Schweiz: RUAG MRO investiert in Nitrochemie-Ausbau zur Sicherung der Armeeversorgung

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 30. April 2025 die strategischen Ziele für die RUAG MRO Holding AG (RUAG MRO) für die Jahre 2024 – 2027 angepasst.

Er schafft damit die Voraussetzungen, dass sich RUAG MRO an der Kapazitätserweiterung der Nitrochemie-Gruppe (Nitrochemie) beteiligen und ihren Anteil halten kann.

Damit wird die Sicherstellung der Ausrüstung der Armee verbessert und ihre Verteidigungsfähigkeit gestärkt. Das Parlament hat eine Motion mit diesem Auftrag beschlossen.

Die Nitrochemie-Gruppe ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Rheinmetall und der RUAG MRO. Rheinmetall ist mit 55 Prozent, die RUAG MRO mit 45 Prozent beteiligt. Rheinmetall hat RUAG MRO angefragt, ob sie sich an einer Kapazitätserweiterung der Nitrochemie in Höhe von rund 230 Millionen Euro (rund 220 Millionen Franken) beteiligen wolle.

Die Konsequenz wäre eine anteilmässige Finanzierung der Kapazitätserweiterung der Nitrochemie durch die RUAG MRO (rund 100 Millionen Franken) und die Rheinmetall (rund 120 Millionen Franken). Diese Kapazitätserweiterung steht im Zusammenhang mit einem Auftrag der deutschen Bundesregierung an die Rheinmetall im Wert von rund 8,5 Milliarden Euro sowie der seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs insbesondere im europäischen Raum anhaltend ausserordentlich hohen Nachfrage nach Munition und Treibladungspulver als essentieller Bestandteil von Munition.

Munition ist für die Einsatzfähigkeit der Armee eines der zentralen Güter. Die Schweizer Armee bezieht direkt von der Nitrochemie Treibladungen für die Artillerie sowie kleinere Mengen sonstiger Munition, und sie vergibt Aufträge für den Unterhalt von Munition an das Unternehmen. Zudem ist das Pulver der Nitrochemie in einer Vielzahl weiterer Munitionssorten verbaut, welche die Armee im In- und im Ausland bezieht. Mit der Beteiligung der RUAG MRO an der Kapazitätserweiterung der Nitrochemie wird die Sicherstellung der Ausrüstung der Armee verbessert und die Verteidigungsfähigkeit der Armee gestärkt.

Angepasste Regelung entspricht den Vorgaben an bundesnahe Betriebe

Die RUAG MRO verfügt nicht über die Mittel, um Investitionen in die Nitrochemie von rund 100 Millionen Franken aus eigener Kraft zu tätigen. Zudem erlauben die bisherigen strategischen Ziele der RUAG MRO eine Verschuldung nur zur Weiterentwicklung des Immobilienportfolios. Durch die Anpassung der strategischen Ziele kann die RUAG MRO das erforderliche Kapital bei einer Bank aufnehmen. Konkret werden die strategischen Ziele für die Jahre 2024 – 2027 in Ziffer 3 und Ziffer 6 geändert. Die RUAG MRO kann in Zukunft Beteiligungen auch mit Fremdkapital finanzieren.

Sie darf eine Nettoverschuldung von höchstens einmal EBITDA ausweisen. Damit wird die Beteiligung an der Kapazitätserweiterung der Nitrochemie ermöglicht. Die angepasste Regelung entspricht den Vorgaben des Bundesrates an die anderen bundesnahen Unternehmen. Zudem verhandelt RUAG MRO mit Rheinmetall und Nitrochemie bestmögliche Lieferzusicherungen und das Halten von Lagerbeständen. Damit erfüllt der Bundesrat den Auftrag der Motion 25.3000, die das Parlament am 20. März 2025 beschlossen hat.

Stärkung der Position der Schweiz auf dem Rüstungsmarkt

Der Bundesrat trägt mit der Kapazitätserweiterung der Nitrochemie zur Stärkung der Position der Schweiz auf dem Rüstungsmarkt bei. Denn um die Verteidigungs- und Durchhaltefähigkeit der Armee zu stärken ist auch eine leistungsfähige und robuste sicherheitsrelevante Technologie- und Industriebasis (STIB) in der Schweiz erforderlich. Die Nitrochemie spielt hierbei eine zentrale Rolle: Sie produziert ein Gut, das nicht nur auf dem Schweizer Markt, sondern auch international stark nachgefragt wird.

 

Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: Symbolbild © Poppy Pix/Shutterstock.com

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