Kantonspolizei Wallis: Straftaten rückläufig – Sorge wegen Sexualdelikten und Drogen
Die Kantonspolizei Wallis zieht für 2024 eine weitgehend positive Sicherheitsbilanz. Wallis bestätigt seinen Status als sicherer Kanton mit einer Kriminalitätsrate, die weit unter dem nationalen Durchschnitt liegt.
Dennoch geben bestimmte kriminelle Phänomene weiterhin Anlass zur Sorge, wie die Häufung von Gewalt in der Gesellschaft, insbesondere im Zusammenhang mit dem Betäubungsmittelhandel sowie die Zunahme von Sexualstraftaten gegen Minderjährige.
Die Sicherheit auf den Walliser Strassen ist ebenfalls nach wie vor gut, mit einem deutlichen Rückgang der Verkehrsunfallopfer im Vergleich zu 2023. Darüber hinaus wurden neue Präventionskampagnen im Bereich der Verkehrssicherheit, der Gefahren im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken sowie der Gewalt in Stadien entwickelt. Diese werden nächstens lanciert.
1. Kriminalitätsbekämpfung
Im Jahr 2024, während die Kriminalität auf nationaler Ebene anstieg, verzeichnete das Wallis einen deutlichen Rückgang der Straftaten: 17’400 Fälle im Jahr 2024 gegenüber 19’611 im Jahr 2023. Mit 38,4 Straftaten gegen das Strafgesetzbuch pro 1’000 Einwohner bleibt unser Kanton das zehnte Jahr in Folge deutlich unter dem nationalen Durchschnitt (62,9).
Darüber hinaus tragen die Ermittlungsbemühungen Früchte: Im Jahr 2024 wurden 92,8 % der Straftaten gegen Leib und Leben und 94 % der Fälle von sexuellen Übergriffen aufgeklärt. Einbrüche sind rückläufig, mit 867 Fällen im Jahr 2024 gegenüber 980 im Jahr 2023.
Dennoch bereiten der Kantonspolizei Wallis bestimmte kriminelle Phänomene grosse Sorgen. Die Kriminalität im Bereich der Betäubungsmittel befindet sich mit dem Aufkommen organisierter Banden, die sich dem gross angelegten Handel widmen, im Wandel.
Häusliche Gewalt bleibt ein grosses Problem (457 gemeldete Fälle im Jahr 2024 gegenüber 452 im Jahr 2023) mit vier Todesopfern im Jahr 2024. Darüber hinaus nehmen die Straftaten gegen die sexuelle Integrität um 45 % zu, wobei eine grosse Zahl von Minderjährigen betroffen ist.
2. Verkehrssicherheit
Dank gezielter Präventionsmassnahmen und konsequenter Strafverfolgung gelingt es der Kantonspolizei Wallis, ein hohes Sicherheitsniveau auf dem Strassennetz aufrechtzuerhalten.
Im Jahr 2024 verzeichnete das Wallis fünf Verkehrstote weniger, womit sich die Zahl der Verkehrstoten auf dem bisher niedrigsten Stand stabilisiert hat. Die Zahl der Unfälle ist ebenfalls rückläufig (1’128 im Jahr 2024 gegenüber 1’131 im Jahr 2023), obwohl der Strassenverkehr immer dichter geworden ist und die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge deutlich gestiegen ist (314’725 im Jahr 2017 gegenüber 350’221 im Jahr 2024).
Negativ zu vermerken ist ein deutlicher Anstieg der Raserdelikte (+29 %, d.h. 31 Fälle im Jahr 2024 gegenüber 24 im Jahr 2023). Diese Feststellung unterstreicht die Notwendigkeit, verstärkt gegen gefährliche Verhaltensweisen vorzugehen, die andere Verkehrsteilnehmer ernsthaft gefährden. Diese Bemühungen werden 2025 fortgesetzt. Es ist anzumerken, dass bei Alkohol- und Geschwindigkeitskontrollen mehr als 94 % der Fahrer regelkonform waren, ein ermutigender Indikator, der die Bedeutung fortgesetzter Präventions- und Strafverfolgungsmassnahmen unterstreicht.
3. Prävention
Die Kantonspolizei Wallis misst ihrer Präventionsarbeit besondere Bedeutung bei. Im Jahr 2024 wurden drei besonders wirkungsvolle Kampagnen entwickelt, die sich jeweils mit einer zentralen Herausforderung befassen.
Eine davon ist ein 15-minütiger Verkehrssicherheitsfilm, in dem Unfallopfer und ihre Angehörigen ergreifende Erfahrungsberichte liefern. Dieser Film, der auf Französisch und Deutsch verfügbar ist, wird jedes Jahr mehr als 2’400 junge Menschen für die Gefahren im Strassenverkehr sensibilisieren.
Parallel dazu wurde ein Präventionsprogramm für Eltern von Jugendlichen entwickelt, das sich mit den Risiken im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken befasst. Es zielt darauf ab, die Online-Sicherheit zu erhöhen und Familien bei den Herausforderungen der Digitalisierung zu unterstützen.
Schliesslich wird eine Kampagne gegen Jugendgewalt in Stadien in Form von Videoclips in sozialen Netzwerken verbreitet. Sie wurde in Zusammenarbeit mit den führenden Sportvereinen des Kantons – FC Sion, EHC Visp, HC Martigny und HC Siders – durchgeführt und fördert einen Geist des Respekts und des Fairplay, insbesondere unter jungen Menschen.
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Quelle: Kantonspolizei Wallis
Bildquelle: Symbolbilder © Kantonspolizei Wallis