Chur GR: Spitaltest zeigt – Notstromversorgung beim KSGR funktioniert einwandfrei

Ein kompletter Stromausfall – oder Blackout – hat relativ grossen Einfluss auf unser Leben. Sei dies Zuhause, im öffentlichen Verkehr oder im Berufsleben.

Was aber passiert, wenn in einem Spital der Strom ausfällt? Wichtige Einrichtungen wie Spitäler haben ausgeklügelte Systeme, die im Falle eines Blackouts zum Zuge kommen. Das System des Kantonsspitals Graubünden wurde Anfang Juni einem Test unterzogen – erfolgreich.

Im April sorgte ein Ausfall der öffentlichen Stromversorgung in Spanien und Portugal für internationales Aufsehen. Stundenlang war die Bevölkerung der iberischen Halbinsel ohne Strom.

Der öffentliche Verkehr war grösstenteils lahmgelegt, ganze Quartiere und sogar Städte waren ohne Strom, Büros und Haushalte unplugged, der Verkehr stand wegen ausgefallener Ampeln still und auch Internet und Telefonnetze waren zeitweise nicht verfügbar.

Glücklicherweise kamen kaum Menschen zu Schaden. Rettungsdienste und Feuerwehr konnten Ihre Arbeit machen und auch die Notstromversorgung in Spitälern funktionierte

Ein Komplettausfall hätte gravierende Folgen

Spitäler sind hochtechnisierte und komplexe Gebilde. Ein kompletter Stromausfall wird für ein Spital sehr schnell sehr kritisch. Würde beispielsweise während einer Operation der Strom und damit auch die lebenserhaltenden Maschinen aussteigen, hätte dies fatale Folgen.



Auch in den verschiedenen Spitalabteilungen hätte ein Strom-Blackout massive Auswirkungen: Patienten könnten nicht erfasst, Blutproben im Labor nicht analysiert werden, Röntgengeräte und MRI würden nicht funktionieren. Das kleinste Problem wäre da noch das nicht funktionierende Rechnungssystem.

Schnell und modern muss es sein

Im Ernstfall gibt es keine nationale Prioritätenliste der Stromempfänger. Aus diesem Grund haben Spitäler Backup-Systeme und Notstromaggregate, die blitzschnell einsteigen, wenn es zu einem Stromausfall kommt. So auch im Kantonsspital Graubünden (KSGR). Die verschiedenen Gebäudeteile des Campus KSGR in Chur (Hauptstandort, Standort Kreuzspital und Standort Fontana) werden über sieben Trafostationen und insgesamt mit fünf Netzersatzanlagen in einem Mittelspannungsring erschlossen.

Gut Ding will getestet sein

Was im Notfall funktionieren soll, muss entsprechend auch regelmässig überprüft und getestet werden. Getestet werden einzelne Teile eines Systems aber natürlich auch das Gesamtsystem. Dieser Gesamttest fand am Morgen des 12 Juni statt. Daniel Florin, Abteilungsleiter Elektro und Mechanik der Spitaltechnik im Kantonsspital Graubünden erklärt: „Mit dem Test konnten wichtige Zusammenschaltungen des Systems überprüft werden.“

In den einzelnen Gebäuden des Kantonsspitals waren während des Tests rund 50 Spezialisten der Spitaltechnik, Lieferanten und des Stromversorgers IBC Chur anwesend. Dies zur Überprüfung, aber natürlich auch aus Sicherheitsgründen, wie Florin ausführt: „Hätte die Steuerung versagt, oder wäre eine Komponente ausgefallen, wäre sofort manuell eingegriffen worden. Danach hätten wir den Fehler sofort lokalisieren und den Test wiederholen können.“

Extrem rasche Reaktionszeit

Um 05:00 Uhr morgens wurde das gesamte KSGR vom öffentlichen Stromnetz getrennt. Der Stromkreislauf des KSGR musste danach innert kürzester Zeit autonom funktionieren. Florin erklärt, was danach passierte: „Wenn das externe Stromnetz ausfällt, dauert es nur Millisekunden bis alle lebenserhaltenden Systeme in OP und Anästhesie über eine Batterieanlage versorgt werden. Weitere zwei Sekunden später starten die Notstromaggregate und versorgen das Kantonsspital nach acht Sekunden zuverlässig mit Strom.“ Bereits nach 15 Sekunden werde dabei ersichtlich, ob das System so funktioniert wie es soll. Und das hat es.

Notstromversorgung? – check!

Für rund eine Stunde lief die Stromversorgung des KSGR komplett über die Dieselaggregate. Danach leiteten die Spezialistinnen und Spezialisten die Rückkehr ins Netz der IBC ein. Alle festgestellten Mängel und Pendenzen wurden in einer Liste erfasst. Der gesamte Test dauerte eine Stunde und war um 06:30 Uhr abgeschlossen und es lässt sich sagen: Die Stromversorgung des KSGR ist auch in Ausnahmesituationen blitzschnell und sicher gewährleistet.

 

Quelle: Kantonsspital Graubünden
Bildquelle: Kantonsspital Graubünden

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