Armasuisse testet Elektrolastwagen fürs Militär
Das Bundesamt für Rüstung armasuisse testet zwei rein batterieelektrische Lastwagen.
Die Erprobung dauert zwei Jahre und hat zum Ziel, Erfahrungen und Erkenntnisse mit alternativen Antrieben im Einsatz bei der Armee zu gewinnen und Grundlagen für zukünftige Beschaffungen solcher Fahrzeuge zu erarbeiten.
Zugleich werden ab Herbst 2023 weitere rund 70 Elektroautos an die Logistikbasis der Armee ausgeliefert. Eine solche Einführung alternativer Antriebsformen ist vorgesehen im Aktionsplan Energie und Klima VBS, mit dem unter anderem bis 2030 die CO2-Emmissionen des VBS um mindestens 40 Prozent gegenüber 2001 gesenkt werden sollen.
armasuisse führt mit zwei rein elektrisch betriebenen Lastwagen des Typs Volvo FH Electric und Mercedes Benz eActros eine zweijährige Erprobung durch. In der ersten Phase, die bis voraussichtlich bis Herbst 2024 dauern wird, werden die Betriebsbedingungen unter Extremsituationen, Sicherheitsaspekte im Fahrschulbetrieb und beim Berufspersonal sowie das Verhalten der Batterie und des Antriebssystems untersucht. Des Weiteren wird die Wirtschaftlichkeit im Vergleich zu konventionellen Lastwagen mit fossilem Antrieb verglichen. Die zweite Phase mit längerfristigem Charakter berücksichtigt die Lebenswegkosten und die Auswirkungen auf die Infrastruktur. Durch den täglichen Einsatz und den Vergleich der Kilometerlaufleistung, welche sich mit dem zivilen Umfeld vergleichen lässt, werden Erkenntnisse über die Wartungsanfälligkeit und Instandhaltung gewonnen. Daraus lassen sich Massnahmen entwickeln, die für einen Dauerbetrieb der Lastwagen notwendig sind. Über die ganze Erprobungsdauer werden unteranderem auch die Auswirkungen auf die Ausbildung des Personals im Fahrschulbetrieb und auch den Einsatz in anderen Bereichen geprüft und beurteilt.
Die Erprobung dauert bis Ende 2025 und soll Erfahrungen von alternativen Antrieben im produktiven Einsatz beim Kompetenzzentrum Fahrausbildung der Armee und der internen Logistik der Logistikbasis der Armee LBA liefern. Ziel der Erprobung ist, Erkenntnisse zu den Einsatzmöglichkeiten sowie mögliche Auswirkungen auf die Infrastruktur zu gewinnen, um auf dieser Datenbasis die Grundlage für zukünftige Beschaffungen dieser Art zu erarbeiten.
Die Erprobung mit den rein elektrisch betriebenen Lastwagen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse leisten einen Beitrag, um aufzuzeigen, wieweit die CO2-Emissionen von Fahrzeugen mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht die bis 2030 gesenkt werden können und das Flottenmanagement im VBS insgesamt ökologischer ausgerichtet werden kann.
Weitere E-Personenfahrzeuge und Ausbau Ladeinfrastrukturnetz
Zudem werden ab Herbst 2023 weitere rund 70 elektrisch betriebene Personenwagen an die Logistikbasis der Armee ausgeliefert. Diese Fahrzeuge werden innerhalb der Betriebe und der Verwaltung eingesetzt und ersetzen Benzin- und Diesel-Fahrzeuge. Vorgängig wurden im Rahmen eines erfolgreich abgeschlossen Pilotprojektes bereits Berufsmilitärs mit E-Fahrzeugen ausgestattet. An den relevanten 50 Standorten wird das bestehende Ladeinfrastrukturnetz schweizweit weiter ausgebaut.
Fahrzeugflotte wird zunehmend ökologisch
Die Einführung von Fahrzeugen mit alternativen Antriebsformen gehört zu den Massnahmen des Aktionsplans Energie und Klima des VBS und reiht sich ein in das Klimapaket der Bundesverwaltung. Der Bundesrat hatte 2019 beschlossen, dass die Bundesverwaltung ihre bisherigen Anstrengungen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen und des Energieverbrauchs verstärken soll. Die CO2-Emissionen sollen im VBS bis 2030 um mindestens 40% im Vergleich zu 2001 reduziert werden.
Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: Schweizer Armee