Darknet-Dealer festgenommen - Handel mit Pharmazeutika und Drogen im größeren Stil
Osnabrück / Bielefeld / Barth. Cybercrime-Ermittler der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück ist unter Federführung der Zentralstelle für Internet- und Computerkriminalität der Staatsanwaltschaft Osnabrück gestern (24.05.23) ein mutmaßlicher Dealer ins Netz gegangen.
Der 23-jährige Beschuldige, der illegal über das Darknet und über Messenger-Dienste bundesweit Drogen und Arzneimittel verkaufte, wurde durch ein Spezialeinsatzkommando der Polizei Mecklenburg-Vorpommern in Barth festgenommen.
Er befindet sich seit heute (25.05.23) auf Anordnung eines Haftrichters in Untersuchungshaft. Bei den gestrigen Durchsuchungen fanden die Ermittler eine echte Maschinenpistole samt geladenen Magazin, versteckt in der Mikrowelle, sowie im Fahrzeug 95 Schuss Munition. Noch dazu konnten mehr als 2.500 verschreibungspflichtige bzw. dem Betäubungsmittelgesetz unterliegende Schmerztabletten in der Wohnung sichergestellt werden. Auch zahlreiche Ampullen, Versand- und Verpackungsmaterial sowie Datenträger wurden gesichert. Aufgrund einiger Bezüge nach Bielefeld, wurde auch dort im Stadtteil Dornberg an vier Objekten durchsucht.
Die Beamten konnten mit Unterstützung der Polizei Bielefeld und einem Polizeihund eine Feinwaage, ein Messer sowie diverse Pharmazeutika beschlagnahmen. Insge-samt beläuft sich der Wert der Medikamente, welche überwiegend stark wirkendes semisynthetisches Opioid oder Morphin enthalten, nach ersten Schätzungen auf über 100.000 Euro. „Wir gehen davon aus, dass der Beschuldigte seit geraumer Zeit bundesweit Betäubungsmittel und verschreibungspflichtige Medikamente an Jugendliche verkauft hat. Damit ist jetzt durch unsere erfolgreichen Ermittlungen Schluss“, so Marco Ellermann, Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück. Seit November 2022 ermittelten die Cybercrime-Spezialisten gegen den Beschuldigten, der überwiegend alleine agierte. Ins Rollen kamen die Ermittlungen zu der Zeit durch eine Übergabe von verschreibungspflichtigen Medikamenten in Osnabrück an einen 16-jährigen.
Dabei kam der Kontakt über einen Messenger-Dienste zustande. Zum Teil wickelte der Beschuldigte seine illegalen Geschäfte auch über das Darknet ab. Die Auswertung der Beweis-gegenstände sowie eine Zuordnung weitere Taten und möglicher Tatbeteiligter, sind Bestandteil der weiteren Ermittlungen.
Quelle: Polizeidirektion Osnabrück
Bildquelle: Polizeidirektion Osnabrück