Betrüger mit Schockanruf erfolgreich - Kripo sucht Zeugen
Ingolstadt. Am gestrigen Donnerstag gelang es Betrügern, durch einen sogenannten Schockanruf eine hohe Bargeldsumme sowie Gold zu erbeuten.
Die Kriminalpolizei Ingolstadt hat die Ermittlungen übernommen.
Gegen 12:00 Uhr meldete sich ein angeblicher Polizeibeamter telefonisch bei einer 67-jährigen Frau aus Gaimersheim und erklärte, ihr Sohn hätte einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Eine sofortige Haft wäre nur durch die Hinterlegung einer hohen Kautionssumme zu vermeiden.
Die Seniorin ließ sich im Verlauf des Gespräches derart unter Druck setzen, dass sie schließlich Bargeld und Goldmünzen im Gesamtwert von 22 000 Euro an einen unbekannten Abholer übergab. Zur Übergabe der „Kaution“ wurde die Dame zunächst zum Amtsgericht Ingolstadt bestellt, dann änderten die Täter den Übergabeort kurzfristig und lotsten die Dame in die Münchener Straße nahe dem Hauptbahnhof. Dort übergab das Opfer gegen 13:30 Uhr die Beute an einen Mann, der wie folgt beschrieben wird:
Etwa 30 Jahre alt, ca. 165 – 170 cm groß, normale Statur, braune Haut und dunkler Bart. Bekleidet war der Abholer mit einer weißen Kappe, einem weißen Pulli, evtl. einer Jeans und einer schwarzen Umhängetasche. Der Mann sprach englisch.
Die Kriminalpolizei Ingolstadt hat die Ermittlungen übernommen und bittet eventuelle Zeugen, Hinweise zum Täter unter der Telefonnummer 0841-93430 zu melden.
Zudem rät die Kriminalpolizei:
- Legen Sie auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
- Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an! Das machen nur Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Nutzen Sie dafür nicht die Rückruftaste!
- Rufen Sie den angeblich betroffenen Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an!
- Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen!
- Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei!
- Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!
- Sprechen Sie auch mit ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter.
Quelle: Polizeipräsidium Oberbayern Nord
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