Kapo Wallis: „Styx“ der unverwundbarer Polizeihund (Video)
Sie spüren flüchtige Diebe auf, suchen nach Drogen und Banknoten oder finden vermisste Personen.
Die Hunde der Hundestaffel der Spezialeinheit sind für die Kantonspolizei Wallis von unschätzbarem Wert. Im vergangenen Jahr waren sie im Kanton übrigens über 230 Mal im Einsatz. Ein Treffen mit dem Kleinsten, einem Welpen mit dem Namen „Styx“, der Anfang Mai im Wallis angekommen ist.
Lassen Sie sich von seinem Knutschgesicht nicht täuschen.
In ein paar Monaten wird dieser kleine Malinois ein gefürchteter Polizeihund sein!
Der Name „Styx“ ist übrigens prädestiniert: Er stammt aus der griechischen Mythologie und bezieht sich auf den gleichnamigen Fluss, der unverwundbar machen soll. Achilles‘ Mutter Thetis tauchte ihren Sohn, den sie am Fuss festhielt, in dieses Wasser… und so kam es, dass diese eine Ferse zerbrechlich blieb.
Aber zurück zu unserem kleinen, nur wenige Wochen alten Fellknäuel!
Die ersten Schritte von Styx
Wie es die Tradition will, wurde Styx von einem unserer Männer aus der „Hundegruppe“ adoptiert. Nach der schmerzhaften Trennung von seinen zehn Geschwistern und seiner Mutter aus dem Kanton Freiburg lebt er nun in seinem neuen Zuhause und erfreut sich an den beiden Kindern unseres 41-jährigen Feldweibels, der seine menschliche Bezugsperson geworden ist.
Seine erste und wichtigste Aufgabe wird es sein, so viele Orte, Menschen, Gegenstände, Farben, Strukturen und Gerüche wie möglich zu entdecken, kurz gesagt: so viele Erfahrungen wie möglich zu machen. Und zwar positive, idealerweise!
Denn wie Hundeexperten wissen, sind die ersten vier Monate entscheidend für den weiteren Verlauf.
Die Grundausbildung
Styx wird nun wie ein Hochleistungssportler trainiert. Begonnen wird mit traditionellen Welpenkursen mit Zivilisten, die nur ein Ziel haben: ihn mit allen Hunderassen, Schwänzen, Haaren und Ohren vertraut zu machen.
Dann folgen die Grundbefehle: „Sitz!“, „Platz!“ und nicht zu vergessen der unumgängliche Rückruf. Aber auch der Umgang mit seinen Emotionen. Schon eine Kleinigkeit kann diesen kleinen Vierbeiner, der sich noch entwickeln muss, aus dem Gleichgewicht bringen.
Die Ausbildung zum Polizeihund
Sobald diese Grundlagen solide erworben sind, ist Styx bereit, sich den ernsten Dingen zuzuwenden: der Ausbildung zum „Polizeihund“.
Hier erwartet ihn ein anspruchsvoller Lehrgang. Er muss nicht nur den Biss, also den Angriff, sondern auch die Fährtenarbeit erlernen. Das ist eine langwierige Arbeit, die viel Cervelat kostet! Denn durch kleine Wurststücke unter jedem Schritt seines Herrchens wird sein Instinkt als Nachfahre des Wolfes geweckt. Und wenn man bedenkt, dass die operative Prüfung einen 1,5 km langen Weg vorsieht, kann man sich die Länge der Wurst vorstellen! Nein, in Wirklichkeit wird die Cervelat bei der Übung nach und nach weggelassen und durch eine Spielsequenz ersetzt. Die Idee dahinter ist, dass der Hund die Tatsache verinnerlicht, dass der menschliche Geruch ihn immer zu einer Belohnung führt. Und das reicht aus, um ihn zu motivieren.
Weitere Fähigkeiten, die lange geübt werden müssen, sind die Suche nach Gegenständen, die von einer Person geworfen oder versteckt wurden und nicht zu vergessen, die Suche nach dem Menschen überhaupt. Und schliesslich muss er einen wichtigen Begriff perfekt verinnerlicht haben: Gehorsam. Dazu gehören das Gehen bei Fuss, die berühmten Befehle, das Überwinden von Hindernissen und das alles auch in stressigen Situationen.
Wenn Styx diese Begriffe beherrscht, was in der Regel nach zwei Jahren Arbeit der Fall ist, ist er bereit, seine Abschlussprüfung abzulegen. Alle diese Disziplinen werden bewertet, bevor er seinen kostbaren Schlüssel für die Arbeit im Feld, den prestigeträchtigen Titel „operativer Verteidigungshund“, erhalten kann.
Spezialisierung auf die Suche nach Betäubungsmitteln
Dann kommt die Zeit der Spezialisierung. Für Styx wird dies die Suche nach „Stup“ (Betäubungsmittel) sein. Er wird etwa sechs Monate lang darauf trainiert. Am Ende wird kein Rauschgift mehr ein Geheimnis für ihn sein. Und entgegen der landläufigen Meinung sind Drogenhunde nicht… drogenabhängig! Styx lernt, die verschiedenen Drogen mithilfe der deutschen SOKKS®-Methode zu erkennen, bei der mit reinen Molekülen der jeweiligen Droge imprägnierte Löschblätter verwendet werden. Diese Technik wird es Styx ermöglichen, illegale Substanzen genau zu identifizieren, ohne von den Zusatzstoffen beeinträchtigt zu werden.
Styx: Ein unverwundbarer Polizeihund
Erst wenn Styx all diese Schritte erfolgreich absolviert und sich seine Sporen hart abverdient hat, wird er sich stolz seinen vierbeinigen Polizeikameraden anschliessen, die derzeit die grosse Familie der Polizeihunde bilden. Um dann mit viel Spass für die Sicherheit der Walliserinnen und Walliser zu sorgen.
Styx wird also gross und unverwundbar werden… wie es sein Name voraussagt!
Quelle: Kantonspolizei Wallis
Bildquelle: Kantonspolizei Wallis