Einsatz ASTRA Bridge – Zwischenbilanz
Die optimierte ASTRA Bridge ist seit 18 Tagen im Einsatz. Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) zieht nach fast drei Wochen Betriebszeit eine ausführliche erste Bilanz.
Diese fällt positiv aus: Die Sanierungsarbeiten konnten wie geplant erfolgen und mussten lediglich kurzzeitig wegen tiefer Temperaturen (Belagsarbeiten) unterbrochen werden. Der Verkehr fliesst wie erwartet, es entsteht kein nennenswerter Rückstau wegen der Brücke.
Die ASTRA Bridge kommt als mobile Baustellenbrücke auf der A1 in Fahrtrichtung Zürich zwischen Recherswil (SO) und der Verzweigung Luterbach (SO) zum Einsatz. Sie befindet sich auf einem Autobahnabschnitt, auf dem es aufgrund hohen Verkehrsaufkommens, insbesondere in den Morgen- und Abendspitzenstunden, regelmässig zu Staus und stockendem Kolonnenverkehr kommt. Durchschnittlich werden auf diesem Abschnitt täglich rund 73’000 Fahrzeuge gezählt, an Spitzentagen über 82’000 Fahrzeuge. In Richtung Zürich stauen sich die Fahrzeuge zwischen Kirchberg (BE) und Kriegstetten (SO) pro Jahr 150 Stunden, bei der Verzweigung Luterbach gar 400 Stunden.
Rückblick Verkehr
Die ASTRA Bridge hat an dieser Verkehrssituation nichts geändert und den Verkehrsfluss während ihrer knapp dreiwöchigen Betriebszeit kaum beeinträchtigt. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Autobahnbaustelle – wie derzeit auf dem Autobahnabschnitt Verzweigung Wiggertal–Aarau Ost mit einer 4/0-Verkehrsführung, bei der der Verkehr komplett auf die Gegenfahrbahn umgeleitet wird und es dadurch in den Morgen- und Abendspitzen zu starken Verkehrsbehinderungen kommen kann – läuft der Verkehr bei der Baustelle mit der ASTRA Bridge sogar flüssiger und gleichmässiger.
Die umfangreichen Daten des Verkehrsmonitorings zeigen, dass zwischen der Inbetriebnahme am 7. April 2024 und dem Stichtag 24. April 2024 bis auf wenige Einzelereignisse ein konstanter Verkehrsfluss zu verzeichnen war. Kam es zu stockendem Verkehr, war dieser auf Schneefall, hohes Schwerverkehrsaufkommen, Unfälle auf der Gegenfahrbahn oder einer Kombination davon zurückzuführen.
Die durchgeführten Geschwindigkeitsmessungen zeigen zudem, dass die Fahrzeuge vor der Brücke nicht in besonderem Masse abbremsen. Dass die Brücke dennoch teilweise nicht mit den signalisierten 60 km/h befahren werden konnte, war eine Folge der allgemeinen Verkehrsüberlastung auf diesem Streckenabschnitt. Das Ferienende in den meisten Kantonen am vergangenen Wochenende hatte keinen Einfluss auf den Verkehrsfluss.
Generell gibt es keine Anzeichen für Ausweichverkehr auf das nachgelagerte Verkehrsnetz. Dies bestätigen auch die Kantonspolizei Solothurn sowie die Messdaten auf dem kantonalen Strassennetz. Lediglich in der vergangenen Woche, als Schnee und Hagel den Verkehr zum Stocken brachte, wichen einzelne Fahrzeuge auf das nachgelagerte Verkehrsnetz aus.
Stand Baustellenbetrieb
Bisher konnten 800 Meter neu asphaltiert werden. Auch bei leichtem Regen sind die Arbeiten uneingeschränkt ausführbar. Aufgrund des massiven Kälteeinbruchs mussten die Arbeiten an einigen Tagen jedoch unterbrochen werden. Bei zu tiefen Bodentemperaturen kann Deckbelag nicht eingebaut werden. Solche witterungsbedingten Unterbrüche sind jedoch im Gesamtbauplan berücksichtigt und führen zu keinen Verzögerungen. Seit gestern, Mittwoch, 24. April sind die Bauarbeiten wieder aufgenommen worden.
Die ASTRA Bridge wird jede Nacht nach Deckblagsarbeiten um 100 Meter weiter verschoben. Demnächst erreicht sie den Abschnitt beim Anschluss Kriegstetten. In diesem Abschnitt treten Staus aufgrund erhöhter Verkehrsaufkommen noch häufiger auf. Der Verkehr wird sich demnach auch über die Brücke hinweg stauen. Gemäss Empfehlung der Polizei kann in diesem Fall, dank der geringen Steigung, ohne Schwierigkeiten auch auf den Rampen angehalten und wieder angefahren werden.
Quelle: Bundesamt für Strassen ASTRA
Bildquelle: Bundesamt für Strassen ASTRA