Auf Güterzug geklettert und Lokführer bedroht - Zeugen gesucht

Neckarsulm. Gestern Abend (04.12.2023) kletterte ein bisher unbekannter Täter auf einen Güterwagon am Bahnhof Neckarsulm.

Als ein Lokführer den Mann gegen 18:00 Uhr auf sein Fehlverhalten hinwies, wurde er beleidigt und mit einem Gegenstand beworfen.

Bisherigen Informationen zufolge soll einem Lokführer vor Antritt seiner Fahrt mit einem Güterzug ein Mann aufgefallen sein, welcher wohl auf einen der Wagons des Zuges geklettert war. Als der Angestellte der Deutschen Bahn AG den Unbekannten ansprach und ihn aufforderte von dem Güterzug herunterzukommen, wurde der Mann offenbar aggressiv. Laut aktuellem Stand der Ermittlungen beleidigte er den Lokführer massiv und warf mit einer Bierdose nach ihm.

Weiterhin soll er ihn im Anschluss auf seinem Weg in die Lok erneut beleidigt und auch bedroht haben. Der örtliche Fahrdienstleiter wurde auf diesen Vorfall aufmerksam und verständigte die Bundespolizei. Laut aktuellen Erkenntnissen gelang es dem bisher unbekannten Täter noch vor Eintreffen der Einsatzkräfte in unbekannte Richtung zu fliehen. Bei dem Flüchtigen soll es sich um einen ca. 180 cm großen Mann mit blonden, kurzen Haaren handeln. Bekleidet war dieser offenbar mit einem grauen Kapuzenpullover und einer dunklen Jeans. Auffällig war hier, dass der Mann offensichtlich alkoholisiert war und wohl eine Bierdose in seinen Händen hielt.

Die Ermittlungen unter anderem wegen des Verdachts der Bedrohung und der versuchten gefährlichen Körperverletzung dauern an. Die Bundespolizei warnt in diesem Zusammenhang: Unbefugte Aufenthalte in Gleisanlagen sind lebensgefährlich. Die Gefahren, die von Bahn-Oberleitungen ausgehen sind nicht sichtbar und werden oftmals unterschätzt.

Bereits die Nähe zu Bahn-Oberleitungen, z.B. durch das Klettern auf Bahn-Waggons, genügt für einen Stromüberschlag. Die Oberleitung muss hierfür nicht einmal berührt werden. Starke bis tödliche Verbrennungen sind hierbei die Folge. Die Bahn-Oberleitungen haben eine Spannung von 15.000 Volt, das sind 65 Mal mehr als in der Steckdose zu Hause.

 

Quelle: Bundespolizeiinspektion Stuttgart
Titelbild: Symbolbild © Matthias Wehnert – shutterstock.com

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