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Schweizer Armee: Mini-Drohnen sind Gamechanger für die Infanterie

Mit drei verschiedene Drohnen-Typen sammelt die Infanterie Erfahrungen bei der Truppe im Bereich Überwachung und Aufklärung.

Stabsadjutant Manuel Bangerter und sein Team bilden Angehörige der Infanterie aus: „Die Drohne ist unser verlängertes Auge. Sie schaut für uns dort hin, wo wir blind sind“.

Zurzeit steht man mitten in einem Erfahrungsaufbau mit dem vorangegangenen Beschaffungsprojekt „Mini-Drohnen Schweizer Armee“. 2015 wurde das Projekt initiiert, weil klar wurde, dass die Bodentruppen eine Fähigkeitslücke haben. Denn die bestehenden Luftaufklärungsmittel standen Gruppenführern und Kompaniekommandanten nicht zur Verfügung. Mini-Drohnen eignen sich hervorragend dafür, rasch und unsichtbar Informationen aus der Luft zu übermitteln.

Versuch mit diversen Drohnentypen

In einer Evaluation wurden vier Drohnentypen ermittelt: Nanocopter; Quadcopter ab Stange oder COTS (commercial off-the-shelf) und das militärische Pendant MOTS (military off-the-shelf) sowie Flugzeug gross. Zurzeit werden 19 BLACK HORNET, 74 ANAFI, 7 INDAGO und 3 ORBITER im Rahmen des Erfahrungsaufbaus eingesetzt. Die Drohnen stehen nun punktuell Truppenkörpern der Infanterie zur Verfügung. Die ORBITER werden aktuell nur durch Berufspersonal des Kommandos Spezialkräfte und des Lehrverbandes Panzer/Artillerie geflogen.

Vom Auszubildenden zum Ausbildner

Stabsadjutant Manuel Bangerter ist Chef des Fachbereichs Führungssysteme und Flottenchef der Quadcopter. Bangerter kam zur Drohne wie die Jungfrau zum Kind. 2019 konnte er bei der Industrie eine umfassende Drohnenausbildung absolvieren. Heute schreibt er die Lehrpläne und bildet selber Armeeangehörige aus, unterstützt von rund siebzig Berufsmilitärs, die inzwischen ebenfalls bewährte Drohnenlenker sind. „Bei uns geht es nicht darum, Spitzenplätze in Drohnen-Wettkämpfen zu belegen. Bei uns ist die Drohne, respektive die Kamera, die sie trägt, Mittel zum Zweck.

Mittel zum Zweck

„Die Drohne ist unser verlängertes Auge. Sie schaut für uns dort hin, wo wir blind sind“, erklärt der Stabsadjutant. Überwachen lautet der Auftrag in der normalen Lage. Wird’s kritischer, steigen die Anforderungen. Die Luft-Aufklärung erfordert ungesehen und ungehört zu bleiben. Der Drohnenlenker kann sich aus 4000 bis 5000 Metern Entfernung dank der Mini-Drohne ein genaues Bild der Lage machen. Die Ausbildung bei der Armee ist begehrt. Bangerter trifft im Rahmen seiner Ausbildungen immer öfters auf Armeeangehörige, die privat bereits über eine Drohnenlizenz verfügen. Was sie dann noch von ihm lernen, ist das taktische Fliegen für die Luft-Aufklärung.

ANAFI steht am Anfang

2021 wurden die ersten Erfahrungen mit Mini-Drohnen gemacht. ANAFI, ein ziviles Model, ist das Startsystem in der Karriere einer künftigen Drohnenlenkerin oder eines Drohnenlenkers. Im Rahmen der zweitägigen Ausbildung werden auch die rechtlichen Aspekte vermittelt wie Luftfahrtsrecht, Datenschutz, Sicherheitsvorschriften, sowie Meteo-Wissen geschult und Instandhaltungs-Kompetenzen vermittelt. Dieses Grundlagenwissen ist die Basis für einen rechtskonformen Einsatz.

Im nächsten Schritt wird der Umgang mit der INDAGO ausgebildet und im Rahmen von erneut zwei Tagen vor allem der Praxis-Einsatz geschult. Dann geht’s weiter mit dem Zwerg: In zwei weiteren Tagen lernen die Armeeangehörigen den Nanocopter BLACK HORNET steuern.

Punktueller Einsatz für Erfahrungsaufbau

Bangerter legt Wert darauf, dass die Mini-Drohnen bei den WK-Einheiten auch im Einsatz getestet werden. So sind zum Beispiel auch die Erfahrungen vom letzten WEF in die Berichte eingeflossen. Weiter werden aktuell die Nachfolgesysteme evaluiert. Der Erfahrungsaufbau soll bis Ende 2024 Erkenntnisse für eine flächendeckende Verwendung aufzeigen.


Die Flugvorführungen von Stabsadjutant Manuel Bangerter und seinem Team im Rahmen von CONNECTED in Kloten begeisterten die Massen.


Wer die zweitägige Grundausbildung auf der ANAFI inklusive viel Theorie abgeschlossen hat, wechselt zum militärischen Produkt INDAGO. Sie sendet aus über 10’000 Meter Bildsignale


Stabsadjutant Manuel Bangerter ist einer von fünf Experten im Erfahrungsaufbau mit Mini-Drohnen und Flottenchef der Quadcopter. Er bildet zusammen mit rund siebzig Berufsmilitärs Armeeangehörige zu Drohnenlenkern aus.


Stabsadj Martin Kaiser unterstützt Bangerter, wie hier bei CONNECTED im Flug mit der BLACK HORNET. Diese wiegt ganze 33 Gramm und kann bis 3000 Meter über Meer steigen.


Aus bis zu 2000 Metern Entfernung kann der Zwerg unter den Mini-Drohnen noch präzise Angaben zur Lage übermitteln.





 

Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: Schweizer Armee

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