Bericht zur Relevanz erneuerbarer Energien für die Armee
An seiner Sitzung vom 18. Oktober 2023 hat der Bundesrat in Erfüllung des Postulats Jans (19.3779) den Bericht „Relevanz erneuerbarer Energien für die Armee“ gutgeheissen.
Darin wird dargelegt, inwiefern sicherheitspolitische Abhängigkeiten im Energiebereich bestehen und wie diesen begegnet werden kann, wenn erneuerbare Energien eingesetzt werden.
Globale Tendenzen und Entwicklungen wie der Klimawandel, der wachsende Energieverbrauch oder die Wahrscheinlichkeit zunehmender Instabilitäten haben Auswirkungen auf die Schweiz. Auch die Armee ist davon betroffen, da sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben Energie in unterschiedlicher Form benötigt. Das VBS ist sich dieser Abhängigkeit bewusst und hat deshalb mit seinem Aktionsplan Energie und Klima verschiedene Massnahmen ergriffen, um den Energieverbrauch zu senken sowie den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern und den Selbstversorgungsgrad zu erhöhen.
Sicherheitspolitische Überlegungen
Das Schweizer Stromnetz ist nicht nur essenziell für die Energieversorgung im Inland, sondern auch von grosser Bedeutung für den westeuropäischen Stromhandel. Dazu braucht es ein robustes Gesamtsystem mit möglichst hoher Resilienz und Versorgungssicherheit. Deren Stärkung ist eines von neun Zielen, wie sie der Bundesrat im sicherheitspolitischen Bericht 2021 festgelegt hat.
Eine unzureichende Versorgung mit Energie wirkt sich unmittelbar auf die Einsatzbereitschaft der Armee aus. Insbesondere wenn Störungen oder Krisen die Energieversorgung der Schweiz lähmen oder ganz unterbrechen, ist eine möglichst autonome Energieproduktion der Armee ein zentrales Element, um die Aufgaben weiterführen zu können. Eine Reduktion der Abhängigkeiten der Armee von fossiler Energie und externer Stromversorgung liegt demnach neben dem klima- und energiepolitischen auch im sicherheitspolitischen Interesse der Schweiz; der Krieg in der Ukraine sowie die für Winter 2022/23 befürchtete Energie- und Strommangellage zeigen dies eindrücklich auf. Deswegen ist es wichtig, die Eigenproduktion von Energie aus erneuerbaren Quellen, wie beispielsweise Solarenergie, zu fördern.
Potenzial erneuerbarer Energien
Fotovoltaik ist für die Stromproduktion eine relevante Technologie. Um einen Teil des eigenen Strombedarfs zu decken, betreibt das VBS bereits über 70 Fotovoltaikanlagen an diversen Standorten. Die Energieproduktion mit Fotovoltaik wird laufend ausgebaut. Dabei sind die dezentralen Standorte der Armee ein Vorteil: Eine über die Schweiz verteilte Energieproduktion ist weniger anfällig auf grossflächige Störungen und schafft Redundanzen.
Wie der Bericht zeigt, ist eine autonome Energieversorgung rein mittels Fotovoltaik mit dem aktuellen Bedarf, den Stromproduktionsanlagen des VBS, den zur Verfügung stehenden potenziellen Flächen und unter Berücksichtigung der Speichertechnologien nicht möglich. Deshalb ist es essenziell, neben der Fotovoltaik auch andere Quellen der erneuerbaren Energieerzeugung zu erschliessen. Erneuerbare Energie aus Wasserkraft wird bereits heute im VBS eingesetzt. Verschiedene andere Technologien wie Windenergie, Geothermie oder die Nutzung von Biomasse bieten ein grosses Potenzial.
Entsprechend dem Aktionsplan Energie und Klima VBS sollen künftig – neben der Reduktion der CO2-Emissionen – Produktionsanlagen für erneuerbaren Strom weiter ausgebaut, Speicherkapazitäten für erneuerbare Energie erstellt und innovative Projekte gefördert werden. Mit diesen Massnahmen steigert auch die Armee ihre Autonomie im Energiebereich weiter.
Quelle: Der Bundesrat
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