Kanton Luzern: Kantonsgericht zieht in die Museumsgebäude an der Reuss

Das Kantonsgericht ist aktuell auf drei Standorte in der Stadt Luzern verteilt. Das soll sich ändern: Die Regierung plant, das Kantonsgericht im Natur-Museum und im Historischen Museum zu zentralisieren. Die Museen ziehen ins Zeughaus.

Die Luzerner Regierung plant eine grosse Rochade: Das Natur-Museum und das Historische Museum sollen zusammengelegt und unter dem Namen „Luzerner Museum für Natur, Geschichte und Gesellschaft“ im Zeughaus an der Museggstrasse 37 untergebracht werden.

Die freiwerdenden Museumsgebäude – beides kantonseigene Immobilien – am Kasernenplatz 6 und an der Pfistergasse 24/26 sollen künftig vom Kantonsgericht genutzt werden.

Dank „Gerichtsmeile“ Synergien nutzen

Mit dem Projekt „Gerichtsmeile“ sollen die heutigen drei Standorte des Kantonsgerichts in der Stadt Luzern an einem gemeinsamen Standort zusammengeführt werden. Damit können unter anderem Synergien genutzt werden. Zudem wird der Sicherheitsstandard erhöht. Weiter sollen die Zugänge hindernisfrei gestaltet und die raumklimatischen Bedingungen verbessert werden. Ebenso soll das Gericht moderne Arbeitsplätze erhalten. Ein weiterer Pluspunkt der Zentralisierung ist die Verkürzung der internen Wege: Dadurch vereinfacht sich der Austausch und Wissenstransfer. Noch geprüft werden muss gemäss Machbarkeitsstudie die Verbindung zwischen den beiden Gebäuden. Ferner ist für den Umzug der Gerichte in die Museumsgebäude eine Teilrevision der Bau- und Zonenordnung der Stadt Luzern notwendig.

Der Raumbedarf des Kantonsgerichts wird sich in den kommenden Jahren nicht wesentlich verändern, wie die Machbarkeitsstudie belegt. Angedacht ist darum, dass die Gerichte am neuen Standort über 130 Arbeitsplätze verfügen. In beiden Liegenschaften ist geplant, sowohl konventionelle Büros wie auch Open Space Arbeitsplätze einzurichten. Je nach Büroausrichtung könnte eine Raumreserve von rund 500 Quadratmeter zur Verfügung stehen.

Gestartet wird mit der Umsetzung der „Gerichtsmeile“, sobald das Projekt „Luzerner Museum“ in trockenen Tüchern ist, voraussichtlich Anfang 2025.

Die Investitionskosten für das Projekt „Gerichtsmeile“ belaufen sich auf rund 27 Millionen Franken. Darin enthalten sind 1,7 Millionen Franken für die Ausstattung und rund 2,2 Millionen Franken für den angedachten Verbindungstunnel. Jährlich ergeben sich Mehrkosten von ungefähr 300’000 Franken, die vor allem auf die Mietzinse zurückzuführen sind. Die höheren Mietzinse sind vorwiegenden den heutigen Standards – wie etwa Sicherheit und Behindertengerechtigkeit – geschuldet. Zudem steht fest: Am bestehenden Standort müsste auch aus- und umgebaut werden.

Schon länger steht also fest, dass die jetzigen Räumlichkeiten nicht mehr dem heutigen Standard entsprechen. So wurden bereits ein Neubau im Mattenhof in Kriens oder eine Aufstockung der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern diskutiert. Die erste Variante erwies sich für das neue Kantonsgericht aus Sicht des Gerichts jedoch als ungeeignet. Und die Annahme einer städtischen Initiative verunmöglichte die Aufstockung der Zentral- und Hochschulbibliothek. Der Standort Kasernenplatz und Pfistergasse entspricht den Vorstellungen des Kantonsgerichts und wird von diesem unterstützt.

Die Realisierung des Bauprojekts ist auf die Jahre 2030 bis 2032 terminiert. Der Bezug soll voraussichtlich im Jahr 2033 vollzogen werden.

 

Quelle: Staatskanzlei Luzern
Titelbild: yui – shutterstock.com

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