Wetter: Erster Hitzetag des Jahres steht an

Mit Südwestströmung wird in den kommenden Tagen sehr warme Luft von Spanien her zur Schweiz geführt.

Damit kündet sich der erste Hitzetag des Jahres an. Wie lange bleibt es so warm?

Das umfangreiche Tief mit Kern über Nordwesteuropa, das auch unser Wetter beeinflusst, dehnt sich nun zur Iberischen Halbinsel aus. Auf seiner Vorderseite wird von Südwesten her sehr warme Luft von Spanien und dem westlichen Mittelmeerraum zur Schweiz geführt.


Vorhergesagte Temperatur- und Druckverhältnisse (Geopotential) am Dienstag 18. Juni um 14 Uhr MESZ in ca. 1600 m ü.M: (850 hPa). Aus Südwesten gelangt sehr warme Luft zum Alpenraum.

Berechnung der Herkunft der Luftmasse (Trajektorie), die am Dienstag, 18. Juni 2024 um 14 Uhr MESZ über Zürich liegt.

30 Grad am Dienstag

Als Mass für die Temperatur der Luftmasse – unbeeinflusst von Erwärmung und Abkühlung der Erdoberfläche – wird oft die Temperatur in der freien Atmosphäre auf 850 hPa, bzw. in rund 1600 m ü.M. beigezogen. Hier werden für den Dienstag etwa 20 Grad prognostiziert. Eine ausführliche Einordnung dazu finden Sie im gestern an dieser Stelle publizierten Beitrag.

Entsprechend steigt auch die Temperatur in den Niederungen. Da die Luftmasse zunächst noch relativ trocken ist und – trotz hohen Wolkenfeldern – die Sonneneinstrahlung einzuheizen vermag, sind in den Niederungen verbreitet 28 bis 30, lokal auch über 30 Grad zu erwarten. In den Alpen kommt zudem eine mässige Föhnströmung auf.

Ab Mittwoch Gewitter und Saharastaub

Ab Mittwoch kommen zwei „Störfaktoren“ ins Spiel, die auch für eine Zunahme der Unsicherheit in der Prognose sorgen:

Einerseits ist die zugeführte Luft zunehmend feuchter und die Gewitterneigung nimmt zu. In der labilen und sehr warmen Luftmasse sind somit auch örtlich kräftige Gewitter zu erwarten.

Andererseits kommt die zugeführte Luftmasse zunehmend aus dem nordafrikanischen Raum und dürfte in der Höhe auch mit Saharastaub angereichert sein. Wie viel und wie stark er Besonnung und Wolkenentwicklung beeinflusst, ist schwierig vorherzusagen. Deshalb ist in der Folge auch die Temperaturvorhersage mit gewissen Unsicherheiten behaftet.


Vorhersage der Saharastaub-Konzentration zwischen Dienstag 18. und Donnerstag 20. Juni (atmosphere.copernicus.eu)

Und wie geht es danach weiter?

Zwischen Donnerstagabend und Freitagabend überquert eine Kaltfront die Schweiz von West nach Ost. Sie bringt einerseits verbreitet Schauer oder Gewitter, und andererseits fliesst dahinter weniger warme Luft ein. Gemäss den aktuellen Modellvorhersagen dürfte die Abkühlung aber nur von kurzer Dauer sein. Es zeichnet sich ab, dass sich auf den Beginn der kommenden Woche ein Hochdruckgebiet zum Alpenraum ausdehnt und für trockenes und wieder zunehmend warmes Wetter sorgt.


Erweiterte Mittelfristvorhersage der Tageshöchsttemperatur (rot) und Tagestiefsttemperatur (blau) für Zürich als Boxplot. Je grösser die einzelnen Boxen sind, desto grösser ist die Unsicherheit der Prognose für den entsprechenden Tag. (ECMWF)

Blick von Orselina zum Lago Maggiore.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Erster Hitzetag des Jahres steht an – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: Meteomeldungen/App

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