A8 / Leissigentunnel BE: Sperrung vor Inbetriebnahme des Sicherheitsstollens
Beim Leissigentunnel auf der A8 zwischen Spiez und Interlaken wurde in den letzten fünf Jahren ein Sicherheitsstollen gebaut.
Ende September 2023 werden alle Systeme einen umfangreichen Gesamttest unterzogen, wofür der Tunnel für zwei Nächte gesperrt wird.
Danach geht er offiziell in Betrieb. Bei einem Ereignis können sich Personen fortan über den Sicherheitsstollen selbst ins Freie retten.
Seit 2004 gelten in der Schweiz verschärfte Bestimmungen zu den Sicherheitseinrichtungen in Tunnel. Auslöser dafür waren mehrere schwere Brände, so etwa 2001 im Gotthard-Strassentunnel. Sämtliche Nationalstrassentunnel werden seitdem sicherheitstechnisch aufgerüstet, so auch die Tunnel im Berner Oberland. Ein Schwerpunkt bildet dabei der Bau von Flucht- und Sicherheitsstollen.
In den letzten zehn Jahren wurden in einem umfangreichen Projekt alle einröhrigen Nationalstrassentunnel im Berner Oberland mit solchen Stollen ausgestattet. Ende September 2023 geht nach rund fünfjähriger Bauzeit mit dem Sicherheitsstollen des Leissigentunnels der letzte Stollen in Betrieb.
Vor der Inbetriebnahme werden die ganzen Systeme einem umfangreichen Gesamttest unterzogen. Dafür muss der Leissigentunnel wie folgt gesperrt werden:
- 2 Nächte 19./20. und 20./21. September 2023, jeweils von 20 Uhr bis 5 Uhr: Sperrung des Leissigentunnels in beiden Fahrtrichtungen
Der Verkehr wird während der Sperrungen durch Leissigen umgeleitet.
Nach erfolgreicher Durchführung der Tests wird der Sicherheitsstollen am nächsten Tag in Betrieb genommen.
Selbstrettung in Tunneln
Insbesondere bei einem Brand steht die Selbstrettung über Rettungsstollen im Vordergrund. Es gibt zwei Arten von Rettungsstollen. Sicherheitsstollen verlaufen parallel zum Strassentunnel und sind mit diesem alle ca. 300 m mit Notausgängen verbunden. Sie werden bei längeren Tunneln eingesetzt, z.B. eben beim Leissigentunnel. Fluchtstollen führen von der Tunnelmitte quer ins Freie und werden bei kürzeren Tunneln eingesetzt, z.B. beim Soliwaldtunnel. In den Stollen herrscht Überdruck, sodass kein Rauch eindringen kann. Über den Stollen können sich Personen selbstständig an einen sicheren Ort ins Freie retten.
Quelle: Bundesamt für Strassen ASTRA
Bildquelle: Bundesamt für Strassen ASTRA