Burgdorf und Thun BE: Betrügerische Telefonanrufe – drei Kuriere angehalten
Die Kantonspolizei Bern hat vergangene Woche drei Personen angehalten, die mutmasslich in zwei Fällen eines betrügerischen Telefonanrufes involviert sind.
Die Anhaltungen waren nicht zuletzt dank der Aufmerksamkeit und frühzeitigen Meldung durch die Betroffenen erfolgt. Die Kantonspolizei Bern warnt in diesem Zusammenhang allgemein vor Telefonbetrug von falschen Polizisten und gibt Tipps.
Am Mittwoch, 13. Dezember 2023, ist eine Frau von einem vermeintlichen Mitarbeiter der „Sicherheitsabteilung der Banken“ telefonisch kontaktiert worden. Dieser berichtete angeblich im Auftrag der Staatsanwaltschaft, dass es sich bei ihrem Vermögen auf dem Bankkonto vermutlich um Falschgeld handle. Sie wurde aufgefordert, 15’000 Franken abzuheben und einem Kurier bei ihr zu Hause zu übergeben. Dieser Aufforderung kam die Frau nach. Bei einer zweiten Kontaktaufnahme am Donnerstag, 14. Dezember 2023, forderte die Täterschaft erneut Geld, woraufhin die Frau sich bei der Kantonspolizei Bern meldete. Im Zuge der sofort ergriffenen Massnamen gelang es der Kantonspolizei Bern zwei mutmassliche Kuriere, eine 43-jährige Frau und ein 46-jähriger Mann, bei der versuchten Geldübergabe in Burgdorf anzuhalten.
Eine weitere Meldung zu einem verdächtigen Anruf ging am Freitag, 15. Dezember 2023, bei der Kantonspolizei Bern ein. Der Anrufende habe sich als Mitarbeiter des „Betrugsdezernats“ ausgegeben und von Betrugsfällen durch Bankmitarbeitende mit Hilfe von Falschgeld berichtet. Die betroffene Frau wurde aufgefordert, ihr zuhause aufbewahrtes Bargeld im Wert von 10’000 Franken zur Sicherheit einem Kurier zu übergeben. Im Zuge der umgehend eingeleiteten Massnahmen konnte die Kantonspolizei Bern bei der Frau zu Hause in Thun eine verdächtige 50-jährige Frau, die mutmasslich das Geld an sich nehmen wollte, anhalten.
Die drei angehaltenen Personen gaben im Rahmen der Einvernahmen an, eine Probefahrt für eine Stelle als Medikamentenkuriere zu absolvieren, die online ausgeschrieben war. Sie werden angezeigt. Die Anhaltungen waren nicht zuletzt dank der Aufmerksamkeit und frühzeitigen Meldung durch die Betroffenen erfolgt.
Der Kantonspolizei Bern sind in den vergangenen Wochen wieder vermehrt Meldungen zu Telefonbetrügereien eingegangen. Allen Fällen gemeinsam ist, dass sich eine oder mehrere unbekannte Personen telefonisch melden und unter Angabe eines Vorwands mit Nachdruck die Herausgabe von Bargeld und/oder persönlichen Angaben fordern.
Mit diesen Tipps schützen Sie sich, Verwandte und Bekannte:
- Seien Sie grundsätzlich kritisch, wenn eine Polizistin oder ein Polizist nach Wertsachen fragt.
- Die echte Polizei verlangt nie, dass Sie Bargeld oder Wertsachen übergeben oder hinterlegen sollen. Gehen Sie nicht auf solche Forderungen ein.
- Sprechen die Anrufer hochdeutsch, kann das ein weiterer Hinweis auf einen Betrugsversuch sein.
- Geben Sie am Telefon keine persönlichen Informationen, Passwörter oder Angaben zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
- Sie sind nicht sicher, ob wirklich die Polizei am Telefon ist? Beenden Sie sofort das Gespräch und melden Sie den Anruf der Polizei unter der Nummer 112 oder 117.
- Sprechen Sie mit Bekannten über diese Betrugsform und geben Sie die Warnung sowie die Tipps der Polizei weiter.
Quelle: Kantonspolizei Bern / Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte
Titelbild: Symbolbild © Kantonspolizei Bern