Kapo Bern: Dank Rücksichtnahme mehr Sicherheit im Strassenverkehr

Der Platz in den urbanen Zentren wird immer enger und der Verkehr immer dichter. Das führt oft zu Verzögerungen und Staus und damit auch zu mehr Konfliktpotential. Dazu kommen neue Mobilitätsformen, welche neue Herausforderungen mit sich bringen.

Nur mit Rücksicht – auf sich und andere – können Risiken im Strassenverkehr verringert werden.

Mehr Einwohner, mehr Überbauungen, mehr Verkehr: Das Bevölkerungswachstum sorgt insbesondere in den urbanen Zentren und Städten des Kantons Bern für komplexere Verkehrssituationen. In Kombination mit der zunehmenden Verbreitung neuer Mobilitätsformen – zum Beispiel E-Trottinetts – steigen die Anforderungen an die Verkehrssicherheit und damit auch an alle Personen, die sich auf den Verkehrsflächen im urbanen Raum bewegen. Mit mehr Rücksicht – auf sich und auf andere – können Unfälle vermieden werden. Alle Verkehrsteilnehmenden müssen sich bewusst sein, dass ihr Verhalten im Strassenverkehr unmittelbare Konsequenzen für die anderen haben kann.

Das „Ich“ im Blick

Eine besondere Rolle kommt dabei dem Perspektivenwechsel zu. „Könnte sich der Velofahrer vor mir bedrängt fühlen, wenn ich ihn als Autofahrer in der engen Unterführung überhole?“ Oder auch: „Könnte der Fussgänger erschrecken, wenn ich mich mit dem Velo lautlos von hinten nähere?“

Wer im Strassenverkehr heute als Fussgängerin oder Fussgänger unterwegs ist, benützt morgen vielleicht das Velo und sitzt am darauf folgenden Tag hinter dem Lenkrad des Autos. Wir kennen also das Verkehrsgeschehen bereits aus verschiedenen Perspektiven und wissen, wo Konflikte und Gefahren lauern. Entscheidend ist es, sich dieser Perspektiven bewusst zu sein, unabhängig davon, mit welchem Verkehrsmittel man sich auf der Strasse bewegt. Sich in andere Verkehrsteilnehmende zu versetzen und sich die wichtigen Fragen zu stellen wie „Verhalte ich mich gerade so, wie ich es auch von meinem Gegenüber erwarte?“ oder „Sollte ich mein Verhalten bewusst anpassen, auch wenn es die Regeln nicht zwingend von mir verlangen?“ hilft, nicht nur mich, sondern auch andere vor kritischen Situationen zu schützen.

„Hat die Autolenkerin gesehen, dass ich als Fussgänger am Strassenrand warte? Kann sie überhaupt noch rechtzeitig bremsen, wenn ich jetzt loslaufe?“ Oder auch andersherum: „Hat der Fussgänger bemerkt, dass ich mich als Autolenkerin nähere oder tritt er plötzlich vor meinem Fahrzeug auf die Strasse?“

Das „Du“ im Blick

Nicht nur das eigene, sondern auch das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer im Blick zu behalten, fördert die gegenseitige Rücksichtnahme und damit auch die Sicherheit im Verkehrsraum. Damit das gelingt, gilt es, die Aufmerksamkeit stets dem Geschehen auf der Strasse zu widmen und sich nicht ablenken zu lassen. Nicht immer verhält sich das Gegenüber wie erwartet, manchmal – wie im Fall von Kindern – gar überraschend und unberechenbar. Nur wer konzentriert und in angepasster Weise unterwegs ist, kann auch in unvorhergesehenen und kritischen Situationen reagieren und damit Unfälle vermeiden.

Neue Mobilitätsformen, neue Herausforderungen

Mit der Urbanisierung haben in den vergangenen Jahren auch neue Mobilitätsformen in den Städten und Agglomerationen Einzug gehalten. E-Trottinetts, E-Scooter und andere Trendfahrzeuge gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Deren Nutzung ist aber aufgrund der Geschwindigkeit und des geringen Schutzes für die Lenkenden nicht ungefährlich. Das zeigt auch die jährliche Unfallstatistik: Die Unfälle mit Trendfahrzeugen haben sich seit dem Jahr 2020 mehr als verdoppelt, was aber auch darauf zurückzuführen ist, dass sie rege genutzt werden.

Grundvoraussetzung für die Sicherheit im Strassenverkehr ist es, die geltenden Regeln einzuhalten. Haben Sie zum Beispiel gewusst, dass Sie mit E-Trottinetts nicht auf dem Trottoir fahren dürfen, sondern ebenfalls den Velostreifen bzw. die Strasse benutzen müssen?

Antworten auf diese und weitere Fragen zur Sicherheit im Strassenverkehr finden Sie auf unserer Website police.be.ch/alles-im-blick oder auf unserem Instagram-Kanal.

 

Quelle: Blog Kapo Bern / Dominik Jäggi
Titelbild: © Kantonspolizei Bern

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