Kanton Zug: Schockanruf führt zum Ziel - Telefonbetrüger erfolgreich

Zwei Seniorinnen haben einem unbekannten Mann Schmuck und Bargeld im Wert von über 100`000 Franken übergeben.

Zuvor wurden sie von einer falschen Polizistin kontaktiert.



Die Geschichte wiederholt sich – Telefonbetrüger geben sich als Polizisten aus und kontaktieren im ganzen Kanton ältere Personen. So auch am Montagnachmittag (13. März 2023) in der Stadt Zug. Bei einer 81-jährigen Frau klingelte das Telefon und am anderen Ende der Leitung meldete sich eine angebliche Polizistin. Die Mundart sprechende Frau erklärte der Seniorin, dass ihre Enkelin einen Verkehrsunfall verursacht habe und dabei ein Mann schwer verletzt wurde. Für die weiteren Untersuchungen müssen sie nun einen hohen Geldbetrag zahlen. Um zusätzlichen Druck auf die 81-jährige Frau auszuüben, wurde das Gespräch mit Geräuschen einer weinenden Person im Hintergrund emotional verstärkt.

Die Seniorin folgte den telefonischen Anweisungen der falschen Polizistin und packte Schmuckgegenstände und Bargeld im Wert von rund 33`000 Franken in eine Tasche. Diese übergab sie wenige Minuten später an der Haustüre einem ihr unbekannten Mann. Diese Übergabe dauerte wenige Augenblicke und lief wortlos ab.

Die gleiche Geschichte wiederholte sich einen Tag später, am Dienstagnachmittag (14. März 2023) in der Gemeinde Baar. Der einzige Unterschied – der angebliche Verkehrsunfall wurde nicht durch die Enkelin der 87-jährigen Seniorin verursacht, sondern durch ihre Tochter. Die verunsicherte Rentnerin übergab wenig später einem ihr unbekannten Mann 86`000 Franken.

Zahlreiche weitere Personen wurden in den letzten Tagen ebenfalls von den Telefonbetrügern kontaktiert. Sie reagierten jedoch richtig, beendeten das Gespräch umgehend und informierten die richtige Polizei über den Notruf 117.

Die Polizei warnt erneut vor dieser Betrugsmasche und bittet die jüngere Gesellschaft, ihre Eltern, Grosseltern und Verwandte aufzuklären und zu sensibilisieren:

  • Werden Sie misstrauisch, wenn ein Anrufer eine Geschichte von einem Unfall oder einer angeblichen Straftat erzählt. Beenden Sie das Telefongespräch umgehend!
  • Kontaktieren Sie Ihre Angehörigen und versichern Sie sich, ob es ihnen gut geht bzw. dass die erzählte Geschichte nicht stimmt!
  • Übergeben Sie nie Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände an Ihnen unbekannte Personen!
  • Die richtige Polizei oder die Staatsanwaltschaft verlangen niemals Geld, Schmuck oder andere Wertgegenstände, um ein angebliches Strafverfahren oder eine Gefängnisstrafe zu umgehen.
  • Wählen Sie den Notruf 117. Fragen Sie dort, ob man Sie tatsächlich erreichen wollte.
  • Machen Sie Verwandte und Bekannte auf diese Betrugsmasche aufmerksam.

Weitere Informationen finden Sie unter www.telefonbetrug.ch

 

Quelle: Zuger Polizei
Titelbild: Symbolbild © Zuger Polizei

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