Gebirgsspezialisten der Luftwaffe im Einsatz – Flugzeug-Bergung auf dem Gauligletscher (BE)
Gebirgsspezialisten der Luftwaffe waren am Donnerstag auf dem Gauligletscher im Einsatz, um weitere Wrackteile einer 1946 verunfallten Dakota C-53 zu räumen. Diese wurden in den letzten Jahrzehnten freigelegt und erstmals 2012 entdeckt.
Nach den Räumungsaktionen 2018 und 2022 wurden nun weitere Trümmer geborgen und mit einem Super Puma abtransportiert.
80 Jahre nach der Notlandung einer Dakota C-53 der US Air Force am Gauligletscher sind erneut Bergungsarbeiten im Gange. Nach den Räumungsaktionen 2018 und 2022 setzt das Gebirgsdetachement der Luftwaffe die Bergungsarbeiten fort. Die in den letzten zwei Jahren freigelegten 2, 2 Tonnen Trümmer wurden gesichert und mit einem Super Puma in das Urbachtal geflogen, dort auf einen LKW verladen und nach Meiringen transportiert. Simon Flückiger, Chef des Gebirgsdetachement der Luftwaffe sieht die Herausforderungen vor allem in den objektiven Gefahren im hochalpinen Gelände. „Da wir uns auf einem Gletscher bewegen sind unsere Herausforderungen vor allem Gefahren wie Witterungsverhältnisse und die Gefahr von Gletscherspalten. Die Sicherheit aller Beteiligten hat oberste Priorität.“
Die Douglas C-53 Dakota der US Air Force musste am 19. November 1946 in den Schweizer Alpen notlanden. Alle zwölf Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord überlebten, ihr abgesetzter Notruf führte zu der bis dahin grössten Rettungsaktion in den Alpen. Die fünftägige Rettungsaktion der Schweizer Luftwaffe unter schwierigen Wetterbedingungen wurde weltweit übertragen und gilt als Geburtsstunde der alpinen Luftrettung. Mit neun Flügen konnten die zwölf Verunglückten ins Tal geflogen werden. Kurz nach der Rettungsaktion wurde das Wrack der C-53 komplett eingeschneit und da die USA es nicht bergen konnten, schenkten sie es der Schweiz.
Räumungsaktionen der Luftwaffe
Das Gebirgsdetachement der Luftwaffe besteht aus 12 Personen, aus verschiedenen Organisationseinheiten des Flugplatzkommando Meiringen. Es wird bei Flugunfällen, Vermisstenfällen von Wanderern und Räumungsaktionen im Gebirge zu Rate gezogen. Zuletzt geschah dies bei einer Geschossräumungsaktion, die im Auftrag der Bodluv Brigade 33 im Gebiet Vadret da Grialetsch durchgeführt wurde. Ziel dieser Massnahme war es, das Schiessgebiet des Fliegerabwehr-Schiesssektors S-chanf von Munitionsrückständen zu säubern, die bei Schiessübungen hinterlassen wurden. Für den Transport der beteiligten Personen und die Bergung der Munitionsrückstände waren ebenfalls ein Super Puma und ein EC 635 im Einsatz. Total konnten an den drei Räumungstagen 3150 kg Munitionsrückstände zu Depots zusammengetragen und ausgeflogen werden. Eine weitere Geschossräumung ist 2025 auf dem ehemaligen Schiessplatz Gluringen (VS) geplant.
Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: Schweizer Armee / © VBS/DDPS