Sitzschlitzer festgenommen - Pole zudem mit Europäischem Haftbefehl gesucht

München. Am Samstagnachmittag (18. September) brachte die Bundespolizei einen 25-Jährigen vor den Haftrichter, der in einem Zug der Bayerische Regiobahn Sitze aufschlitzte und nach dem mit einem Europäischen Haftbefehl gesucht wurde.

Gegen 16 Uhr wurden der Bundespolizei zwei Männer gemeldet, die in der Bayerischen Regiobahn auf der Fahrt von Füssen nach München, mit Messern hantieren und Sitze aufschneiden.

Nach Ankunft im Hauptbahnhof München verweigerte einer der beiden, ein 25-jähriger Pole, den polizeilichen Anweisungen Folge zu, zudem verhielt er sich den Beamten gegenüber aggressiv. Dabei griff er in seine Hosentasche, weshalb die dienstliche Schusswaffe (entschlossene Sicherungshaltung kurz) angedroht sowie der Einsatz des Pfeffersprays wurde. Bei einer Durchsuchung wurden drei handelsübliche Taschenmesser sowie ein Elektroimpulsgerät ohne erforderliches Prüfzeichen aufgefunden.

Zeugen gaben an, dass beide Polen, der zweite 38 Jahre alt – trotz mehrfacher Aufforderung der Zugbegleiterin – während der Fahrt keine Mund-Nase-Bedeckung trugen,

Ermittlungen ergaben, dass im Zug zwei Sitze aufgeschlitzt waren. Eine Bedrohung gegenüber Reisenden, wie bei der Mitteilung gemeldet, bestätigte sich nicht.

Bei einer fahndungsmäßigen Überprüfung des 25-Jährigen wurde ein europäischer Haftbefehl vom Juni 2021, erwirkt von Polen, mit Festnahme- und Auslieferungsvermerk festgestellt. Wegen Diebstahls mit Waffen, Bandendiebstahl bzw. Wohnungseinbruchdiebstahl war er von der Staatsanwaltschaft Münster zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben. Während sein Begleiter die Wache freien Fußes verlassen konnte, wird der 25-Jährige nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München heute, u.a. auch wegen Sachbeschädigung und Verstoßes gegen das Waffengesetz dem Haftrichter vorgeführt. Bei dem bereits mit Rohheitsdelikten in Deutschlands auffällig Gewordenem wurde eine Atemalkoholkonzentration von 2,31 Promille gemessen.

 

Quelle: Bundespolizeiinspektion München
Bildquelle: Bundespolizeiinspektion München

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