Kapo St.Gallen: Der Fokusbericht 2023 – Innovation, Agilität und Umbruch

Der Fokusbericht der Kantonspolizei St.Gallen ist nicht einfach ein Jahresrückblick oder ein Geschäftsbericht. Vielmehr soll er durch grosse Transparenz und gespickt mit Multimedia-Beiträgen vor allem eines: Verständnis und Vertrauen schaffen.

Die Bevölkerung des Kantons St.Gallen hat das Recht darauf, zu erfahren, was sich hinter der Fassade der Kantonspolizei abspielt. Die rund 1’300 Medienmitteilungen pro Jahr sind im Endeffekt nämlich nur die Spitze des Eisbergs.

„Mit etwas mehr Selbstdisziplin, Rücksichtnahme und Vorsicht liessen sich einige dieser Ereignisse verhindern oder die Folgenschwere zumindest verringern.“ So lautete eines der Statements von Philipp Sennhauser, dem Leiter Verkehrspolizei der Kantonspolizei St.Gallen, in der Einleitung zur aktuellen Verkehrsunfallstatistik. Auch auf den Aspekt der gegenseitigen Toleranz ging er dabei ein.

Zwar hat Philipp Sennhauser seine Aussagen in erster Linie in Bezug auf (schwere) Verkehrsunfälle getätigt, aber sie haben auch in ganz anderen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens eine Bedeutung. Das Thema Selbstdisziplin etwa dort, wo Autos nicht abgeschlossen werden und die darin deponierten Wertgegenstände dadurch ein einfaches Ziel für Diebe werden. Die Diebstahlszahlen sind in unserem Kanton im Jahr 2023 stark gestiegen. Oder das Schlagwort Vorsicht, wenn in der digitalen Welt die elementarsten Sicherheitsvorkehrungen fehlen, um nicht Opfer eines Cyberdelikts zu werden. Auch diese Fallzahlen haben im vergangenen Jahr wiederum stark zugenommen. Oder die Rücksichtnahme auf andere Menschen in jenen Bereichen, in denen insbesondere die Abteilung Bedrohungs- und Risikomanagement tätig ist; wie der häuslichen oder sexuellen Gewalt, bei Drohungen oder Stalking. Die Aktionszeit „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ macht jeweils im Spätherbst auf verschiedene Themen in diesem Zusammenhang aufmerksam. Die Kantonspolizei St.Gallen hat sich im Jahr 2023 sehr aktiv an dieser Aktion beteiligt und wird es wieder tun. Und auch das Wort Toleranz spielt im Jahresrückblick der Kantonspolizei St.Gallen eine wichtige Rolle. In den letzten Jahren musste eine Zunahme von zeitintensiven Einsätzen im zwischenmenschlichen Bereich verzeichnet werden. Dazu gehören unter anderem Nachbarschaftsstreitigkeiten oder andere Probleme verschiedenster Ausprägung. Bei sehr vielen Meinungsverschiedenheiten ist heutzutage ein zielführender Lösungsprozess ohne Beizug der Polizei offenbar nicht mehr möglich. Diese Entwicklung bindet die ohnehin knappen Ressourcen der Kantonspolizei St.Gallen.

Ereignisse und Lösungen

All die genannten Themen werden im Fokusbericht 2023 thematisiert und entsprechende Lösungsansätze im Detail durchleuchtet. Die Kantonspolizei St.Gallen zeigt dabei auf, wie sie den aktuellen Phänomenen und Entwicklungen mit Innovation und Agilität begegnet. Sei es im Bereich der Verkehrssicherheit, der Kriminalitätsbekämpfung oder ganz besonders ausgeprägt im Gebiet der Präventionsarbeit. Der Fokusbericht bietet die Möglichkeit, themenspezifisch in Kategorien zu stöbern und zu recherchieren. Die Kantonspolizei St.Gallen bietet im aktuellen Fokusbericht einen sehr tiefen Einblick in die Ereignisse und Geschehnisse des vergangenen Jahres, aber auch in einzelne Fachdienste und Sonderfunktionen wie die Einsatztrainer, den Jugenddienst, die Verkehrsinstruktion, die Polizeitaucherinnen und -taucher oder die alpine Einsatzgruppe. Das besondere Talent der Super Recognizer, das grosse technische Wissen im Bereich vom Schwerverkehr, die spannende Arbeit eines „Zahlenjoungleurs“ und vieles mehr wird im aktuellen Fokusbericht auf interessante und tiefgründige Weise dargelegt.

Auch der Personalgewinnung und der modernen Arbeitswelt wird im Fokusbericht 2023 eine wesentliche Aufmerksamkeit geschenkt. Die Zahl der unbesetzten Stellen in der Schweiz nimmt fortlaufend zu. Auch die Kantonspolizei St.Gallen ist davon betroffen. Daher ist der richtige Umgang mit diesen Themenfeldern essenziell. Die Kantonspolizei nimmt diese Herausforderung an.

Führungswechsel

Der anstehende Führungswechsel bei der Kantonspolizei St.Gallen ist im aktuellen Fokusbericht ebenfalls ein wichtiges Thema. Bruno Zanga wird Ende April 2024 mit 62 Jahren in den vorzeitigen Ruhestand treten. Er kann auf mehr als zwölf sehr erfolgreiche Kommandojahre zurückblicken, in denen er die Weiterentwicklung der Kantonspolizei massgeblich geprägt hat. Ohnehin geniesst die historische Aufarbeitung im Fokusbericht ein besonderes Augenmerk. Die Geschichte der Kantonspolizei St.Gallen kann nicht nur in Bezug auf die „Ära Zanga“, sondern sogar bis ins Gründungsjahr 1803 zurückverfolgt werden. Apropos Kommandant Zanga: Im Fokusbericht-Podcast geht er ein letztes Mal auf die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der Kantonspolizei St.Gallen ein. Ebenfalls im Podcast dabei ist Christian Aldrey. Er wird das Korps bis zur Amtsübernahme einer neuen Kommandantin oder eines neuen Kommandanten ad interim führen. Das Bewerbungsverfahren wird erst nach der Konstituierung der Regierung abgeschlossen.

Transparent und abwechslungsreich

Eine multimediale Abwechslung ist der Kantonspolizei St.Gallen im Fokusbericht sehr wichtig. So wurden zehn der insgesamt 47 Beiträge filmisch umgesetzt und zwei in Form von einem Podcast. Diese Abwechslung sowie eine höchstmögliche Transparenz im Fokusbericht soll wesentlich dazu beitragen, dass die Bürgerinnen und Bürger des Kantons St.Gallen die Vorgänge, die Arbeitsweise und das Denken ihres kantonalen Polizeikorps besser verstehen können.

 

Quelle: Kantonspolizei St.Gallen
Titelbild: Symbolbild © Kantonspolizei St.Gallen

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