Kanton Nidwalden: Zivilschutz steht wegen Coronavirus im Dauereinsatz
Seit zwei Wochen unterstützen Mitglieder der Nidwaldner Zivilschutzorganisation kantonale Stellen und das Kantonsspital Nidwalden bei der Bewältigung der Coronavirus-Pandemie. Dabei führen sie mit entsprechender Schutzbekleidung auch Testabstriche bei Verdachtsfällen durch.
Die ersten Zivilschützer begannen ihren Dienst vor rund zwei Wochen bei der Hotline des kantonalen Gesundheitsamts, das nach dem Verbot von Veranstaltungen mit mehr als 200 Teilnehmern mit sehr vielen Telefonanrufen konfrontiert war.
Mit zunehmender Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) in und rund um die Schweiz kamen fortlaufend weitere Aufträge dazu. Eine zentrale Aufgabe ist die Hotline geblieben, die sukzessive zu einer umfassenden Helpline für die Bevölkerung ausgebaut worden und seit geraumer Zeit täglich zwischen 8.00 und 18.00 Uhr in Betrieb ist.
Darüber hinaus sind die Einsatzkräfte des Zivilschutzes insbesondere am Kantonsspital Nidwalden in Stans gefragt. Sie führen in Schutzmontur Testabstriche durch, unterstützen Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten und stehen als Posten beim Haupteingang. Dort informieren sie über das seit einigen Tagen geltende Besuchsverbot und über die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsregeln. Sehr wichtig ist auch die strikte Triage derjenigen Personen, die zum COVID19-Test kommen, um das potenzielle Ansteckungsrisiko anderer Personen vor Ort einzudämmen. Die Dienst- leistenden sind in den allermeisten Fällen keine Gesundheitsfachpersonen, sondern werden für ihre Einsätze direkt vor Ort instruiert.
Solidarität ist spürbar
Zivilschutzkommandant Marco Weber ist beeindruckt von der Bereitschaft seiner Truppe, sich solidarisch in den Dienst der Bevölkerung zu stellen und einen Beitrag zur Bewältigung der Krise zu leisten. Auf seine Aufgebote bekam er bisher keine einzige Absage. Rund 70 Personen seiner über 500 Mann umfassenden Truppe stehen gegenwärtig im Einsatz. „Unsere Zivilschutzorganisation besteht aus Leuten zwischen 20 und 40 Jahren aus allen Berufen und Bevölkerungsschichten“, erklärt Marco Weber, und ergänzt, dass viele von ihnen im Moment nicht regulär in ihren Berufen arbeiten könnten. Auch aus diesem Grund sei die Verfügbarkeit, falls nötig auch für weitere Dienste, sehr gut. So helfen Zivilschützer mittlerweile auch beim kantonalen Amt für Asyl und Flüchtlinge am Schalter im Asylwohnheim sowie bei der Erledigung administrativer Aufgaben.
Bei Bedarf innert weniger Stunden einsatzbereit
Die Zivilschutzorganisation Nidwalden hat bis zum jetzigen Zeitpunkt erst einen kleinen Teil ihrer potenziellen Ressourcen ausgeschöpft. Für den Fall einer Verschärfung der Situation in den nächsten Tagen und Wochen ist sie gerüstet. Der grosse Vorteil ist ihre Flexibilität. Der kantonale Führungsstab entscheidet pragmatisch und situationsbezogen über ihre Aufträge – anschliessend sind Zivilschutzangehörige innert weniger Stunden einsatzbereit.
Für die Art der Aufgaben gibt es dabei keine Vorgaben, es werden diejenigen Massnahmen angeordnet, die gerade wichtig, nötig und möglich sind. In der jetzigen Gesundheitskrise sind dies vor allem Hilfs- und Unterstützungsdienste verschiedenster Art, die der Zivilschutz auch über längere Zeiträume hinweg leisten kann.
„Wir halten uns bereit, im Eskalationsfall weitere personelle oder logistische Mittel zur Verfügung zu stellen“, versichert Zivilschutzkommandant Marco Weber.
Die Bevölkerung wird gebeten, sich regelmässig auf der Webseite des Bundesamtes für Gesundheit unter www.bag-coronavirus.ch über die aktuelle Situation in der Schweiz zu informieren. Informationen zur Lage im Kanton Nidwalden sind unter www.nw.ch/coronavirus erhältlich. Für die Bevölkerung steht täglich von 8.00 bis 18.00 Uhr eine Helpline unter Tel. +41 41 618 43 34, E-Mail: helpline@nw.ch, zur Verfügung.
Quelle: Kanton Nidwalden
Bildquelle: Kanton Nidwalden