Grindelwald BE: Spektakuläre Rega-Rettung in der Eigernordwand – H145 erstmals im Einsatz

Die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega und Bergretter der Alpinen Rettung Schweiz haben gestern Samstag, 3. Mai, zwei Bergsteiger bei schwierigen Bedingungen aus der Eigernordwand gerettet.

Die beiden Italiener waren seit Freitag auf Höhe des „Todesbiwaks“ in der Wand blockiert.

Der Wetterumschwung erschwerte die Rettung, die unter anderem dank des neuen, deutlich leistungsstärkeren Rega-Helikopters gelang.

Die italienischen Bergsteiger hatten am Samstagvormittag die Einsatzzentrale der Rega alarmiert, nachdem sie aufgrund von Neuschnee nicht weitergekommen waren und bereits eine Nacht im sogenannten „Todesbiwak“ im obersten Drittel der Eigernordwand auf etwa 3300 Meter über Meer verbracht hatten.

Erster Rettungsversuch scheitert

Ein erster Rekognoszierungsflug der Crew der Basis Wilderswil musste aufgrund starker Abwinde in der Wand abgebrochen werden.


An der Rettungswinde lässt die Crew den Rettungsspezialisten zu den beiden Bergsteigern herunter, die sich am Fuss der Felswand befinden.

Allerdings konnte die Crew die beiden Bergsteiger in der Wand lokalisieren. Die Einsatzleiterin wies die Bergsteiger daraufhin an, sofern möglich noch etwas weiter abzusteigen, damit eine Direktrettung aus der Wand bei einer Wetterverbesserung möglich würde.

Aufgrund starker Winde und Nebel in der Wand konnte bis zum späten Nachmittag jedoch kein weiterer Rettungsversuch unternommen werden. Die Einsatzleiterin der Rega blieb jedoch in regelmässigen Kontakt mit den beiden.

Besseres Wetter und ein neuer Rega-Helikopter

Am späten Nachmittag befand sich dann die Crew von „Rega 3“ der Berner Basis für eine Evakuation in der Region Axalp im Berner Oberland. Die Berner Crew fliegt ihre Einsätze seit rund zwei Wochen mit dem neuen, fünfblättrigen Rega-Helikopter H145 D3, der deutlich leistungsstärker ist als die bisherigen Rettungshelikopter.


Die zwei Bergsteiger und der Rettungsspezialist werden an der Rettungswinde aus der Eigernordwand zum Zwischenlandeplatz bei der Kleinen Scheidegg geflogen.

Weil sich die Wetterbedingungen in der Wand für kurze Zeit verbesserten, konnte die Crew von „Rega 3“ einen zweiten Rettungsversuch unternehmen.

Hierfür nahmen sie in Grindelwald zwei „Rettungsspezialisten Helikopter“ der Alpinen Rettung Schweiz an Bord. Die beiden Bergsteiger hatten es in der Zwischenzeit geschafft, etwas weiter abzusteigen. In der Nähe des „Todesbiwaks“ konnte die Rega-Crew dann einen Bergretter direkt zu den zwei Bergsteigern herunterlassen.


Am Zwischenlandeplatz auf der Galerie bei der Kleinen Scheidegg werden die Personen abgesetzt.

Alle drei konnten schliesslich an der Rettungswinde zum Zwischenlandeplatz auf der Kleinen Scheidegg geflogen werden. Die beiden Bergsteiger waren bis auf eine leichte Unterkühlung unverletzt.


Start bei der Kleinen Scheidegg in Richtung Grindelwald.

 

Quelle: Rega
Bildquelle: Rega

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