Freizeitunfälle mit Tieren nehmen zu
Jährlich ereignen sich rund 40 600 Freizeitunfälle mit Tieren, Tendenz zunehmend. Seit 2014 steigen sie deutlich stärker an als die Freizeitunfälle generell. Dies zeigt eine Auswertung der Suva. Bei über der Hälfte dieser Unfälle sind Insekten oder Zecken die Ursache. Am zweithäufigsten sind es Unfälle mit Hunden oder Pferden, gefolgt von den Unfällen mit Katzen.
Insgesamt verursachen sie Kosten in der Höhe von rund 105 Millionen Franken.
So lieb uns die tierischen Freunde und Wegbegleiter vielleicht mit Ausnahme der Insekten auch sind – Tiere stellen eine beachtliche Unfallgefahr für den Menschen dar. Über den Dackel gestolpert, vom Pferd geworfen oder vom Büsi gebissen? Solche Unfälle sind schnell passiert. Die Unfallfolgen generieren nicht nur Leid bei den Betroffenen, sondern auch Kosten.
Billige Insekten- und teure Pferdeunfälle
Die rund 22 000 Unfälle, verursacht durch Insekten- oder Zeckenstiche, sind dabei die kostengünstigsten: Ein Insektenunfall kostet durchschnittlich rund 800 Franken. Anders sieht es bei den Unfällen mit Pferden aus. Hier kostet ein Unfall im Durchschnitt rund 5500 Franken. Pro Jahr ereignen sich gemäss UVG-Statistik rund 6000 Unfälle mit Pferden. Dadurch entstehen jährlich laufende Kosten von 37 Millionen Franken. Bei rund 60 Prozent der Unfälle mit Pferden fällt die versicherte Person vom Pferd. «Der Sturz vom Pferd ist die häufigste Ursache», erklärt Sandra Degen, Statistikexpertin bei der Suva. „Durch die Grösse des Tieres ist der Sturz an sich und die Verletzungen der Betroffenen gravierender. Fast die Hälfte dieser Unfälle haben längerfristige Arbeitsausfälle und somit Taggeldleistungen zur Folge“, weiss Degen.
Bellende Hunde beissen vielleicht doch?
Ebenso viele Unfälle wie mit Pferden ereignen sich im Zusammenhang mit Hunden. Dabei sind Unfälle verursacht durch einen Hundebiss etwas häufiger aber wesentlich günstiger als ohne Biss. Im Durchschnitt kostet ein Unfall, verursacht durch einen Hundebiss, 1200 Franken. Ein Unfall ohne Hundebiss kostet dafür im Durchschnitt 5300 Franken. Hier sind es Verletzungen wie Verrenkungen, Verstauchungen, Zerrungen, aber auch Brüche (23 Prozent) sind dabei. Die jährlichen Kosten verursacht durch Hundeunfälle betragen rund 24 Millionen Franken. Ein Drittel der Unfälle mit Hunden ereignet sich beim «Gassi gehen». Gemäss den Angaben in den Unfallmeldungen kommt es dabei oft zu Bissverletzungen oder der Hund zieht unerwartet an der Leine. „Dies führt dazu, dass die versicherte Person stürzt oder sich durch die ruckartige Bewegung verletzt“, bestätigt Degen die Ausführungen der statistisch erfassten Unfallhergänge.
Gefährliches Spielen mit dem Büsi
Unfälle mit Katzen kommen an vierter Stelle. Sie machen rund 11 Prozent aller Unfälle mit Tieren in der Freizeit aus. Katzen scheinen sich besonders in der wärmeren Jahreszeit mit den Menschen anzulegen: Rund 56 Prozent dieser Unfälle ereignen sich in den Monaten Mai bis Oktober. Sie passieren mehrheitlich beim Pflegen, Füttern, Streicheln und Spielen mit den flauschigen Vierbeinern. Ein Katzenunfall kostet durchschnittlich 1800 Franken. Gemäss Statistik sind bei den Unfällen mit Katzen häufiger Frauen involviert (66 Prozent). Rund 7 Prozent der insgesamt 4500 Unfälle mit Katzen ereignen sich im Zusammenhang mit einem Transportmittel (Fahrrad, Roller oder Motorrad u.a.). Aus den Unfallmeldungen geht hervor, dass Katzen dabei unverhofft vor das Transportmittel rennen und es durch das Ausweichmanöver oder die Kollision mit dem Tier zum Unfall kommt.
Quelle: Suva
Bildquelle: Suva