Cold Case: 13-Jährige ermordet – 44-Jähriger festgenommen

Karlstadt, OT Wiesenfeld, Lkr. Main-Spessart. Nach der Inhaftierung eines dringend Tatverdächtigen in der vergangenen Woche haben Polizei und Staatsanwaltschaft die Ermittlungen nochmals intensiviert.

Die Kriminalpolizei Würzburg hat eigens eine Ermittlungskommission gegründet. Zur Entgegennahme von Hinweisen wurde ein Zeugentelefon geschaltet.

Wie bereits berichtet, hatte die Staatsanwaltschaft aufgrund neuester Ermittlungserkenntnisse Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt, die in der vergangenen Woche im Landkreis Main-Spessart vollzogen wurden. Ein 44-Jähriger kristallisierte sich als Tatverdächtiger heraus. Er wurde vorläufig festgenommen und befindet sich wegen dringenden Mordverdachts in Untersuchungshaft.

Um die Ermittlungen in dem rund 27 Jahre zurückliegenden Fall nochmals zu intensivieren, gründete die Kriminalpolizei Würzburg nun eigens eine Ermittlungskommission. Deren Ziel ist es, die Tat vom 15. Dezember 1993 möglichst umfassend und lückenlos aufzuklären. In diesem Zusammenhang hoffen die Ermittler nun auch auf Hinweise von Personen, die möglicherweise zur Aufklärung des Verbrechens beitragen können.

Jede Information, auch wenn sie noch so unwichtig erscheint, kann für die weitere Aufklärung der Tat von Bedeutung sein. Wer glaubt, sachdienliche Hinweise geben zu können, sollte keine Scheu haben, sich mit den Ermittlern in Verbindung zu setzen. Unter der kostenfreien Rufnummer 08 00 / 7 73 37 44 werden rund um die Uhr Hinweise entgegengenommen.

Bericht vom 21.01.2021:

Cold-Case-Ermittlungen zu Mordfall im Jahr 1993 – dringend Tatverdächtiger ermittelt und vorläufig festgenommen

Im Zuge von sogenannten Cold-Case-Ermittlungen ist es der Kriminalpolizei Würzburg und der Staatsanwaltschaft Würzburg nun gelungen, einen dringend Tatverdächtigen zu ermitteln. Ein 44-Jähriger aus dem Landkreis Main-Spessart wurde am Mittwoch vorläufig festgenommen.

Am 15. Dezember 1993 war ein 13 Jahre altes Mädchen aus Wiesenfeld bei der Polizei als vermisst gemeldet worden. Zwei Tage später war der Leichnam des Kindes in einer Jauchegrube eines Aussiedlerhofs aufgefunden worden.

Eine Obduktion ergab, dass das Kind durch massive Gewalteinwirkung zu Tode gekommen war. Ein anfänglicher Tatverdacht gegen einen zur Tatzeit 15-Jährigen hatte sich in der Folge nicht bestätigt, was zu einem gerichtlichen Freispruch des Jugendlichen geführt hatte.

Wie auch bei anderen ungeklärten Gewaltverbrechen wurden auch die Akten dieses Falles nie geschlossen und stattdessen im Rahmen von Altfall-Ermittlungen – in enger Zusammenarbeit mit Profilern der Operativen Fallanalyse (OFA Bayern) – immer wieder im Hinblick auf neue Ermittlungsansätze überprüft. Durch technischen Fortschritt und neue, feinere Untersuchungsmethoden, insbesondere im Bereich der DNA-Analyse, wird die Auswertung von Spuren von Zeit zu Zeit immer erfolgsversprechender.

Aufgrund der jüngsten Ermittlungserkenntnisse hatte die Staatsanwaltschaft Würzburg Durchsuchungsbeschlüsse für zwei Anwesen im Landkreis Main-Spessart erwirkt, die im Laufe des Mittwochs von der Kriminalpolizei Würzburg vollzogen wurden. Neben dem Tatortanwesen in Wiesenfeld stand dabei auch die Wohnadresse eines Tatverdächtigen im Landkreis Main-Spessart im Fokus. Bei den Durchsuchungsmaßnahmen wurden die Kripobeamten von Kräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei unterstützt.

Nach nunmehr vorliegenden Erkenntnissen ist ein heute 44-Jähriger dringend verdächtig, im Alter von 17 Jahren, das damals vier Jahre jüngere Mädchen getötet zu haben. Der Tatverdächtige wurde am Mittwoch vorläufig festgenommen.

Zur Klärung der Haftfrage wird der Tatverdächtige auf Anordnung der Staatsanwaltschaft noch im Laufe des Donnerstags dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Die weiteren Ermittlungen, insbesondere zum Tatmotiv, werden von der Kriminalpolizei Würzburg unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Würzburg geführt werden.

 

Quelle: Polizeipräsidium Unterfranken und Staatsanwaltschaft Würzburg
Titelbild: Symbolbild © Patrick Thomas – shutterstock.com

MEHR LESEN