Wetter Schweiz: Der Winter ist da – eine vorläufige Bilanz
Besonders die östlichen Alpen haben im Nordstau in den vergangenen 24 Stunden grössere Neuschneemengen erhalten, so gab es z.B. in Arosa knapp einen halben Meter Schnee, in St. Antönien wurden gar 73 Zentimeter Neuschnee gemessen.
Auch am Sonntag kommen weitere Niederschläge auf, erst morgen Montag beruhigt sich das Wetter vorübergehend etwas.
Wie MeteoNews mitteilt, erreichten uns gestern Samstag von Norden her mit einer Warmfront sehr feuchte, aber eher kalte Luftmassen. Diese stauten sich an den Alpen. So fielen in den zentralen Alpen etwa 20 Zentimeter Neuschnee, in Nord- und Mittelbünden waren es sogar 40 bis gut 70 Zentimeter.
Mit 73 Zentimeter Neuschnee wurde in St. Antönien auf 1510 Meter über Meer der grösste Neuschneewert gemessen, im nur 940 Meter über Meer gelegenen Pusserein fielen 70 Zentimeter Neuschnee. In Klosters konnten 55 Zentimeter verzeichnet werden, in Arosa und Valzeina deren 47 (Daten: SLF). Aber auch in den Tälern konnten stattliche Werte registriert werden, so gab es in Chur 25 Zentimeter Neuschnee, in Glarus fielen 20 Zentimeter Neuschnee.
Nachfolgend eine Grafik der berechneten 48h-Neuschneemenge von Samstag früh bis morgen Montag früh:
Auch im Flachland konnte sich zumindest vorübergehend vielerorts eine geschlossene Schneedecke bilden. In den westlichen Landesteilen, im Wallis und in der Nordwestschweiz hingegen reichte es nicht für Schnee – entweder gab es keinen oder kaum Niederschlag, oder es war einfach zu mild. Auch im Süden denkt niemand an Schnee, mit böigem Nordföhn werden dort z.B. heute gegen 15 Grad erreicht, nachdem die Frühtemperaturen heute bereits bei 10 bis 13 Grad lagen.
Bemerkenswert waren denn auch die Tiefstwerte der vergangenen Nacht, die in Locarno-Magadino und in Locarno-Monti die 11-Grad-Marke nicht unterschritten. Für Locarno-Magadino bedeutet dies einen neuen Januarrekord für die mildeste Nacht seit Messbeginn 1959, der alte Rekord an dieser Station von 2013 mit 7.0 Grad wurde geradezu pulverisiert. In Locarno-Monti war es mit einem Minimum von 14.5 Grad in ebendieser Nacht vom 5. auf den 6. Januar 2013 aber noch deutlich milder, die 11.0 Grad bedeuten hier aber Rang 2 der mildesten Nächte seit Messbeginn im Jahr 1901.
Nachfolgend die höchsten Tiefstwerte der vergangenen Nacht:
Tiefste Temperatur (Stand 07:00)
Messstationen | Tiefste Temperatur (in °C) |
Locarno-Magadino (203 m ü.M., TI) | 11.9 |
Locarno-Monti (367 m ü.M., TI) | 11.0 |
Cevio (416 m ü.M., TI) | 9.4 |
Grono (325 m ü.M., GR) | 8.9 |
Comprovasco (575 m ü.M., TI) | 8.6 |
Lugano (273 m ü.M., TI) | 8.0 |
Heute Sonntag folgen weitere Schneefälle, die besonders in den Ostalpen teilweise kräftig ausfallen können. In tiefen Lagen unterhalb von etwa 600 Metern ist der Schnee aber sehr nass oder es fällt sogar Regen.
Die Lawinengefahr, die in den westlichen und südlichen Alpen mässig ist, ist in den Zentralschweizer Alpen erheblich und vom Glarnerland bis zum Alpstein sowie in Nord- und Mittelbünden gross (Stufe 4 von 5). Die weiteren Schneefälle entspannen die prekäre Situation sicherlich nicht.
Am Montag beruhigt ein Hochdruckgebiet westlich der Schweiz unser Wettergeschehen ein wenig, aber bereits am Dienstag folgt eine nächste Störung. Neben auffrischendem Wind bringt sie auch einige Niederschläge, die Schneefallgrenze steigt dabei zunächst von tiefen Lagen gegen 800 Meter an, bevor sie in der Nacht auf Mittwoch wieder bis ins Flachland absinkt. Der Mittwoch verläuft stark bewölkt mit ein paar Schneeschauern. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt allerdings wieder an den Alpen. Auch am Donnerstag sowie am Freitag kann es weiterhin leichten Schneefall geben, mit Höchstwerten bis 0 Grad bleibt es vorerst kalt.
Quelle: MeteoNews
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