Kanton NW: In kritischen Uferbereichen werden die Schutzmassnahmen verstärkt

Der Pegel des Vierwaldstättersees ist in den letzten Stunden nicht mehr stark gestiegen – die Gefahr ist aber nicht gebannt. Aufgrund von Überflutungen in Uferbereichen, insbesondere in Stansstad, und des höheren Grundwasserspiegels sind punktuelle Stromabschaltungen nicht auszuschliessen.

Stabil ist die Lage derzeit bei den Flüssen und Bächen.

Der Vierwaldstättersee hat in der Nacht auf Donnerstag die Marke zur höchsten Hochwassergefahrenstufe (Stufe 5) von 434.75m übertroffen. Zur Stunde liegt der Pegel bei 434.78m, dank der leichten Wetterberuhigung steigt dieser aktuell nicht mehr so schnell an wie in den vorangegangenen Tagen. Der höhere Wasserstand und teils auch das nach oben drückende Grundwasser haben in Nidwalden zu verstärkten Schutzmassnahmen geführt. Es mussten weitergehende Absperrungen von öffentlichen Bereichen, Strassen und Wegen vorgenommen werden. Stabil ist die Situation aktuell bei den Flüssen und Bächen, so auch bei der Engelbergeraa. Zwar führen auch sie in den meisten Fällen viel Wasser, da die Intensität der Niederschläge nachgelassen hat, sind bisher keine nennenswerten Überflutungen verzeichnet worden. Aufgrund der mit Wasser vollgesogenen Böden sind weiterhin Erdrutsche und Murgänge in Hanglagen zu erwarten. Grössere Ereignisse sind bisher ausgeblieben.

Trotz Schutzmassnahmen ist vor allem bei Liegenschaften in Ufernähe in der Zwischenzeit Wasser in Innenräume geflossen. Schäden grösseren Ausmasses sind bislang keine bekannt. Die Lage bleibt auch in den nächsten Stunden angespannt, es sind weitere Regenfälle prognostiziert, bevor am Wochenende eine Wetterbesserung eintreten sollte. Die Einsatzkräfte kontrollieren weiterhin die Gewässer und bringen laufend Schutzbauten an, um das Schadenpotenzial zu minimieren. «Nidwalden ist im Umgang mit Naturgefahren erprobt und gut vorbereitet. Dennoch sind Ereignisse wie in diesen Tagen eine grosse Belastung für betroffene Gemeinden und die Bevölkerung. Im Namen des Kantons danke ich allen Einsatzkräften und freiwilligen Helferinnen und Helfern für ihr unermüdliches Wirken, draussen an der Front oder in den Einsatzzentralen», betont Frau Landammann und Justiz- und Sicherheitsdirektorin Karin Kayser, die heute Nachmittag betroffene Gebiete besucht und den Einsatzkräften persönlich gedankt hat.

Die Situation in den Gemeinden

Der Seepegel und der hohe Grundwasserstand haben in der Zwischenzeit zu einer ausgedehnteren Überschwemmung des Dorfplatzes Stansstad geführt. Die Einsatzkräfte haben gestern Holzstege errichtet, um betroffenen Liegenschaftsbesitzern und Anwohnern den Zugang zu ihren Gebäuden zu ermöglichen. Private können weiterhin zu Präventionszwecken bei der Stützpunktfeuerwehr Stans an der Oberen Spichermatt 10 kostenlos Sandsäcke abholen. In Notfällen sind die Polizei (117) oder die Feuerwehr (118) zu verständigen. Mehrere Gemeinden haben heute nicht ausgeschlossen, dass aus Sicherheitsgründen punktuelle Stromabschaltungen notwendig sind. Davon betroffen sein können auch Liegenschaften ausserhalb des Uferbereichs, weil der Grundwasserspiegel ebenfalls steigt und Garagen und Keller überflutet werden können. Der Bevölkerung wird empfohlen, wichtige Gegenstände vorsorglich höher zu deponieren.

In den Seegemeinden bleiben zahlreiche Erholungszonen in Ufernähe aus Sicherheitsgründen gesperrt. In Wolfenschiessen wird die Hangsicherung im Gebiet Bannerlen fortgeführt, weshalb die Kantonsstrasse zwischen Stans und Engelberg in diesem Abschnitt momentan weiterhin nur im Wechselverkehr einspurig befahrbar ist. In Emmetten wird der Verkehr beim Dürrensee über die einspurige Notstrasse geführt. Einschränkungen gelten nach wie vor auf dem Streckennetz der Zentralbahn, zudem haben die Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee und die Autofähre Beckenried-Gersau ihren Betrieb weiterhin eingestellt.

Verhaltensempfehlungen für die Bevölkerung

  • Bringen Sie Wertgegenstände in höher liegende Gebäudeteile.
  • Bringen Sie in gefährdeten Gebäuden Hochwasserschutzvorrichtungen an und halten Sie Pumpen griffbereit.
  • Vermeiden Sie den Aufenthalt an Gewässern, die Hochwasser führen. Flutwellen könnten Sie überraschen und Ufer, die unterspült werden, einstürzen.
  • Gehen Sie bei Überschwemmungsgefahr nicht in Keller oder Tiefgaragen.

Informieren Sie sich online sowie über Radio und Fernsehen und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden und Einsatzkräfte.

 

Quelle: Kanton NW
Artikelbild: Symbolbild © Katarinanh – shutterstock.com

Für Nidwalden
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