Die Sondereinheit "Diamanten" der Kapo Zürich wurde vor 50 Jahren gegründet

Im Jahre 1973 hat die Kantonspolizei Zürich die ersten Polizisten als Grenadiere ausbilden lassen, nachdem ein Jahr zuvor in München ein schweres Attentat am Rande der Olympischen Spiele für weltweites Entsetzen gesorgt hatte.

Heuer feiert nun die Einsatzgruppe Diamant ihr 50-jähriges Bestehen.

1969 überfiel eine palästinensische Terrorgruppe ein Linienflugzeug der El Al auf dem Flughafen Kloten, 1970 stürzte ein Flugzeug der Swissair wegen eines Anschlags in Würenlingen ab. Zudem gab es in Zürich einen Wandel, der auch die Polizeilandschaft rasant vor neue Herausforderungen stellte wie zum Beispiel schwere Unruhen und Gruppierungen, die Verbindungen zu international tätigen Terrorvereinigungen pflegten und Einbrüche in Munitionslager oder Sprengstoffanschläge verübten. Zu dieser Zeit fehlte der Polizei eine Formation, die schwerbewaffnete Täter festnehmen oder Geiseln befreien konnte.







Das Bewusstsein für die wachsende Kriminalität und die zunehmende Terrorbedrohung sorgte dafür, dass die Kantonspolizei Zürich mit der Unterstützung der Öffentlichkeit und der Politik im Jahr 1973 eine Sondereinheit gründen konnte. Der erste Kurs für Polizeigrenadiere fand im Kanton Bern unter der Leitung des Militärs statt. Die Teilnehmer wurden in Taktik geschult und an Waffen wie Handgranaten und Flammenwerfern ausgebildet.

Da sich der polizeiliche Auftrag aber deutlich vom militärischen unterscheidet, wechselte die Leitung der Polizeigrenadierausbildung bald zur Polizei. Die nun jährlich durchgeführten Grund- und Wiederholungskurse dienten primär der Ausbildung und Auffrischung taktischer Vorgehensweisen sowie der Handhabung der Bewaffnung. Weiter wurde den Grundsätzen der Gesetzmässigkeit und der Verhältnismässigkeit grösste Beachtung geschenkt.

Auch wenn die Sondereinheit der Kantonspolizei Zürich als eine Reaktion auf terroristische Bedrohungen gegründet worden war, ging es rasch auch darum, die Formation für sicherheitspolizeiliche Lagen mit erhöhter Gefährdung einzusetzen. Ähnlich den ausländischen Einheiten kommen die Polizeigrenadiere heute zum Einsatz bei Festnahmen unter erschwerten Bedingungen, bei der Befreiung von Opfern terroristischer oder anderer Gewalttäter, bei Massnahmen zum Schutz von Personen und Sachen in Fällen erhöhter Gefährdung und bei Rettungsaktionen in schwierigen Situationen. Hierzu verfügen sie über ein weitreichendes Spektrum an Waffen, Hilfsmitteln und Fahrzeugen.

Erst im Jahr 1995 erhielt die Sondereinheit der Kantonspolizei Zürich vom damaligen Polizeikommandanten ihren Namen, unter dem sie heute nicht nur in der Schweiz bekannt ist: Der «Einsatzgruppe Diamant», kurz EGD, und ihren Angehörenden werden passende Eigenschaften nachgesagt: edel, kostbar, hart, kantig und glänzend.



Heute, 50 Jahre nach der Gründung der Sondereinheit, ist die EGD modern strukturiert und verfügt über diverse Spezialistinnen und Spezialisten, um dem breiten Aufgabenspektrum gerecht zu werden. Seit dem Grundkurs 1996 gehören auch Frauen dem Bereich Personen- und Objektschutz an. Die Einheit wird von vollamtlichen Instruktoren geleitet und ist gut mit ähnlichen Formationen im In- und Ausland vernetzt.

 

Quelle: Kantonspolizei Zürich
Bildquelle: Kantonspolizei Zürich

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