Kantonaler Führungsstab Nidwalden drei Tage lang im Einsatz
Die Schweiz sieht sich wegen Attacken einer global aktiven Terrorgruppe mit einer akuten Bedrohungslage konfrontiert.
Dies war das Szenario einer nationalen Sicherheitsverbundübung. Mittendrin: Der kantonale Führungsstab Nidwalden, unterstützt durch Polizei, Zivilschutz und Armee.
Wie sind die Sicherheitskräfte in der Schweiz aufgestellt, wenn eine global organisierte Terrorgruppe beinahe im Stundentakt Anschläge auf Menschen und wichtige Infrastrukturen im eigenen Land verübt und imstande ist, diese Kadenz über eine längere Zeit aufrechtzuerhalten? In einer gross angelegten Übung waren das Bundesamt für Polizei (Fedpol), die kantonalen Polizeikorps und Führungsstäbe und weitere Blaulicht- und Partnerorganisationen herausgefordert, den Machenschaften der Täter entschlossen entgegen zu treten und neue Attentate zu antizipieren. Wesentliche Bestandteile der Übung waren auch die schnelle Koordination der Ermittlungsarbeit auf allen beteiligten Stufen und der lückenlose Informationsfluss, um den bestmöglichen Schutz für die Bevölkerung zu gewährleisten und diese gegebenenfalls zu warnen und auf Verhaltensregeln aufmerksam zu machen.
Während drei Tagen stand auch der kantonale Führungsstab Nidwalden im Einsatz, unterstützt durch die Kantonspolizei, den Zivilschutz und die Armee. Alles in allem nahmen im Kanton Nidwalden rund 50 Führungs- und Einsatzkräfte an der fiktiven Übung teil. Dabei konnten sowohl die eigenen Abläufe, Agilität, Reaktionsfähigkeit und Durchhaltevermögen, als auch neuere Informationssysteme auf nationaler Ebene getestet werden. Das Drehbuch sah unter anderem vor, dass ein Zug der Zentralbahn für den Transport von weissem, verdächtigen Pulver miss- braucht wird oder das Kantonsspital Nidwalden innert Kürze Betten für die Pflege von vergifteten Patienten – mutmasslich hervorgerufen durch manipulierte Lebens- mittel – zur Verfügung stellen musste. Demzufolge waren die erwähnten Betriebe ebenfalls in die Übung involviert.
Stabschef und Polizeikommandant Jürg von Gunten zieht ein positives Feedback:
„Die Übung hat gezeigt, dass der kantonale Führungsstab und die Zusammenarbeit zwischen Blaulichtorganisationen und den Verantwortlichen verletzlicher Infrastrukturen im Kanton funktionieren.“ Wie üblich bei solchen Belastungsproben gibt es in der Nachbetrachtung Punkte, die Optimierungspotenzial aufweisen. „Wir werden für uns eine detaillierte Auswertung vornehmen und unsere Lehren daraus ziehen“, sagt Stabschef Jürg von Gunten, betont aber: „Im Grundsatz sind wir für einen Krisenfall gewappnet und dies ist die wichtigste Erkenntnis aus der Übung.“
Quelle: Kantonaler Führungsstab Nidwalden
Bildquelle: Kantonaler Führungsstab Nidwalden