2024: Ein föhnreiches Jahr mit neuen Rekorden
An den klassischen Föhnstandorten auf der Alpennordseite zeichnet sich ein sehr föhnreiches Jahr ab. Schon Ende Oktober lag die Jahressumme der Föhnstunden unter den drei Spitzenplätzen seit Beginn der automatischen Messungen im Jahr 1981. In Aigle im unteren Rhonetal gab es bereits einen deutlichen Rekordwert.
Am klassischen Föhnstandort Altdorf wurden von Januar bis Oktober 2024 rund 620 Föhnstunden verzeichnet. In der verfügbaren Messreihe ab 1981 gibt es nur zwei Jahre mit mehr Föhnstunden, und dies über alle zwölf Monate betrachtet: Im Jahr 2003 waren es 667, und das Jahr 2000 brachte 734 Föhnstunden. In einem durchschnittlichen Jahr (Periode 1991−2020) werden in Altdorf 477 Föhnstunden registriert.
Mehr als einen Monat Föhn
Chur als föhnreichster Messstandort auf der Alpennordseite registrierte von Januar bis Oktober 2024 rund 980 Föhnstunden. Föhnreicher war hier nur das Jahr 2018 mit 998 sowie das Jahr 2000 mit 1028 Föhnstunden. Ein durchschnittliches Föhnjahr bringt in Chur 726 Föhnstunden. Alle Föhnstunden von Januar bis Oktober 2024 zusammengenommen ergeben in Chur eine Dauer von 41 Tagen mit Föhn.
Viele föhnreiche Monate
Chur verzeichnete im laufenden Jahr 2024 bisher sieben Monate mit einer deutlich überdurchschnittlichen Föhnstundensumme. Auffallend ist die fünfmonatige Periode von Februar bis Juni mit weit überdurchschnittlichen Monatswerten. Nach der üblichen Sommerpause ging es in den Herbstmonaten September und Oktober weiter mit hohen Föhnstundensummen.
In Altdorf lag die Summe der Föhnstunden vor allem in den Monaten Februar bis März und im Juni deutlich über dem Durchschnitt. In den Herbstmonaten September und Oktober gab es hingegen nur leicht überdurchschnittliche Werte. Extrem zeigte sich in Altdorf der März 2024. Die Summe der Föhnstunden lag mit 175 mehr als dreimal so hoch wie der Märzdurchschnitt von knapp 50 Föhnstunden. Es war in Altdorf der März mit den weitaus meisten Föhnstunden seit Beginn der automatischen Messungen im Jahr 1981.
In Vaduz ist der zweite Rang bereits jetzt gesichert
Vaduz weist für die Periode Januar bis Oktober 2024 knapp über 610 Föhnstunden aus. Rund 680 Föhnstunden waren es im ganzen Jahr 2000. In allen übrigen Jahren seit Beginn der automatischen Messungen 1981 blieb die jährliche Summe der Föhnstunden unter 600.
Wie in Altdorf lagen auch in Vaduz die monatlichen Summen der Föhnstunden im laufenden Jahr 2024 vor allem von Februar bis März sowie im Juni deutlich über dem Durchschnitt.
Föhnrekord in Aigle
In Aigle im unteren Rhonetal nahe des Genfersees bläst der Föhn bedeutend weniger häufig als in den klassischen Föhntälern der Alpennordseite. Mit 147 Föhnstunden von Januar bis Oktober 2024 ist hier aber bereits ein deutlicher Rekord gefallen. Der Hauptbeitrag lieferte der März mit 79 Föhnstunden. Es war in Aigle der föhnreichste Monat in der ab 1981 verfügbaren Messreihe. In einem durchschnittlichen März bläst der Föhn in Aigle gerade mal während acht Stunden.
In Sion im zentralen Wallis war der Föhn von Januar bis Oktober 2024 während 250 Stunden aktiv. Das ist der sichere Rang 2 in der ab 1981 verfügbaren Messreihe. Das Rekordjahr 2000 brachte hier 302 Föhnstunden. Auch in Sion lieferte der März mit 114 Föhnstunden den weitaus grössten Beitrag zum Föhnreichtum des Jahres 2024.
Am Messstandort Visp etwas weiter talaufwärts lag die Zahl der Föhnstunden von Januar bis Oktober 2024 bei 664. Für den föhnreichen Standort ist das ein hoher, aber kein Spitzenwert. Die jährlichen Höchstwerte erreichten in Visp zwischen rund 750 und rund 780 Föhnstunden.
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Ein Jahr mit vielen Föhnstunden
Bildquellen: Bild 1: => Stephan Bader; sonstige Bilder: => siehe Bildlegenden