wärmsten wird es wieder im Wallis und im Tessin, hier dürfte es spätesten am Sonntag verbreitet um oder leicht über 30 Grad geben. Die Nullgradgrenze steigt auf über 4000 Meter. Ob eine Wanderung, Velotour oder Rasenmähen mit anschliessender Fussball-EM Grillparty im Garten – das Wetter spielt mit!

Das schöne und sommerliche Wetter bleibt uns aus heutiger Sicht zumindest bis Mitte der nächsten Woche erhalten, allerdings werden die Unterschiede zwischen den verschiedenen Computermodellen langsam grösser. Das amerikanische GFS ist zwar zunächst wärmer, dafür gehen die Temperaturen in der zweiten Wochenhälfte zurück. Das europäische ECMWF modelliert eine Art Omega-Situation, dabei ähnelt das Strömungsmuster dem griechischen Buchstaben „Omega“ – in diesem Fall bracuht es allerdings etwas Fantasie. Diese Variante wäre deutlich stabiler, der Sommer würde sich dann bei uns so richtig festsetzen.

Grafiken finden sich hier.

 

Quelle: MeteoNews
Titelbild: Symbolbild © canadastock – shutterstock.com

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