Reptilien- und Gifttierspezialisten der Kantonspolizei Zürich

Sobald es wärmer wird, kommen Schlangen und andere Reptilien aus ihren Verstecken hervor. Heimische Arten wie die Ringelnatter oder die Würfelnatter halten sich gerne in der Nähe von Gewässern auf.

Das führt immer wieder zu Einsätzen der Reptilien- und Gifttierspezialisten der Kantonspolizei.

Allein der Anblick einer Schlange jagt vielen Menschen einen kalten Schauer über den Rücken. Grund dafür dürften nicht zuletzt viele Mythen und Unwahrheiten sein, die den meist ungefährlichen und geschützten Tieren angedichtet werden.

Das private Halten und Pflegen von Reptilien und exotischen Spinnentieren ist ein Hobby, das ein hohes Fachwissen voraussetzt. Insbesondere Halterinnen und Halter von giftigen oder sehr grossen Reptilien, beispielsweise Alligatoren, müssen ihre Tiere registrieren und bereit sein, sich strengen Kontrollen unterziehen zu lassen. Ein Ausbruch der als Hobby gehaltenen, sogenannten gefährlichen Wildtiere kommt daher sehr selten vor.

Noch seltener geraten Reptilien und Spinnentiere als «blinde Passagiere» im Gepäck von Reisenden oder versteckt im Frachtgut in die Schweiz.

Die meisten Schlangen, die hierzulande gesichtet werden, sind einheimische Arten. Weit verbreitet sind die Ringel- und die Würfelnatter. Die beiden ungiftigen Wasserschlangen halten sich gerne in der Nähe von Gewässern auf. Ihre Nahrung besteht denn auch aus Fischen, Amphibien oder kleinen Wirbeltieren. Sie sind nicht wehrhaft, sehr scheu und fliehen, wenn immer möglich. Gelingt die Flucht nicht, versuchen sie mit Zischen, Scheinbissen und dem Verspritzen eines übelriechenden Sekrets den Gegner einzuschüchtern. Echte Bisse sind aber selten und ungefährlich.

Schlangen sind Wildtiere, die unter Artenschutz stehen. Sie dürfen nicht angefasst, belästigt und umplatziert werden. Wer ihnen begegnet, sollte auf sich aufmerksam machen und der Schlange so die Gelegenheit zur Flucht geben. Bleibt sie trotzdem liegen, kann man in einem Abstand von rund zwei Metern ruhig an ihr vorbeigehen.

Wenn die sommerlichen Temperaturen zurückgehen und es draussen kühler wird, suchen Schlangen wärmere Orte auf. Dabei finden sie immer wieder den Zugang in Häuser, insbesondere in Kellerräume.

Werden Schlangen im Haus oder Garten gesichtet, stellt sich rasch die Frage, ob es sich um eine harmlose einheimische Art oder eine giftige Schlange handelt. Bei der Kantonspolizei Zürich sind nebenamtliche Reptilien- und Gifttierspezialisten tätig. Diese Polizisten verfügen neben vertieften Fachkenntnissen über entsprechende Ausrüstung und ein grosses Netzwerk, um bei Bedarf eingefangene Tiere artgerecht unterzubringen.

Sichtungen von Reptilien und Gifttieren können jederzeit über die Notrufnummer 117 gemeldet werden. Die Reptilien- und Gifttierspezialisten identifizieren jährlich in über hundert Fällen Tiere, beraten die Melderin oder den Melder über das richtige Verhalten und fangen falls notwendig Tiere ein.

 

Quelle: Kantonspolizei Zürich
Bildquelle: Kantonspolizei Zürich

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