Autobahn A1 / Mühleberg BE: Bau einer neuen Wildtierüberführung
Die A1 bei Mühleberg unterbricht einen wichtigen Wildtierkorridor. Nun starten die Arbeiten zum Bau einer Wildtierüberführung, um diesen Korridor wiederherzustellen.
Die Tragkonstruktion wird als Holzbau in einem Bogen über die Autobahn ausgeführt, was mehrere Vorteile mit sich bringt. Für den Verkehr entstehen keine grösseren Einschränkungen.
In der Vergangenheit wurde vielerorts das grossräumige Vernetzungssystem der Wildtiere durch die Siedlungsentwicklung und neue Verkehrsachsen beeinträchtigt oder unterbrochen. Autobahnen stellen dabei für Wildtiere ein unüberwindbares Hindernis dar. Das ASTRA hat deshalb zusammen mit dem BAFU ein Programm zur Sanierung der Wildtierkorridore erarbeitet. Ein solcher Wildtierkorridor, der die Lebensräume Jura und Voralpen verbindet, liegt bei Mühleberg und wird von der dortigen Autobahn A1 unterbrochen. In Kürze starten dort die Arbeiten zum Bau einer Wildtierquerung, um die Vernetzung wiederherzustellen. Der Standort der Wildtierquerung liegt nordwestlich des Anschlusses Mühleberg auf der Gemeindegrenze zwischen Mühleberg und Frauenkappelen.
Die Wildtierquerung wird als Überführung in einem Bogen über die Autobahn erstellt. Die Fundationen der Überführung werden aus Beton hergestellt, die Tragkonstruktion wird jedoch auch aus Nachhaltigkeitsgründen als Holzbau ausgeführt. Diese Variante hat mehrere Vorteile. Einerseits ermöglicht ein Holzbau eine rasche Montage relativ leichter Bauteile, andererseits wirkt die Überführung in einem Bogen für die Autobahnbenutzenden grosszügig und übersichtlich, da eine Abstützung auf dem Mittelstreifen entfällt.
Das Einrichten der Verkehrsführung für die erste Bauetappe erfolgt ab dem 21. Februar 2023. Die Arbeiten sind witterungsabhängig und werden bei ungeeigneten Verhältnissen verschoben. Die Hauptarbeiten starten anschliessend ab anfangs März und dauern bis ca. Anfang Dezember 2023. In einer ersten Phase wird eine Mittelstreifenüberfahrt für die Verkehrsführung der künftigen Bauphasen installiert sowie die Widerlager auf beiden Seiten erstellt. In den nächsten Bauphasen werden die beiden Bogensegmente eingehoben, bevor Abschlussarbeiten wie das Abdichten oder das Auffüllen mit Erde und Humus durchgeführt werden können. Während der Arbeiten stehen grundsätzlich wie gehabt je zwei Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung, die Geschwindigkeit wird im Baustellenbereich auf 80 km/h reduziert.
Nächstes Jahr finden noch die Arbeiten zur Landschaftsgestaltung auf der Überführung statt. Der Verkehr wird davon allerdings nicht betroffen sein. Die Eröffnung der Wildtierüberführung ist für den Frühsommer 2024 geplant.
Quelle: Bundesamt für Strassen ASTRA
Bildquelle: Bundesamt für Strassen ASTRA