Air Zermatt: Aus einer anderen Perspektive
Normalerweise publiziere ich Storys zu anderen Menschen von/bei der Air Zermatt und teile ihre Ereignisse und schönsten Geschichten mit euch.
Heute wage ich mich an einen anderen Blickwinkel und nehme euch mit in meinen Alltag, meine Abenteuer und meine Erlebnisse bei der Air Zermatt.
Als Mitarbeiterin im Marketingteam, bin ich vor rund eineinhalb Jahren meine Stelle bei der Air Zermatt angetreten. Eine grosse Aufregung per se, durfte ich doch als Oltnerin nicht nur ins sonnige Wallis und ins berühmte Zermatt ziehen, sondern auch einen Job bei einem weltweit bekannten Helikopterunternehmen beginnen.
Ich erinnere mich nur zu gut an meinen ersten Arbeitstag. Die vielen neuen Gesichter, das Kennenlernen mit den verschiedenen Menschen – viele Eindrücke auf einmal. Es war noch Winter, kalt und sonnig, weshalb jeder und jede draussen eine Mütze sowie eine Sonnenbrille trug. Für mich eine Challenge, die bereits bekanntgemachten Arbeitskollegen auseinanderzuhalten. Ich bin mir bis heute sicher, manchen wohl dreimal, manchen nicht einmal die Hand geschüttelt zu haben.
Meine anfänglichen Bedenken, ob ich den wohl den Anschluss im grossen Team und einen Platz im Unternehmen als Nicht-Walliserin finden konnte, wurden bereits nach kurzer Zeit revidiert. Das Team bereitete mir einen warmen Empfang, meine Chefin begrüsste mich ebenso herzlich und es fühlte sich an, als ob ich schon ewig zur Air Zermatt gehören würde.
Zwischen Heliport, Schwingfest und Martinimarkt
Es folgten spannende, strenge und lustige Arbeitstage – langweilig wurde es jedoch niemals! Das schöne an meinem Job im Marketing ist, dass ich immer wieder mit allen verschiedenen Abteilungen in Kontakt stehe. Ich unterhalte mich täglich mit den Kolleg:innen aus der Einsatzleitung und lausche diesen beim Funken zu, verfolge stets amüsiert das rege Treiben. Ich statte regelmässig den Kollegen der Technik einen Besuch ab und treffe mich mit den Flughelfern, der Administration und den Piloten in der Küche zum gemeinsamen Mittagessen.
Als Mitarbeiterin des Marketings konnte ich von Beginn an sehr selbstständig agieren und insbesondere viele spannende Projekte verfolgen und mitgestalten, so auch bei internen und externen Events. Der Air Zermatt Helicopter Day, das Schwing- und Stechfest in Grächen, der Flugtag in Raron oder der Martinimärt in Visp – wo wir mit unserem Stand hingehen, mache ich neue Bekanntschaften und werde von engagierten Arbeitskolleg:innen begleitet.
Was mir dabei jeweils besonders auffällt, war das allgemeine Interesse an der Air Zermatt. Wie die Leute staunen und die Kinderaugen glänzen, wenn unsere „Susi“ im Anflug ist. Der Helikopter ist und bleibt ein beeindruckendes Fluggerät. Und auch ich würde mich, nach nicht einmal zwei Jahren bei der Air Zermatt, als ein wenig „helisexuell“ bezeichnen und habe (mit Erstaunen) festgestellt, dass auch ich innehalte, wenn einer der Helikopter auf dem Heliport abhebt und davonfliegt. Und dass, obwohl ich ohne jegliche Grundkenntnisse meine Stelle bei der Air Zermatt angefangen habe! Ecureuil, was ist das? Fliegeralphabet? Fehlanzeige!
Neben den spannenden Tätigkeiten im Marketing hatte ich mehr als nur einmal die Möglichkeit, unser Business aus einer anderen Perspektive kennenzulernen. So durfte ich die Crew einen Samstagmorgen auf das Regioprogramm begleiten, oder mit den Flughelfern zusammen im Holz anpacken. Einmalige Erfahrungen, die mir nicht nur einen Sonnenbrand und einen geprellten Finger, sondern auch viele Eindrücke über die wirklich harte Arbeit auf dem Feld gebracht haben. Der Respekt, aber auch die Bewunderung für alle, die den Betrieb in dieser Art und Weise möglich machen, ist bei mir riesig und ich staune nicht selten, wie das anfänglich erscheinende Chaos in einem top koordinierten Tag endet.
In gemütlicher Runde
Und was wäre denn ein erfolgreicher Tag, wenn man diesen nicht am Abend zusammen ausklingen lassen kann? Bereits in meiner ersten Woche durfte ich dem gängigen „Abendsitz“ beiwohnen. Bei einem kalten Bier liessen wir das Geschehene Revue passieren, redeten aber auch über alltägliches und Privates. Genau aus diesen Runden sind schliesslich die Freundschaften entstanden, welche ich heute, eineinhalb Jahre später, so schätze. Ich durfte mit dem Helikopter nicht nur in verschiedene Ecken des Wallis reisen, sondern bekam durch die Mitarbeitenden einen echten Einblick in das Walliser Kulturgut: Dorffest in Törbel, Zaniglaser Dorffest, um di Giäter oder das Zermatter Volklorenfest. Für mich nach dem ersten Kulturschock definitiv eine grossartige Erfahrung!
Doch weshalb der etwas wehmütige Rückblick in die letzten zwei Jahre? In Kürze werde ich wieder Richtung Heimat ziehen und den Viertausendern fürs Erste den Rücken kehren. Ich gehe mit einem Rucksack voller unvergesslicher Erinnerungen und neuen Freunden. Und wenn ich hin und wieder zurückkomme, werde ich dies immer mit Freude und einem speziellen Gefühl tun. Gegenüber dem Wallis, den gewonnenen Freunden, der Air Zermatt. Denn die Zeit hier hat mich eines gelehrt: Es ist auf jeden Fall möglich, an zwei Orten zuhause zu sein!
Quelle: Air Zermatt
Bildquelle: Air Zermatt