Schweizer Armee: Neues Artilleriesystem – praktische Erprobungen abgeschlossen
Das Bundesamt für Rüstung armasuisse hat im Rahmen der Evaluation eines neuen Artilleriesystems die praktischen Erprobungen der drei Systeme der Shortlist abgeschlossen.
Die Tests fanden in Zusammenarbeit mit der Industrie und der Armee zwischen Januar 2023 und Juni 2024 im In- und Ausland statt. Dabei wurde überprüft, ob die Systeme den Anforderungen entsprechen. Die Resultate und Erkenntnisse werden in den nächsten Monaten ausgewertet und in einem Evaluationsbericht zusammengefasst.
Nach der Vorevaluation hat das Bundesamt für Rüstung armasuisse für die Evaluation drei Systeme bestimmt. Es sind dies die Systeme: Archer mobile howitzer von der Firma BAE Systems Bofors aus Schweden und, von der Firma KNDS Deutschland die Systeme RCH 155 mit Boxer-Trägerplattform und AGM Artillery Gun Module mit Piranha-Trägerplattform.
Die Evaluation – eine komplexe und entscheidende Phase
Seit Anfang 2023 wurden die drei Shortlist-Systeme zusammen mit der Industrie und der Armee in praktischen Erprobungen im In- und Ausland vertieft getestet und analysiert. Mit den drei Prototypen der Industrie wurden jeweils logistische Abklärungen, technische Schiessversuche, Mobilitätsversuche und Truppenversuche durchgeführt. Dabei wurde insbesondere überprüft, ob die Systeme die Projektziele und die militärischen Anforderungen erfüllen, die Miliztauglichkeit gegeben ist und die von den Herstellern versprochene Leistung erreicht wird.
Parallel zu den praktischen Erprobungen laufen die offiziellen Offertanfragen, die sich auf vertragliche und geschäftliche Aspekte sowie auf die Lebenswegkosten beziehen. Die gewonnenen Resultate und Erkenntnisse aus den praktischen Erprobungen werden in den nächsten Monaten ausgewertet und im Evaluationsbericht zusammengefasst. Zusammen mit den eingegangenen Offerten bildet er die Grundlage für den anschliessenden Typenentscheid. Die Beschaffung soll in einer der nächsten Armeebotschaften beantragt werden.
Ziel und Zweck des Projekts
Die aktuell im Einsatz stehenden Panzerhaubitzen M109 stammen aus den 1960er Jahren und werden in den nächsten Jahren ihr Nutzungsende erreicht haben und müssen mit einem neuen und modernen Artilleriesystem ersetzt werden. Das Projekt „Artillerie Wirkplattform und Wirkmittel 2026“ (Art WPWM 26) soll den Erhalt und die Weiterentwicklung der Fähigkeit des indirekten Feuers auf mittlere Einsatzdistanz bei gesteigerter Reichweite, Präzision und Mobilität sicherstellen.
Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: Schweizer Armee