Hitzewelle: Die heissesten Tage des Jahres
Diese Woche stehen uns die bisher heissesten Tage des Jahres bevor.
Wir geben ein kurzes Update zur Hitzewelle und zeigen die meteorologischen Highlights des Tages.
Tropennacht auf der Alpensüdseite
In den Niederungen des Südtessins sank die Temperatur in der Nacht zum Montag nicht unter 20 Grad. Lugano registrierte in der schwülen Luftmasse ein Minimum von 23.9 Grad, Locarno-Monti ein Minimum von 23.5 Grad. Diese Tiefstwerte sind aussergewöhnlich, aber nicht rekordverdächtig. Am 25. Juli 2019 lag die Tiefsttemperatur in Lugano sogar schon einmal bei 25.0 Grad. Deutlich angenehmer verlief die Nacht in den Alpen und auf der Alpennordseite. Abseits von hochnebelartiger Bewölkung (in den Bisenstaulagen entlang der Voralpen) war es oft sternenklar und die trockenere Luft konnte besser abkühlen auf Tiefstwerte zwischen 13 und 20 Grad.
Kelvin-Helmholtz-Wellen zum Zmorge
In der Nacht zum Montag bildete sich in den unteren Luftschichten eine strahlungsbedingte Bodeninversion. Darüber lag wärmere Luft und der Südwestwind nahm mit der Höhe deutlich zu. Auf dem Säntis wehte in den Morgenstunden mässiger Südwestwind mit Böen um 50 km/h. Die Folge: An der Grenzschicht zwischen ruhender, kühler Luft am Boden und bewegter, wärmerer Luft in der Höhe kam es zu Instabilitäten, die sich in einer Hochnebelbank über der Ostschweiz schön in Szene setzten. Dort konnten zum Frühstück sogenannte Kelvin-Helmholtz-Wellen beobachtet werden.
Viel Sonne zum Zmittag
Ein Hochdruckgebiet über Mitteleuropa sorgt derzeit für viel Sonnenschein und hochsommerliche Temperaturen. Die am Morgen noch gebietsweise hochnebelartige Bewölkung löste sich am Vormittag vollständig auf. Spätestens ab Montagmittag schien dann verbreitet die Sonne von einem nahezu wolkenlosen Himmel.
Immer heisser zum Zvieri
In den nächsten Tagen gelangt aus Südwesten noch wärmere Luft in den Alpenraum. Während auf der Alpensüdseite der Höhepunkt der Hitzewelle bereits am Montag erreicht ist, wird es auf der Alpennordseite und im Wallis am Dienstag und Mittwoch noch heisser. Für die Niederungen der Alpensüdseite, das Wallis und das Genferseegebiet gilt weiterhin eine Hitzewarnung der Stufe 3. Für die übrigen Regionen der Alpennordseite wurde für Dienstag und Mittwoch eine Hitzewarnung der Stufe 2 ausgegeben. Vor allem am Dienstag werden Höchsttemperaturen von lokal 34 bis 35 Grad erwartet. Auch die Nächte werden nicht mehr so angenehm kühl wie in der vergangenen Nacht.
Gewitterfrei und trocken zum Znacht
Der Montagabend bleibt für einmal in der ganzen Schweiz gewitterfrei und trocken. Doch das bleibt (leider) nicht lange so. Ein Blick auf das Satelliten- und Niederschlagsradarbild verrät bereits die weitere Wetterentwicklung ab Wochenmitte. Aus Spanien und Portugal kommt am Dienstag zunächst die heisse subtropische Sommerluft. Und von dort folgt ab Mittwoch dann auch die zunehmend schwüle und labile Gewitterluft. Bereits am Montag gab es im Südwesten der Iberischen Halbinsel einige Gewitter. Solche Gewitterstörungen sind dort mitten im Hochsommer eher ungewöhnlich. Diese Gewitterzone erreicht ab Mittwoch den Alpenraum und wird uns ebenfalls am 1. August beschäftigen.
Doch vorher heisst es erst einmal, den ruhigen und schönen Sommerabend zu geniessen…
Quelle: MeteoSchweiz
Bildquelle: MeteoSchweiz (sofern nicht anders angegeben)
Titelbild: Sonnenaufgang am Montagmorgen in Moosseedorf BE. (Bildquelle: Meteomeldung/App)