BFU: Sicherheit der Schulkinder geht uns alle an – nicht nur zum Schulanfang

Ein Drittel der schweren Kinderunfälle im Strassenverkehr passiert auf dem Schulweg.

Die BFU erinnert anlässlich des kommenden Schulanfangs daran, dass die Sicherheit der Kinder im Strassenverkehr uns alle betrifft. Obwohl die Eltern eine entscheidende Rolle bei der Sicherheit ihrer Kinder spielen, liegt die Verantwortung auch bei den Fahrzeuglenkenden. Denn 80 % der Unfälle von Kindern, die zu Fuss unterwegs sind, ereignen sich an Querungsstellen.

Jedes Jahr verletzen sich 151 Kinder im Alter von 4 bis 14 Jahren bei Verkehrsunfällen schwer, vier Kinder sterben. Ein Drittel dieser Unfälle passiert auf dem Schulweg. Kinder können nicht die Verantwortung für ihre Sicherheit übernehmen, da die Situationen zu komplex sind und die Verkehrsdichte zu hoch. Zudem sind bei Kindern die Wahrnehmungs- und Konzentrationsfähigkeit sowie das Gefahrenbewusstsein noch nicht vollständig entwickelt. Eltern sollten daher frühzeitig beginnen, den Schulweg mit ihren Kindern zu üben. Die Gemeinden sind für die Gestaltung sicherer Wege verantwortlich, während Autofahrerinnen und Autofahrer mit defensivem Fahrstil einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit leisten können.

Eltern tragen die Hauptverantwortung

Vor dem Schulbeginn empfiehlt es sich, den sichersten Schulweg festzulegen. Einige Gemeinden erstellen Mobilitätspläne für den Schulweg. Diese wurden hinsichtlich Verkehrssicherheit eingehend analysiert, um mögliche Gefahrenstellen zu identifizieren und sanieren. Der sicherste Weg ist nicht immer der kürzeste. Deshalb ist es wichtig, vor dem Schulbeginn den Schulweg mit den Kindern zu üben und sie während der ersten Schulwochen zu begleiten. Es ist auch ratsam, gemeinsam mit den Kindern den gewohnten Weg nochmals abzuschreiten, wenn sich etwas geändert haben könnte (z. B. eine Baustelle).

Geteilte Verantwortung ist der Schlüssel zu sicheren Schulwegen

Eltern können sich organisieren und Gruppen bilden, indem sie beispielsweise gemeinsam mit anderen Eltern eine Pedibuslinie anbieten, bei der abwechselnd eine erwachsene Person die jüngsten Kinder auf dem Schulweg begleitet. Zur Sicherheit rund um Schulhäuser können Eltern beitragen, indem sie die Kinder nicht mit dem Auto zur Schule fahren. Bei Kindern zwischen 4 und 14 Jahren geschehen 80 % der schweren Unfälle zu Fuss an Querungsstellen. Egal ob eine Strasse – mit oder ohne Fussgängerstreifen – überquert werden muss oder eine Einmündung (Kreuzungen oder Grundstückzufahrten), diese Situationen sind für Kinder besonders anspruchsvoll. Obwohl die Strasseneigentümer gesetzlich verpflichtet sind, Gefahrenstellen zu beseitigen, tragen alle Lenkenden eine Verantwortung, wenn sich Kinder in der Nähe der Fahrbahn befinden. Unfälle können verhindert werden, wenn Autofahrerinnen und Autofahrer die Geschwindigkeit drosseln, vorausschauend fahren sowie vollständig anhalten, wenn ein Kind die Strasse überqueren möchte.

Alle können zu mehr Sicherheit beitragen

Eltern

  • Den sichersten Weg wählen
  • Den Schulweg mit den Kindern vor dem ersten Schultag üben
  • Die Kinder so lange wie nötig begleiten
  • Im Quartier zusammenarbeiten (z. B. Pedibus)
  • Kinder nicht mit dem Auto zur Schule fahren

Gemeinden und Schulbehörden

  • Ein Mobilitätskonzept für die Schule ausarbeiten
  • Das Strassennetz auf gefährliche Stellen prüfen und Sanierungsmassnahmen einleiten</li
  • Eine angemessenes Geschwindigkeitsregime einführen (Modell 30/50)
  • Die Pedibuslinien unterstützen und erleichtern
  • An den komplexen Querungsstellen erwachsene Patrouilleurinnen und Patrouilleure einsetzen</li
  • Kinder und Eltern sensibilisieren

Fahrzeuglenkende

  • An den Querungsstellen immer vollständig anhalten (Fussgängerstreifen, Trottoirüberfahrten, Einmündungen)
  • Die Geschwindigkeit anpassen und in der Umgebung von Schulen defensiv fahren

 

Quelle: BFU
Titelbild: Symbolbild © BFU

Für Appenzell-Innerrhoden

Publireportagen

MEHR LESEN