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„Der F-35A dient der Sicherheit der Schweiz“

Der Bundesrat hat sich für den Kauf von 36 Kampfflugzeugen des Typs F-35A des US-Herstellers Lockheed-Martin entschieden. Der F-35A erzielte in der Evaluation den höchsten Gesamtnutzen und gleichzeitig die tiefsten Gesamtkosten.

Der F-35A ist ein Mehrzweckkampfflugzeug und eignet sich hervorragend für den Luftpolizeidienst. Diese und weitere Daten und Fakten zum F-35A lesen Sie im folgenden Artikel.

Aufgaben

Der F-35A dient der Sicherheit der Schweiz. Bereits für den Luftpolizeidienst sind leistungsfähige Kampfflugzeuge erforderlich. Sie müssen rasch grosse Einsatzhöhen und Geschwindigkeiten erreichen, um luftpolizeiliche Massnahmen gegen Flugzeuge einzuleiten, die sich nicht an die Luftverkehrsregeln halten.

Der F-35A eignet sich ausgezeichnet für den Luftpolizeidienst: Er kombiniert eine sehr grosse Steigleistung und Beschleunigungsfähigkeit mit einem grossen Treibstoffvorrat. Neben der Fähigkeit, rasch zu steigen und zu beschleunigen, kann der F-35A bei Bedarf auch sehr langsam fliegen. So kann er auch langsamere Luftfahrzeuge wie Linien-, Geschäfts- und Sportflugzeuge visuell identifizieren und Flugzeuge, die in Not geraten sind oder sich nicht an die Luftverkehrsregeln halten, zur Landung begleiten.

Nebst den sehr guten Flugeigenschaften ist er mit modernsten Sensoren ausgestattet, mit denen er bei jedem Wetter und auch nachts zuverlässige Informationen beschaffen kann. Entsprechend wird er in anderen europäischen Luftwaffen bereits heute für den Luftpolizeidienst eingesetzt. Kampfflugzeuge sind und bleiben auch in Zukunft ein Mittel gegen vielfältige Bedrohungen. Die Hauptaufgabe des F-35A, nämlich der Schutz und die Verteidigung des Luftraums, erfüllt er als Kampfflugzeug der 5. Generation im Vergleich zu herkömmlichen Kampfflugzeugen mit deutlich höherer Wirksamkeit. Mittels der zahlreichen Sensorinformationen können die Pilotinnen und Piloten rasch Entscheidungen treffen, beispielsweise über taktische Flugmanöver oder den Einsatz von Waffen. Informationsüberlegenheit und Lageverständnis sind wichtige Faktoren, um gegen einen zeitgemässen Gegner bestehen zu können. Zudem kann der F-35A aus der Luft aufklären sowie die Bodentruppen mit Präzisionsmunition unterstützen. Zusammen mit Patriot – dem System zur bodengestützten Luftverteidigung grösserer Reichweite – ermöglicht der F-35A die integrierte Luftverteidigung.

Technologie

Der F-35A besitzt als Kampfflugzeug der 5. Generation einen grossen technologischen Vorsprung: Er verfügt über neuartige, sehr leistungsfähige Sensoren. Diese sind untereinander umfassend vernetzt und die damit gewonnen Informationen werden der Pilotin oder dem Piloten übersichtlich dargestellt. Damit erreicht der F-35A Informationsüberlegenheit und ermöglicht den Besatzungen ein ausgezeichnetes Situationsbewusstsein. Zudem ist das Flugzeug so konstruiert, dass es nur schwer erfasst und bekämpft werden kann. Zusammen mit der einfachen Systembedienung führen diese Eigenschaften dazu, dass die Trainingsinhalte sich verändern und gegenüber herkömmlichen Kampfflugzeugen eine Reduktion der erforderlichen Flugstunden für die Pilotinnen und Piloten möglich ist. Der Technologievorsprung des F-35A wird voraussichtlich sehr lange Bestand haben. Dies ist bei einer Nutzung über die 2060er-Jahre hinaus wichtig.


Die Beschaffung des F-35A sichert während der kommenden Jahrzehnte Hunderte von hochqualifizierten Schweizer Arbeits- und Ausbildungsplätzen. (Bild: ©Lockheed Martin Corporation, Chris Hanoch)


Versorgungssicherheit

Der effiziente Betrieb und die vorteilhafte Instandhaltung ermöglichen eine hohe Versorgungssicherheit. Diese ist auch darauf zurückzuführen, dass der F-35A in der höchsten Stückzahl produziert und auch in Europa von der im Vergleich zu anderen Kampfflugzeugen grössten Anzahl Staaten eingesetzt wird. Vom F-35 wurden bereits über 700 Stück produziert. Weltweit sollen dereinst über 3000 F-35 eingesetzt werden. Derzeit haben 14 Staaten, davon acht in Europa, das Flugzeug bestellt. Dies reduziert die Abhängigkeiten eines einzelnen Staates wie der Schweiz. Zudem erfolgen der Betrieb und die Instandhaltung des F-35A in der Schweiz und durch Schweizer Personal. Mit dem F-35A kann bei vollständig geschlossenen Grenzen und ohne Ersatzteilbewirtschaftung vom und ins Ausland während mindestens sechs Monaten die Lufthoheit gewahrt und der Ausbildungs- und Trainingsbetrieb aufrechterhalten werden.

Wirtschaft

Lockheed Martin hat für den F-35A ein Offsetkonzept mit verschiedenen Offsetprojekten eingereicht. Dazu gehören unter anderem die Herstellung von Cockpithauben, die Wartung von Triebwerken oder der Aufbau eines F-35A-Cyber-Centers zur Erkennung von Cyber-Bedrohungen. Die Offsetprojekte werden laufend weiterentwickelt und sind regional verteilt. Die Beschaffung des F-35A sichert aufgrund der Investitionen, der fortlaufenden Unterhaltsarbeiten und der Offsetprojekte während der kommenden Jahrzehnte Hunderte von hochqualifizierten Schweizer Arbeits- und Ausbildungsplätzen.

Kosten

Der F-35A erzielte in der Evaluation die tiefsten Beschaffungs- und Betriebskosten – beim mit Abstand höchsten Gesamtnutzen. Die Beschaffungskosten für den F-35A liegen innerhalb der Vorgabe des Planungsbeschlusses, dem das Parlament und die Stimmbevölkerung zugestimmt haben. Die Gesamtkosten für die Beschaffung und den Betrieb während 30 Jahren betragen rund 15,5 Milliarden Schweizer Franken, wobei die Betriebskosten etwa doppelt so hoch ausfallen dürften wie die Beschaffungskosten. Diese Erkenntnis stützt sich auf die Offerten, die Berechnungen aus dem Evaluationsprozess und die Erfahrungen beim Betrieb der heutigen Schweizer Kampfflugzeuge. Die Beschaffung und der Betrieb des F-35A werden aus dem ordentlichen Armeebudget finanziert.

Sicherheiten

Das F-35A-Programm steht unter der umfassenden und transparenten Aufsicht des US-Kongresses und des US-Verteidigungsministeriums. Davon profitiert auch die Schweiz. Denn die Schweiz beschafft die Flugzeuge via FMS (Foreign Military Sales) vom US-amerikanischen Staat und damit zu denselben Konditionen, welche die USA für sich anwenden. Die USA wiederum realisieren die Beschaffung mit eigenen Verträgen mit der US-Industrie. In diesen sind die Konditionen inklusive der Preise verbindlich festgelegt und werden mittels einer strengen Aufsicht überprüft. Alle bisherigen Schweizer FMS-Beschaffungen inklusive Grossprojekte wie die Beschaffung des heutigen F/A-18 wurden erfolgreich und ohne Kostenüberschreitungen abgewickelt.

Autonomie

Die Schweiz strebt möglichst viel Autonomie an. Deshalb bestimmt die Schweiz jederzeit selbst, welche Daten sie mit anderen Luftwaffen austauscht. Zudem hat der F-35A hat eine hohe Cybersicherheit, die bei der Entwicklung des F-35 von Anfang an berücksichtigt wurde. Sie wird zum Beispiel durch die Rechnerarchitektur, die Auswahl der an der Entwicklung beteiligten Lieferanten und die durchgängige Regelung des Umgangs mit Daten erreicht. Damit sind sensitive Daten der Armee besonders gut geschützt.

 

Quelle: vtg.admin.ch, Nadine Schröder, Kommunikation armasuisse
Titelbild: ©VBS/DDPS, Aldo Wicki

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