"Nehmen Sie doch mein Fahrrad!" - Bochumerin unterstützt Polizei bei Verfolgung
In dem einen oder anderen Kinofilm fordern Kriminalbeamte schon mal einen Autofahrer auf, dessen Wagen für die Verfolgung eines flüchtenden Straftäters zu nutzen.
Auch im realen Polizeialltag ist so etwas durchaus möglich und wird als „Ersatzvornahme“ bezeichnet.
Eine ähnliche, aber dann doch wieder andere Situation hat sich am gestrigen 8. Juli in der Bochumer Innenstadt ereignet.
Gegen 13.15 Uhr bestreifen Beamte der Bereitschaftspolizei in ziviler Kleidung den Bereich des Hauptbahnhofes. Im Bereich der Verteilerebene fällt den Polizisten ein Jugendlicher auf, der dort lautstark herumgrölt, immer wieder auf den Boden spuckt und respektlos Passanten anpöbelt.
Die Beamten entschließen sich, den jungen Mann zu kontrollieren. Als sie sich mit ihrem Dienstausweis zu erkennen geben, rennt der Jugendliche sofort in hohem Tempo über die Massenbergstraße davon und rempelt dabei mehrere Fußgänger an. Umgehend nehmen die Polizisten die Verfolgung auf.
Eine Fahrradfahrerin (33) wird auf die Situation aufmerksam und hat eine gute Idee. So bietet die Bochumerin spontan einem der Polizeibeamten an, ihr Fahrrad auszuleihen.
Der Kommissar nimmt dankbar an, schwingt sich auf das Rad und kann den flüchtenden jungen Mann an der Große Beckstraße stellen.
Mit einem herzlichen polizeilichen Dankeschön gibt der Polizist der pfiffigen 33-Jährigen ihr Fahrrad zurück.
Wenig später wird bekannt, dass sich der verbal aggressive 15-Jährige kurz zuvor einer Fahrausweiskontrolle entzogen hat.
Auch wegen der Belästigung der Allgemeinheit, der Störung Dritter durch Grölen und Anpöbeln sowie der Verunreinigung schreiben die Beamten eine Anzeige.
Anschließend wird der junge Bochumer von einem Verwandten auf der Wache abgeholt und hat hoffentlich aus dem Vorfall gelernt.
Quelle: Polizei Bochum
Artikelbild: Symbolbild (© Dennis Gross – shutterstock.com)