Brandschutz mit der Kapo St. Gallen: So kommen Sie sicher durch den Advent
Im Dezember gibt es in der Schweiz sechsmal mehr Brände als im November, das geht aus den Angaben der Beratungsstelle für Brandverhütung hervor. Die zunehmende Anzahl ist vor allem auf unachtsamen Umgang mit Adventskränzen und Weihnachtskerzen zurückzuführen.
Die Kantonspolizei St. Gallen gibt Tipps für den sicheren Umgang mit Weihnachtsbaum und Adventskranz.
Weihnachtsbaum draussen lagern
Bis zum Aufstellen sollte der Weihnachtsbaum idealerweise draussen im Kühlen gelagert werden. Perfekt ist ein windgeschützter und frostsicherer Ort wie die Garage oder ein Balkon. Auch ein unbeheizter Keller ist zur Aufbewahrung bis zum Fest geeignet. Der Baum sollte in einem Eimer Wasser stehen, sofern keine Frostgefahr besteht. Erst zu den Feiertagen sollte der Baum in die Wohnung geholt werden.
Auf keinen Fall ist der Weihnachtsbaum direkt ins Warme zu bringen. Durch den Temperaturschock könnte der Baum schneller beginnen zu nadeln.
Weihnachtsbaum korrekt aufstellen
An den Feiertagen geht es an das korrekte Aufstellen des Baums. Der Baum sollte so stehen, dass ein Umkippen nicht möglich ist. Eine gute Idee ist es, den Weihnachtsbaum nicht in die Nähe einer Heizung zu stellen, so wird ein Austrocknen verhindert.
Wer echte Kerzen verwendet, muss unbedingt darauf achten, dass keine brennbaren Vorhänge oder ähnliches in der Nähe sind. Zudem sind die Kerzen so am Baum zu befestigen, dass darüber liegende Zweige nicht in Brand geraten können. Die Kerzen sollten senkrecht im Abstand von etwa 15 cm zueinanderstehen und während des Abbrennens auf keinen Fall umfallen können.
Die Kerzen werden stets von oben nach unten entzündet, um zu verhindern, dass beim Anzünden die Ärmel oder andere Teile der Kleidung Feuer fangen. Gelöscht wird dann auf dem umgekehrten Weg von unten nach oben. Darüber hinaus sollten die Kerzen nicht ganz herunterbrennen, sondern immer rechtzeitig ausgetauscht werden. Eine gute Wahl sind Kerzenhalter mit speziellen Tropfschalen, so kann kein heisses Wachs auf die Zweige tropfen. Auf Draht bei der Befestigung ist zu verzichten, da dieser sich durch die Hitze verformen könnte und die Kerzen dann nicht mehr halten.
Als Alternative zu echten Kerzen eigenen sich beispielsweise LED-Kerzen. Die Modelle bestehen häufig aus Echtwachs und sind auf den ersten Blick kaum von echten Kerzen zu unterscheiden.
Damit der Baum möglichst lange frisch bleibt und nicht nadelt, sollte ein sicherer und stabiler Weihnachtsbaumständer verwendet werden, der mit Wasser gefüllt werden kann. Das tägliche Nachfüllen verhindert ein zu schnelles Austrocknen und damit die Brandgefahr.
Bei echten Kerzen am Baum gehören ein Eimer Wasser, eine Löschdecke oder auch ein Feuerlöscher zur Grundausstattung. Sollte etwas zu brennen beginnen, kann der Brand schnell gelöscht werden und Schlimmeres wird verhindert.
Keine trockenen Adventskränze verwenden
Pünktlich zum ersten Advent steht in vielen Wohnzimmern ein Adventskranz. Idealerweise befindet sich der Kranz auf einer nicht brennbaren Unterlage. Zudem sollte Abstand zu anderen Einrichtungsgegenständen, vor allem brennbaren Textilien, gehalten werden. Die Dekoration des Kranzes sollte so befestigt werden, dass nichts in Brand geraten kann. Darüber hinaus ist es wichtig, die Kerzen sicher und fest anzubringen. Kerzen sollten niemals einfach so auf dem Kranz befestigt werden, vielmehr sind nicht brennbare Kerzenhalter zu verwenden. Ist der Adventskranz bereits sehr trocken, empfiehlt sich ein Austausch. Alte Kränze sollten auf keinen Fall im Cheminée verbrannt werden.
Tipps zur Verwendung von Kerzen
Kleine Kinder bleiben am besten auf keinen Fall mit Kerzen allein in einem Raum. Die Kerze könnte versehentlich umgestossen werden, unter Umständen zündeln die Kleinen auch ein wenig. Feuerzeuge und Streichhölzer sind unbedingt ausser der Reichweite von Kindern aufzubewahren. Gefährlich kann es auch werden, wenn Haustiere in der Wohnung leben. Die Tiere sollten stets unter Aufsicht sein und nicht allein mit brennenden Kerzen sein.
Das Aufstellen der Kerzen an sehr zugigen Orten ist zu vermeiden, unter Umständen können sonst Dekorationsgegenstände oder Einrichtung durch einen Luftzug in Brand geraten.
Bränden vorbeugen
Nicht nur zu Weihnachten ist die Brandprävention ein wichtiges Thema. Rauchmelder werden für die gesamte Wohnung empfohlen. Die Batterien der Geräte sollten Bewohner unbedingt regelmässig checken, damit die Rauchmelder verlässlich funktionieren.
Gerade zur Weihnachtszeit kommen in vielen Haushalten Mehrfachsteckdosen zum Einsatz. Im schlimmsten Fall können die Steckerleisten überlasten und einen Brand verursachen. Wichtig ist, die Maximalleistung der Mehrfachstecker im Blick zu haben. Zudem sollten mehrere Steckerleisten nicht hintereinander betrieben werden. Viele Hauseigentümer versuchen, die unansehnlichen Mehrfachstecker zu verstecken oder abzudecken. Auch kann feuergefährlich werden und sollte im Idealfall vermieden werden.
Bei der Verwendung von Lichterketten ist unbedingt auf ein entsprechendes VDE- oder CE-Prüfsiegel, das den gesetzlichen Bestimmungen entspricht, zu achten. Die Lichterketten sollten auf keinen Fall im Dauerbetrieb laufen, da sonst die Gefahr einer Überhitzung besteht, wenn keine LED verwendet werden.
Richtig reagieren im Brandfall
Kommt es trotz aller Vorsichtsmassnahmen zu einem Brand, ist der Löschversuch nur ratsam, wenn eine Eigengefährdung ausgeschlossen ist. Ansonsten sollte der Raum verlassen werden, dabei ist die Tür möglichst zu verschliessen. Zudem muss unverzüglich die Feuerwehr alarmiert werden.
Titelbild: mapman – shutterstock.com
Für St.Gallen:
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