Schweizer Armee: Lebensmittelabfälle in den Truppenküchen reduzieren
Die Doktrin der Logistikbasis der Armee im Bereich der Verpflegung zielt darauf ab, durch Information und Ausbildung Foodwaste zu verringern.
Zudem wird an der Einführung von Instrumenten zur Verbesserung der Lagerbewirtschaftung, der Bestellungen sowie der Verpflegungsplanung gearbeitet.
Im Fokus der Verpflegung ist Lebensmittelverschwendung eine alltägliche Realität. Einen Beitrag zu dessen Reduktion zu leisten bedeutet gleichzeitig, die Umsetzung der Ziele des Aktionsplans Energie und Klima des VBS täglich ein wenig voranzutreiben. Hauptadjutant Daniel Marti, Chef Fachausbildung Leiter Verpflegung, engagiert sich dafür. „Wir sind bereits auf gutem Weg“, beschreibt er die aktuelle Situation in den Truppenküchen, wo auf eine regionale Beschaffung und eine der vorgesehenen Truppenstärke angepasste Mahlzeitenplanung Wert gelegt wird. Daniel Marti legt den Fokus auf Ressourcen-Management sowie Information und Ausbildung der Truppe.
Aktionsplan
Um die Lebensmittelresten in den Truppenküchen detailliert erfassen zu können, hat sich Daniel Marti an das Start-up-Unternehmen Kitro gewandt. Dessen hochmoderne Tools zur Messung und Überwachung von Lebensmittelabfällen werden nun während des ganzen Jahres 2023 in der Kaserne Brugg (AG) eingesetzt. Die Technologie von Kitro besteht aus Waagen und Kameras, mit denen jedes weggeworfene Lebensmittel erkannt und erfasst wird. Auf diese Weise kann ermittelt werden, welche Arten von Lebensmitteln und welche Mengen täglich weggeworfen werden. Dies ist der Schlüssel zu Anpassungen und Verbesserungen. „Nur aus Fehlern lernt man“, betont Hptadj Marti bezugnehmend auf die Schwierigkeiten, die jeder neue Küchenchef und jede neue Küchenchefin hat, wenn er oder sie die Bestellungen für Rekruten- und Unteroffiziersschulen tätigen muss.
Resultate und Anpassungen
„Die Zwischenresultate sind erfolgversprechend, vor allem wenn wir sie mit jenen von anderen Sparten der Gastronomie vergleichen“, so Daniel Marti. In der Truppenküche Brugg fallen täglich 22 bis 25 Gramm Lebensmittelabfälle pro Person an, gegenüber 61 Gramm in einigen anderen Schulen und 117 Gramm in gewissen Luxushotels, gemäss statistischen Daten von Kitro. Die Daten ermöglichen uns, wo möglich zu korrigieren. Dabei verlieren wir nicht aus den Augen, dass die Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften für die Sicherheit grundlegend ist. Die Lebensmittelabfälle werden danach in Biogas umgewandelt, womit die Förderung der erneuerbaren Energien gestärkt wird. Information und Sensibilisierung sind die Schlüsselwörter bei der Bekämpfung von Foodwaste. Aufgrund seiner Erfahrung als Küchenchef stellt sich Daniel Marti auch die Frage, welche Verbesserungen erzielt werden könnten, wenn die Essenszeiten besser verteilt würden, die Möglichkeit zum Nachschöpfen bestünde oder die Nahrungsmittel entsprechend dem Bedarf nach und nach zubereitet würden.
Quelle: Schweizer Armee
Titelbild: Symbolbild © VBS/DDPS, Laure Grisoni