Leben mit Dialyse: Berufstätigkeit trotz Nierenerkrankung

Oftmals ist es schwierig, regelmässige Dialysetermine und den Beruf unter einen Hut zu bringen. Grundsätzlich ist es jedoch möglich,  trotz Nierenerkrankung weiterhin zu arbeiten.

Wie Sie Job und Termine in der Dialysepraxis koordinieren und was bei der Berufsausübung wichtig ist, haben wir im folgenden Artikel in Zusammenarbeit mit der Muhener für Sie zusammengestellt.



Organisation von Hämodialyse und Arbeitszeit

Die Nierenerkrankung stellt das Leben der Betroffenen zunächst auf den Kopf. Es gibt zahlreiche Fragen, unter anderem möchten Erkrankte wissen, ob sie weiterhin am Arbeitsleben teilnehmen können. Etwa die Hälfte aller Betroffenen ist in der Lage, im bisherigen Beruf weiterzuarbeiten, wobei unter Umständen der Wechsel in einen Teilzeitjob sinnvoll ist.

Am Anfang sind Patienten in der Regel zunächst arbeitsunfähig, die erste Zeit nach der Diagnose ist in der Regel körperlich und psychisch belastend. Gibt es keine weiteren gesundheitlichen Auswirkungen, sollten Sie mit Ihrem Arzt klären, ob eine Wiederaufnahme der Tätigkeit möglich ist.

Wichtig ist, dass Dialysepatienten die Arbeitszeit mit dem Arbeitgeber abstimmen. In der Regel müssen Betroffene drei Mal in der Woche für etwa vier Stunden zur Hämodialyse. Ob sich das nur im Rahmen einer Teilzeitbeschäftigung realisieren lässt, oder der Arbeitgeber flexible Arbeitszeiten anbietet, besprechen Patienten idealerweise im Einzelfall.


Wichtig ist, Dialysetermine und Arbeitszeiten zu koordinieren. (Bild:Tyler Olson – shutterstock.com)

Unter Umständen ist ein Blutwäschetermin vor der Arbeit möglich, wobei es hier auf das individuelle Befinden nach der Behandlung ankommt. Einige Patienten fühlen sich nach der Dialyse sehr müde oder leiden unter einem Blutdruckabfall – in diesen Fällen ist die Arbeit am gleichen Tag nicht zu empfehlen. Eventuell bietet sich ein Dialysetermin nach Feierabend an.

Geschäftsreisen sind auch für Nierenerkrankte möglich. Entweder finden die Termine an den dialysefreien Tagen statt oder Betroffene organisieren eine Gastdialyse am entsprechenden Ort. Es gibt zahlreiche Anbieter, die sich auf kurzfristige Dialysen spezialisiert haben. Wichtig ist eine sorgfältige Planung.

Die  in Muhe bietet Hämodialyse in einer ruhigen Atmosphäre direkt in der Praxis an. Zudem unterstützt Christian Fahe Sie als Facharzt für Nephrologie FMH und Innere Medizin Sie gern, wenn Sie Fragen zur Dialyse und Ihrer Berufstätigkeit haben. Körperlich anstrengende oder belastende Arbeiten sollten Dialysepatienten am besten vermeiden.


Dipl.-Arzt Christian Fahe aus der Hausarztpraxis in Muhen. (Bild: Praxis Fahe)

Nicht zu empfehlende Tätigkeiten für Dialysepatienten

Schweres Heben oder andere körperlich belastende Arbeiten sind für Nierenerkrankte nicht zu empfehlen. Auch Arbeiten im Akkord oder unter starkem Stress sollten ebenso wie Schichtdienst oder Nachtarbeit vermieden werden. Eine Tätigkeit in Wechselschichten lässt sich in der Regel nicht mit den Dialyseterminen vereinbaren.

Berufe, bei denen Arbeitende Dämpfen, Nässe, Staub oder Kälte ausgesetzt sind, sind nicht geeignet. Bei Dialysepatienten ist das Immunsystem häufig geschwächt, daher ist die Arbeit in einer eher schmutzigen Umgebung nicht sinnvoll. Berufsfelder, bei denen Nierenkranke Kontakt mit Personen mit Infektionskrankheiten haben, sollten wegen der Ansteckungsgefahr unbedingt vermieden werden.

Auch wenn zwischen der Arbeitsstelle und dem Dialysezentrum eine zu grosse Entfernung besteht, ist das auf Dauer für den Erkrankten schlecht zu managen.

Dieser Artikel ersetzt nicht die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker. Bei Fragen rund um das Thema Dialyse steht Ihnen Ihr Arzt Christian Fahe (+41 (0)62 723 66 56) gern für ein Beratungsgespräch zur Verfügung.

 

Titelbild: SvetaZi – shutterstock.com