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Armee verlängert Unterkunftsangebot für Asylsuchende

Die hohe Zahl an Asylgesuchen in der Schweiz hält an. Das Staatssekretariat für Migration SEM setzt alles daran, trotzdem alle Zuflucht suchenden Menschen adäquat unterbringen zu können.

Die Schweizer Armee unterstützt das SEM und hat sich nun bereit erklärt, die insgesamt rund 3700 Plätze in den Armeeinfrastrukturen nötigenfalls bis Ende 2024 an das SEM abzutreten.

Darüber hinaus konnte das SEM in enger Zusammenarbeit mit den Kantonen, den Standortgemeinden und der Armee über 1000 zusätzliche, rasch verfügbare Plätze sichern. Weitere Plätze befinden sich noch in Abklärung.

Wie prognostiziert, verzeichnet das SEM seit rund zwei Monaten wieder höhere Eingänge von Asylgesuchen. Allein im August gingen 3000 Asylgesuche ein, dieser Trend dürfte in den kommenden Monaten weiter anhalten. Deshalb ist das SEM darauf angewiesen, die 3700 von der Armee abgetretenen Plätze auch über den Winter hinaus nutzen zu können. Die Armee hat sich bereit erklärt, dem SEM diese dringend benötigten Strukturen auch im nächsten Jahr zur Verfügung zu stellen.

Parallel zur Verlängerung bestehender Strukturen hat das SEM in den letzten Wochen über 1000 zusätzliche Unterbringungsplätze für Asylsuchende gesichert. Mehrheitlich handelt es sich dabei um Plätze in Zivilschutzanlagen (ZSA), welche die Kantone dem SEM im August gemeldet haben. Nach eingehender Prüfung der Vorschläge können ab Oktober und November ZSA in den Kantonen Bern, Genf, Glarus und Zürich mit insgesamt 710 Plätzen definitiv in Betrieb genommen werden. Weitere 300 Plätze befinden sich auf dem Glaubenberg (OW), wo die Armee ein weiteres Gebäude ab November 2023 bis spätestens Ende April 2024 ans SEM abtritt. Sobald die Zahl der Asylgesuche zurückgeht und in der Folge weniger Unterbringungsplätze benötigt werden, wird das SEM diese Überkapazitäten anteilsmässig schon früher an die Armee zurückzugeben.

Nebst der Inbetriebnahme dieser neuen Unterkünfte evaluiert das SEM weitere ZSA-Angebote der Kantone. Andere ZSA hat das SEM nach eingehender Prüfung in der Priorisierung zurückgestellt oder abgelehnt – beispielsweise wegen Nutzungskonflikten, fehlenden Bewilligungen, unzureichenden Sanitäranlagen etc.

Dank dem Entgegenkommen der Armee und den ZSA in den Kantonen stehen dem SEM damit weiterhin insgesamt rund 10 000 Unterbringungsplätze zur Verfügung, ab November sogar rund 10 700. Diese Kapazitäten in mittlerweile mehr als 40 Bundesasylzentren sind aktuell zu über 70 Prozent ausgeschöpft. Im Unterschied zu einer grösseren Anlage mit mehreren Hundert oder gar Tausend Plätzen, ist der Betrieb vieler kleiner Unterkünfte logistisch und zeitlich mit sehr grossem Aufwand verbunden.

Um den erwarteten Anstieg der Asyl- und Schutzgesuche in den kommenden Monaten bewältigen zu können und vorzeitige Zuweisungen an die Kantone zu verhindern, benötigt das SEM absehbar weitere Unterbringungsplätze. Die Gespräche mit den Kantonen und der Armee werden deshalb weitergeführt.

 

Quelle: Schweizer Armee
Titelbild: Symbolbild © Bumble Dee – shutterstock.com

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