Einzigartiges Netzwerk für die Unfallverhütung - 50 Jahre BFU-Sicherheitsdelegierte
Sicherheit wird in der heutigen Gesellschaft als selbstverständlich vorausgesetzt. In Wahrheit erfordert sie viel Arbeit. Die 1200 Sicherheitsdelegierten der BFU tragen seit 50 Jahren zu mehr Sicherheit bei.
Das einzigartige Netzwerk wurde 1973 in der Romandie gegründet. Seither setzen die Sicherheitsdelegierten das theoretische Wissen der BFU in den Gemeinden in die Praxis um.
95 % aller grösseren Gemeinden in der Schweiz setzen auf insgesamt über 1200 BFU-Sicherheitsdelegierte (SiDe). Diese arbeiten in ihrer angestammten Funktion in der Bau- und Liegenschaftsverwaltung, in der öffentlichen Sicherheit oder im Werkhof. Zusätzlich sorgen sie im Auftrag der BFU als eine Art „Heinzelmännchen“ – für die Bevölkerung nahezu unbemerkt – seit 50 Jahren dafür, dass vor Ort weniger Freizeitunfälle passieren.
Eine Win-Win-Situation: Die Gemeinde erhält eine Fachperson für Sicherheitsfragen, die von der BFU aus- und weitergebildet wird. Ausserdem kann die Gemeinde damit werben, dass man auf ihrem Gebiet sicher und gut leben kann. Ein weiterer Pluspunkt ist der direkte Kontakt zu den regional ansässigen BFU-Angestellten, den sogenannten Chef-Sicherheitsdelegierten, und weiteren Fachexpertinnen und Fachexperten.
Die BFU wiederum kann ihr Forschungswissen und Know-how praktisch umsetzen und erfährt direkt vor Ort von den Herausforderungen in der Unfallverhütung. Das einzigartige Netzwerk der Sicherheitsdelegierten ist deshalb ein zentrales Element für die Arbeit der BFU. Die Beratung gehört neben Forschung, Bildung und Kommunikation zum ganzheitlichen Präventionsansatz des Kompetenzzentrums.
„Geschichte der vielen kleinen Siege“
„In der Praxis sorgen die Sicherheitsdelegierten dafür, dass etwa ein gefährlich morscher Kletterturm auf einem Spielplatz zwei Tage nach der Begutachtung nicht mehr dort steht und damit keine Unfallgefahr mehr für Kinder darstellt“, erklärt Stefan Baeriswyl, Leiter der BFU-Sicherheitsdelegierten. Mehrmals pro Jahr bringen sie für die BFU auch die Plakate der nationalen Präventionskampagnen an über 6000 Plakatstellen an. So erreichen die Botschaften die Menschen genau dort, wo die Unfälle passieren. „Oder die SiDe regen ihre Gemeinde an, die Treppe im Gemeindezentrum besser zu beleuchten und zu markieren, um gefährlichen Stürzen vorzubeugen“. Es seien diese oft kleinen Dinge, die einen grossen Unterschied machen, so Baeriswyl weiter, denn „sie multiplizieren sich über die ganze Schweiz.“ Es sei „eine Geschichte der vielen kleinen Siege“. 1973 nahmen erste Sicherheitsdelegierte in mehreren französischsprachigen Gemeinden ihre Arbeit auf. Ihr Hauptfokus richtete sich damals – in einer Zeit mit viel mehr Verkehrsunfällen als heute – auf die Unfallverhütung im Strassenverkehr. Aus dem kleinen Pilotprojekt wuchs ein grosses Netzwerk in allen Landesteilen. Die Präventionsarbeit der Sicherheitsdelegierten hat sich seither verändert und umfasst unter anderem Sicherheitsberatungen in den Bereichen Sport, Freizeit und bauliche Sicherheit.
50 Kurse an 50 Standorten
Auch im Jubiläumsjahr werden von Mitte Februar bis Mitte April 50 Kurse an 50 Standorten durchgeführt. Über 1000 Sicherheitsdelegierte profitieren von einer Auffrischung ihres Präventionswissens, und sie verkörpern dann in ihrer Gemeinde das Prinzip der BFU: Nah bei den Menschen sein und dafür sorgen, dass sie sicher sind.
Livestream „BFU Live“
Am Donnerstag, 16. Februar 2023, strahlt die BFU via Livestream zwischen 11.00 und 11.30 Uhr einen Talk zum 50-Jahr-Jubiläum der BFU-Sicherheitsdelegierten aus:
Warum setzen nahezu alle grossen Gemeinden auf Sicherheitsdelegierte? Wie kommt man als Gemeinde zu einem? Welche Bedeutung haben die Sicherheitsdelegierten für die Präventionsarbeit der BFU? Dies und mehr klärt die BFU im Gespräch mit Stefan Baeriswyl, Leiter Sicherheitsdelegierte, sowie Annick Rywalski, Leiterin Gemeinden und Unternehmen sowie Mitglied der Geschäftsleitung.
Alle Interessierten können sich über den nachstehenden Link kostenlos einloggen. Das Gespräch findet auf Deutsch und Französisch statt und wird auf Italienisch simultan übersetzt. Direkt zum Livestream
Quelle: BFU
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