Biel-Mett BE: 22-Jähriger vor 20 Jahren erschossen – Ermittlungen dauern an
Die Ermittlungen zum Tötungsdelikt, bei welchem am 25. Juni 1999 in Biel ein damals 22-jähriger Mann erschossen worden ist, dauern an. Trotz am Tatort gesicherten DNA-Spuren konnte die Täterschaft in den vergangenen 20 Jahren nicht dingfest gemacht werden.
Auch wird ein Zusammenhang mit anderen Kapitalverbrechen geprüft. Die Kantonspolizei Bern erneuert ihren Zeugenaufruf.
In der Nacht auf den Freitag, 25. Juni 1999, verschafften sich vier maskierte Unbekannte Zutritt zu einer Liegenschaft an der Lindenhofstrasse in Biel-Mett und fesselten in der Folge ein dort wohnhaftes Ehepaar sowie dessen jüngsten Sohn. Die Täter bedrohten die Opfer mit Waffen und forderten auf Deutsch mit Balkan-Akzent Geld. Zudem fügten sie den Geiseln Stromstösse aus Elektroschock-Geräten zu. Die Täter, welche sich untereinander in einer slawischen Sprache verständigten, behändigten im Haus nebst einer kompakten Maschinenpistole des Typs „UZI“ eine Armkette, drei Halsketten sowie ein Paar Ohrstecker. Die Schmuckstücke sind allesamt aus 18 Karat Gelbgold gefertigt und mit Brillanten, Saphiren oder Amethysten besetzt.
Als kurz nach Mitternacht zwei andere Söhne des Ehepaars zum Haus kamen, gab einer der Täter mehrere Schüsse durch ein Fenster ab. Ein Sohn, damals 22-jährig, wurde dabei tödlich verletzt, während sich der andere unverletzt verstecken konnte. In der Folge flüchteten die Täter und liessen die mit Klebeband gefesselten und geknebelten Geiseln zurück.
Im Zuge der Spurensicherung konnte am Tatort unter anderem DNA, welche mit grosser Wahrscheinlichkeit von den Tätern stammen dürfte, gesichert und ausgewertet werden. Im Verlauf der umfangreichen und langjährigen Ermittlungen wurden weit über 200 Personen polizeilich überprüft, teilweise einvernommen oder anderweitig kontaktiert. Die Ermittler standen hierfür verschiedentlich auch mit ausländischen Behörden im Kontakt. Der Spurenabgleich – wofür verschiedentlich auch gezielte DNA-Abnahmen durchgeführt worden waren – sowie die übrigen Ermittlungsansätze erlaubten es indes bisher nicht, die Täterschaft dingfest zu machen.
Die Ermittlungen sind somit auch 20 Jahre nach der Tat weiter im Gang. So prüft die Kantonspolizei Bern unter anderem auch, ob und inwiefern Zusammenhänge zu anderen Kapitalverbrechen bestehen. Auch werden bereits ausgewertete DNA- Spuren mit Blick auf den technischen Fortschritt fortlaufend einer erneuten Überprüfung unterzogen. Vor diesem Hintergrund erneuern die Regionale Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland und die Kantonspolizei Bern ihren Zeugenaufruf. Insbesondere interessieren dabei folgende Fragen:
• Wer hat Angaben oder Vermutungen zur Täterschaft?
• Wer kann Angaben zu einem verdächtigen Auto, einem VW Scirocco mit Solothurner Kontrollschildern, machen? Ein solches Auto, in dem sich drei bis vier Personen befunden hätten, fiel in der Tatnacht in Biel verdächtig auf.
• Wer kann Angaben zum genannten Deliktsgut – den Schmuckstücken und der Maschinenpistole – machen oder hat Vermutungen im Zusammenhang mit ähnlichen Schmuckstücken, deren Herkunft unbekannt ist?
Personen, die Angaben machen oder Vermutungen mitteilen möchten, können sich unter der Telefonnummer +41 32 324 85 31 melden. Sämtliche Angaben werden selbstverständlich vertraulich behandelt.
Quelle: Regionale Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland und Kapo Bern
Bildquelle: Kapo Bern